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Das geborstene Schwert

Das geborstene Schwert

Titel: Das geborstene Schwert
Autoren: Poul Anderson
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geschlossen. Zunächst einmal erklärt dieses neue Vorwort die Situation. Außerdem habe ich mir, ohne die Story zu ändern, ein paar Textverbesserungen erlaubt. Ich stelle mir vor, der Autor hätte den Rat eines erfahreneren Mannes gern angenommen – auch bezüglich der Techniken des mittelalterlichen Schwertkampfes! Ich habe das Buch nicht vom Anfang bis zum Ende umgeschrieben; wie gesagt, das käme mir unehrlich vor. Daher ist der Stil nicht der meine. Aber ich habe eine Menge von Adjektiven und Füllwörtern gestrichen, bestimmte Irrtümer und Widersprüche beseitigt und (in einer kurzen, aber wichtigen Szene) eine Person, die dort absolut nichts zu suchen hatte, durch eine andere ersetzt.
    Das Buch, das Ihnen jetzt vorliegt, ist also tatsächlich» Das geborstene Schwert «, wie es ursprünglich konzipiert und geschrieben wurde. Es ist nur lesbarer gemacht worden. Ich hoffe, Sie haben Freude daran.
    Was aus jenen wurde, die am Ende des Buches noch am Leben waren, und aus dem Schwert und dem Feenreich selbst – das offenbar auf der Erde nicht mehr existiert –, das ist eine andere Geschichte, die vielleicht eines Tages erzählt werden wird.
     
    Poul Anderson,
    Der in der Gesellschaft für kreativen Anachronismus als Sir Bela of Eastmarch bekannt ist.

I.
     
    Es war ein Mann, Orm der Starke genannt, ein Sohn von Ketil Asmundssohn. Ketil war Freisasse im Norden von Jütland, und seine Sippe lebte dort schon seit Menschengedenken und besaß viel Land. Ketils Frau hieß Asgerd. Sie war das Kind einer Buhle von Ragnar Fellhose. Also war Orm von guter Herkunft, aber da er der fünfte lebende Sohn seines Vaters war, hatte er kein großes Erbteil zu erwarten.
    Orm war ein Seefahrer und verbrachte die meisten Sommer auf Beutefahrt. Er war noch jung, als Ketil starb. Asmund, der älteste Bruder, übernahm den Hof. Das ging so lange, bis Orm in seinem zwanzigsten Winter zu ihm ging und sagte:
    » Jetzt sitzt du seit einigen Jahren hier auf Himmerland und machst guten Gebrauch von dem, was dein ist. Wir übrigen wollen einen Anteil. Aber wenn wir den Boden in fünf teilen, ganz zu schweigen von dem Leibgedinge für unsere Schwestern, sinken wir zu Kleinbauern hinab, und wenn wir tot sind, wird sich niemand mehr an uns erinnern. «
    » Das ist wahr «, antwortete Asmund.» So arbeiten wir am besten zusammen. «
    » Ich will nicht der fünfte Mann am Ruder sein «, sagte Orm.» und deshalb mache ich dir dies Angebot. Gib mir drei Schiffe mit Gut und Vorräten und an Waffen genug, um die, die mir folgen wollen, auszurüsten, und ich will mir eigenes Land suchen und den Anspruch auf das unseres Vaters aufgeben. «
    Das hörte Asmund gern, besonders, da zwei der Brüder erklärten, sie wollten mit Orm gehen. Ehe es Frühling wurde, waren die Langschiffe bereit und ausgestattet, und viele der jüngeren und ärmeren Männer waren es froh, mit Orm westwärts zu segeln. Beim ersten guten Wetter, als aber die See noch rauh war, führte Orm seine Schiffe aus dem Limfjord, und Asmund sah ihn niemals wieder.
    Sie ruderten schnell nach Norden, bis die Moore und tiefen Wälder unter dem hohen Himmel von Himmerland hinter ihnen lagen. Als sie das Skagerrak umrundet hatten, bekamen sie guten Wind und konnten Segel setzen. Nun zeigten ihre Hintersteven auf ihr Heimatland, und da zogen sie am Bug die Drachenköpfe auf. Das Tauwerk ächzte, die Wellen schäumten, die Möwen schrien um die Rahnock.
    Frohen Herzens sang Orm:
     
    Weißmähnige Rosse wiehern,
    Nach Westen sie eilen,
    Schnaubend und schäumend
    Schütteln sie sich.
    Wild wie die Winde
    Des Winters
    Toben und trotzen sie,
    Tragen sie Lasten für mich.
     
    Da er die Fahrt so früh angetreten hatte, erreichte er England vor den meisten anderen Wikingern und machte reiche Beute. Als der Sommer zu Ende ging, suchte er in Irland ein Winterquartier. Von dieser Zeit an blieb er für immer auf den westlichen Inseln. Die Sommer verbrachte er auf Beutefahrt und tauschte im Winter einiges von seinem Reichtum gegen weitere Schiffe ein.
    Endlich jedoch wuchs in ihm der Wunsch nach einem eigenen Heim. Er schloß sich mit seiner kleinen Flotte der großen Guthorms an, den die Engländer Guthrum nannten. Er gewann viel, während er diesem Herrn an Land und zur See folgte, aber er verlor auch viel, als König Alfred den Tag bei Ethandun gewann. Orm und eine Anzahl seiner Männer gehörten zu denen, die sich durchschlugen. Später hörte er, daß Guthrum und den anderen eingeschlossenen
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