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Das Flüstern der Stille

Das Flüstern der Stille

Titel: Das Flüstern der Stille
Autoren: Ivonne Senn Heather Gudenkauf
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zugezogen, kein beruhigendes Gesicht schaute zu ihr herab.
    „Kannst nicht reden, was? Bullshit. Du hast früher auch gesprochen. Du hast gesagt ‘Daddy, Daddy’, besonders, wenn du was wolltest. Und jetzt hab ich eine Zurückgebliebene als Tochter. Vielleicht bist du ja gar nicht meine Tochter. Du hast die Augen vom Deputy Sheriff.“ Er beugte sich hinunter, der Blick aus seinen graugrünen Augen bohrte sich in sie, und sie kniff die Lider zusammen.
    In der Ferne hörte sie Reifen auf Kies, das scharfe Knirschen von jemandem, der aufs Grundstück fuhr. Roger. Calli öffnete die Augen in dem Moment, als Rogers Allradtruck neben ihnen zum Stehen kam.
    „Hey. Morgen zusammen. Wie geht’s, Miss Calli?“ Roger nickte ihr nur kurz zu, sah sie nicht wirklich an, erwartete keine Antwort. „Wollen wir Angeln gehen, Griff?“
    Roger Hogan war seit Schulzeiten Griffs bester Freund. Er war klein und breit, sein dicker Bauch quoll über den Hosenbund. Als Vorarbeiter in der örtlichen Fleischverpackungsfabrik bat er Griff jedes Mal, wenn der von der Arbeit an der Pipeline nach Hause kam, dort zu bleiben. Er könne Griff einen Job in der Fabrik besorgen, „wie in alten Zeiten“, fügte er jedes Mal hinzu.
    „Morgen, Rog“, bemerkte Griff, die Stimme fröhlich, die Augen dagegen zu gemeinen Schlitzen verengt. „Du musst schon mal ohne mich losfahren, Roger. Calli hat einen bösen Traum gehabt. Ich werde noch eine Weile bei ihr bleiben, bis sie sich besser fühlt und wieder einschlafen kann.“
    „Ach, Griff“, jammerte Roger. „Kann das nicht ihre Mutter machen? Wir haben das seit Monaten geplant.“
    „Nein, nein. Ein Mädchen braucht unbedingt seinen Daddy , oder, Calli? Einen Daddy , auf den sie sich verlassen kann, der ihr auch durch schwere Zeiten hilft. Ihr Daddy sollte für sie da sein, meinst du nicht auch, Rog? Also wird Calli ein bisschen Zeit mit ihrem guten alten Daddy verbringen, ob sie will oder nicht. Aber du willst doch, nicht wahr, Calli?“
    Callis Magen zog sich jedes Mal, wenn ihr Vater Daddy sagte, mehr zusammen. Sie sehnte sich danach, ins Haus zu laufen und ihre Mutter zu wecken, aber auch wenn Griff voller Hass auf sie war, sobald er getrunken hatte – bisher hatte er ihr nie wirklich wehgetan. Ben, ja. Mom, auch. Aber nicht Calli.
    „Ich schmeiß nur schnell mein Zeug in den Truck, Rog, und treff dich dann später in der Hütte. Wird noch ausreichend gute Gelegenheiten zum Angeln geben, und ich bring von unterwegs noch mehr Bier für uns mit.“ Griff nahm seinen grünen Seesack und warf ihn auf die Ladefläche des Trucks. Etwas vorsichtiger legte er seine Angelausrüstung, die Rute und die Köderbox, dazu. „Bis später, Roger.“
    „Okay, wir sehen uns. Bist du sicher, dass du den Weg findest?“
    „Ja, ja, keine Sorge. Ich werde da sein. Du kannst dir schon mal einen Vorsprung erangeln. Den wirst du brauchen, denn ich besiege dich sowieso.“
    „Das werden wir noch sehen“, rief Roger durch das geöffnete Wagenfenster und fuhr mit durchdrehenden Rädern davon.
    Griff kam zurück zu Calli, die trotz der Wärme die Arme um sich geschlungen hatte.
    „Na, wir wär’s mit ein bisschen Daddy -Zeit, Calli? Der Deputy Sheriff wohnt nicht weit von hier, oder? Einfach nur durch den Wald, was?“ Ihr Vater packte sie am Arm, und ihre Blase leerte sich, sandte einen gleichmäßigen Strom von Urin an ihren Beinen entlang, während Griff sie in Richtung Wald zog.

Petra
    Ich kann wieder nicht schlafen. Es ist zu heiß, meine Kette klebt an meinem Hals. Ich sitze auf dem Boden vor dem Ventilator, und die kühle Luft fühlt sich gut an auf meinem Gesicht. Ich spreche sehr leise in den Ventilator, sodass ich die summende, tiefe Stimme hören kann, die er zu mir zurückträgt. „Ich bin Petra, Prinzessin der Welt“, sage ich. Vor meinem Fenster höre ich ein Geräusch, und für eine Minute habe ich Angst und will Mom und Dad wecken. Ich krabble auf allen vieren über den Teppich, der an meinen Knien reibt, dass es brennt. Ich spähe vorsichtig aus dem Fenster, und in der Dunkelheit glaube ich, jemanden zu mir hinaufschauen zu sehen, groß und Furcht einflößend. Dann sehe ich jemand Kleineres an seiner Seite. Oh, jetzt habe ich keine Angst mehr, ich kenne sie. Glaube ich. „Warte, ich komme!“ Für eine Sekunde denke ich, dass ich nicht gehen sollte. Aber es ist ein Erwachsener dabei. Mom und Dad können nicht böse auf mich sein, wenn ein Erwachsener dabei ist. Ich ziehe meine Turnschuhe
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