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Das Erwachen des Dunkeltraeumers

Das Erwachen des Dunkeltraeumers

Titel: Das Erwachen des Dunkeltraeumers
Autoren: S. G. Felix
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mit wachem Verstand ein. »Die Späher sind hinterlistig. Sie würden niemals für jemanden anderen handeln. Sie verfolgen nur ihre eigenen Ziele. Die Belange anderer kümmern sie nicht.«
    Antilius atmete tief durch. »Sage mir, Sandling, was würde passieren, wenn es dem Herrscher aus dem Norden gelingen würde, die beiden Fragmente – das Zeittor und den Kristall - wieder zusammenzufügen. Wieder zu einem Ganzen werden zu lassen? Wird Koros dann zum Transzendenten?«
    Der Sandling schaute Antilius mit traurigen Augen an. Noch trauriger, als er sowieso schon war. »Das Portal darf nicht geöffnet werden. Das darf nicht geschehen. Das darf es nicht. Es wäre das Ende. Das Ende von allem.«
    Antilius schluckte trocken »Wie kann ich das verhindern? Was soll ich tun?«
    »Du musst zum Zeitreisenden, zu Brelius. Er wird dir helfen. Du musst durch den Dunklen Tunnel gehen. Den Dunklen Tunnel, der zum Zeittor führt.«
    »Was erwartet mich im Dunklen Tunnel?«
    Der Sandling wurde sehr still. »Eine Kreatur, die in der Dunkelheit lebt. Sie besitzt keinen Leib und keine Augen und doch kann sie sehen. Sie besitzt keine Beine, und doch kann sie laufen. Sie wird mit aller Macht versuchen, dich am Durchqueren des Tunnels zu hindern. Sie ist sehr mächtig. Viele haben versucht, sie zu überlisten, doch alle sind sie gescheitert. Die Kreatur wird dich täuschen. Sie wird dich belügen. Sie wird deine schlimmsten Ängste gegen dich einsetzen. Sie weiß, wovor du dich fürchtest.«
    Antilius fuhr ein kalter Schauer über den Rücken, und ihm wurde bei diesem Gedanken ein wenig übel.
    »Gibt es denn für mich keine andere Möglichkeit, das Tor zu erreichen, alter Sand?«
    »Es gibt den Geheimgang, doch sein Zugang kann viele Tagesmärsche weit weg von den Largonen sein, und ihn zu suchen würde nur wertvolle Zeit verstreichen lassen. Aber du kannst es schaffen.
    Doch eines musst du noch wissen: Der Tunnel, der zum Tor führt, liegt unter der Erde. Eine Tür versperrt den Zugang zum Tunnel. Es ist keine Tür wie du sie kennst. Es ist eine Tür, die eine menschliche Hand nicht öffnen kann, denn sie besitzt keinen Griff, mit dem man sie öffnen könnte. Diese Tür ist nicht von dieser Welt. Und sie ist lebendig. Du kannst sie nur öffnen, wenn du den richtigen Schlüssel besitzt.«
    »Was für einen Schlüssel?«
    »Ein Teil des Schlüssels ist ein Bild, das du in den Sand vor der Tür zeichnen musst. Der andere Teil ein Rätsel, das du alleine lösen musst. Dabei kann ich dir nicht helfen, denn das Rätsel ist immer anders. Kein Rätsel wird zweimal gestellt.
    Nur deshalb bin ich schon so lange hier, Antilius. Hast du das Bild, wirst du das Rätsel gestellt bekommen. Ich warte schon seit Jahren hier auf dich, um dir dieses Bild zu zeigen«, sagte der Sandling ruhig.
    Antilius fiel die Kinnlade herunter. »Was? Seit Jahren?«, fragte er entsetzt.
    »Man mich vor vielen Jahren losgeschickt, weil ich der jüngste war. Meine Chancen noch am Leben zu sein, wenn du endlich kommst, waren am größten.«
    Antilius starrte den zerfallenden Sandling fassungslos an.
    »Wir haben schon sehr früh gewusst, dass du herkommen würdest, Antilius. Dass es wieder beginnen würde. Wir wussten nur nicht aufgrund welcher Geschehnisse du hier eintreffen würdest«, fuhr der Sandling fort.
    »Beginnen? Was beginnen?«
    »Das Portal, Antilius, darf aus den beiden Fragmenten nicht wiedererrichtet werden. Du bist der Einzige, der dies noch verhindern kann. Frage mich jedoch nicht nach dem Warum, armer Mensch, denn ich kann es dir nicht sagen. Es ist mir verboten. Du darfst es nicht wissen. Hoffe, Antilius, das du es nie erfahren wirst.«
    Antilius vergrub das Gesicht in seinen Händen. »Kann Koros denn wirklich zum Transzendenten werden, wenn er das Portal aufgebaut hat? Ist er dann allmächtig?«
    Der Sandling schaute Antilius wissend an, und dieser Blick machte ihm deutlich, dass der folgende Satz das Letzte sein würde, was er über das Thema Portal von ihm erfahren würde. »Es gibt noch entsetzlichere Dinge, die wiedererweckt werden könnten, als der Transzendente«, flüsterte der Sandling.
    Antilius wünschte sich nur weit, weit weg von diesem Ort. Von diesem Planeten.
    »Ich bin hier, weil ich dir das Bild zeigen werde, mit dem du das Rätsel gestellt bekommst. Gib mir deine Hand, dann zeige ich es dir«, sagte das Wesen aus Sand.
    Der Sandling nahm behutsam Antilius’ Hand. Er sagte ihm, er solle den Zeigefinger ausstrecken. Und dann führte er
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