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Das Erwachen des Dunkeltraeumers

Das Erwachen des Dunkeltraeumers

Titel: Das Erwachen des Dunkeltraeumers
Autoren: S. G. Felix
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lang aussetzen ließ:
    Wenn Sie Antworten suchen, die ihre Erinnerungslücken möglicherweise zu schließen vermögen, dann kommen Sie zu mir.
    Beim Lesen dieser Zeilen kam der Entschluss, Brelius Vandanten aufzusuchen wie ein Reflex. Und er hatte - für Antilius völlig untypisch - seine Entscheidung zu gehen bis heute nicht in Frage gestellt. Denn er wollte nichts sehnlicher als herauszufinden, woran er sich nicht mehr erinnern konnte: Seine eigene Vergangenheit.   
    Entschlossen schnallte er sich seinen schweren Rucksack auf den Rücken, legte sich noch eine Brusttasche um und hängte sich eine weitere randvoll mit Ausrüstungsgegenständen, von denen er keine Ahnung hatte, ob er sie überhaupt brauchen würde, vollgestopfte Tasche über die rechte Schulter. Die Amedium-Bahn konnte nicht weit vom Dock entfernt sein. Vom Bahnhof aus könnte er dann mit einer der Amedium-Gondeln weiter reisen. Die Gondeln, so hatte Antilius es gelesen, waren auf Truchten ein Fortbewegungsmittel, das noch aus der Zeit stammte, als es noch Königreiche gab. Eine Zeit, in der man neue Technologien auf Truchten erforschte.
    Das tat man heute nicht mehr.
    Merkwürdigerweise schlugen die anderen Passagiere, die zusammen mit ihm und Haif hier angekommen waren, andere Wege ein als den, den Antilius anvisierte. Doch darüber dachte er nicht weiter nach. Er war zu aufgeregt.
    Er nahm noch einen kräftigen Schluck aus seiner Feldflasche, die er sich extra für diese Reise gekauft hatte, und setzte sich dann in Bewegung, vorbei an einem verwitterten Schild, das in Form eines Pfeils gesägt war. Auf diesem las er: Amedium-Transporter .

Die fremde Stimme
    Nach einer halben Mondstunde wurde Antilius’ anfänglicher Enthusiasmus jäh gedämpft. Das Gepäck, das er sich zuvor schwungvoll aufgeladen hatte, fühlte sich an, als hätte es sein Gewicht in der kurzen Zeit verdreifacht. Es zog immer stärker an seinen Armen. Sein Rücken schmerzte mehr als zuvor, und seine Fußsohlen brannten ebenfalls heftig. Er stöhnte auf. Schließlich unterbrach er seinen Marsch, schaute kurz prüfend zu Boden und ließ sich dann einfach auf den sandigen Untergrund fallen, wo er erst einmal eine Weile einfach nur sitzen bleiben wollte, um zu verschnaufen. Antilius hatte nicht gedacht, dass der Weg so beschwerlich sein würde. Es ging fast die ganze Zeit bergauf. Außerdem war es hier sehr heiß.
    Der Weg, dem er folgte, bestand aus grobkörnigem Sand, der das Seinige dazu beitrug, dass sich ein paar kleine spitze Steine in seine Schuhe geschlichen hatten und dadurch den Fußmarsch zusätzlich erschwerten.
    Er fluchte leise, zog seine Schuhe aus und schüttelte den Sand heraus. Als er gerade einen weiteren Fluch gen Himmel schicken wollte, fiel ihm dabei ein schwarzer Metallmast auf, der wie ein auf dem Kopf stehendes Y geformt war, und dessen oberes Ende eine quer verlaufende Schiene trug.
    Er atmete auf. Das musste die Schienenbahn sein. Er rappelte sich wieder hoch und lief die letzten hundert Meter zum Bahnhof, wobei er sein Gepäck achtlos hinter sich her schleifte.
    Durch eine Schneise, die in den Wald geschlagen war, führte eine kupferfarbene Schiene, die etwa drei Meter über dem Boden an weiteren Trägern montiert war. Sie lief direkt auf eine Lichtung zu, auf der sich die Schiene gabelte. Die abzweigende Schiene selbst war verbunden mit mehreren Abstellschienen, unter denen jeweils eine Transportgondel an einer Haltevorrichtung hing. Rechts neben den Gondeln erspähte er eine kleine Holzhütte, deren Fenster so stark verschmutzt waren, dass Antilius nicht in das Innere sehen konnte. Über dem Dach der Hütte war ein großes verwittertes Schild befestigt, auf dem Immerfestbaum-Station geschrieben stand. Antilius wunderte sich, über den Namen der Station, denn, soweit er wusste, gab es hier auf Truchten keine Immerfestbäume, aber vielleicht hat es sie ja früher gegeben, als die Amedium-Bahn gebaut worden war.
    Sollte das etwa der ganze Bahnhof sein? Eine lumpige Hütte?
    Und noch viel wichtiger: Wo waren die Reisenden? Er war ganz allein.
    Plötzlich bemerkte Antilius ein seltsames rotes Leuchten am Boden. Er näherte sich ihm behutsam, und das rötliche Leuchten entpuppte sich als eine kleine Blume, deren kreisrunde Blätter strahlend rot schienen. So ein wunderschönes Gewächs hatte er noch nie zuvor gesehen. Er vergaß plötzlich die Hütte, den Transporter und seine Mission; da war nur noch diese Blume.
    Er kniete sich langsam vor ihr nieder, ohne
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