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Das Erbe der Templer

Das Erbe der Templer

Titel: Das Erbe der Templer
Autoren: Jason Dark
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Ort, an dem ich auch die Rolle gefunden habe.«
    »Den genauen Platz kennen Sie nicht?«
    »Nein, da müssen wir suchen.«
    »Ich bin einverstanden.« Mit einem letzten Schluck leerte ich die Tasse.
    »Sie sind auf dem Rückweg verletzt worden, wie ich weiß. Man hat Sie verfolgt. Haben Sie da einen Verdacht?«
    »Leider nicht.«
    »Konnten Sie die Leute nicht erkennen?«
    »Ich will es mal so sagen. Sie sahen aus wie Mönche. Gestalten, die lange, dunkle Kutten trugen und gefährliche Bluthunde an den Leinen hielten.«
    »Wo kamen sie denn her?«
    »Das wiederum weiß ich nicht. Wenn ich näher darüber nachdenke, glaube ich, daß diese Typen auf dem Friedhof ihre Heimat fanden. Vielleicht leben sie dort.«
    Ich schaute ihn skeptisch an. »Geht das denn?«
    »Was kann innerhalb von zweitausend Jahren nicht alles passieren? Es gibt ja nicht nur den Friedhof mit seinen Gräbern und Grabsteinen. Viele Geschichten sprechen davon, daß unter den Hängen des Ölbergs geheimnisvolle Grotten, Stollen und Kavernen verborgen liegen, die kaum ein Mensch gesehen hat.«
    »Aber es gibt sie?«
    »Ja.«
    »Wo haben Sie eigentlich die Schriftrolle gefunden?«
    »Sie lag in einer kleinen Nische verborgen. Ich brauchte praktisch nur einen Stein wegzurollen.«
    »Und woher wußten Sie davon?«
    »Als Mann des Geheimdienstes hat man seine Informanten. Als die Order aus London kam, sich um einen gewissen Hector Valois zu kümmern, habe ich einige Leute angesprochen. Schließlich meldete sich mein Informant, der die Stadt wie seine Westentasche kennt. Er zeigte mir die Spur. Nun ja, ich bin ihr nachgegangen und fand die Rolle.«
    »An den Informanten komme ich nicht heran?«
    Er gab lächelnd seine Antwort. »Sie kämen schon, aber weshalb sollten Sie sich mit ihm in Verbindung setzen? Wir wissen ja jetzt den Weg.«
    »Natürlich. Wie sieht es mit Ihrer Verletzung aus? Sind Sie eigentlich wieder fit?«
    »Klar. Die Wunden sind verheilt.« Er schaute auf seine Uhr. »Wir sollten auch nicht zu lange warten. Was wir benötigen, habe ich im Wagen. Lampen, Seile und auch kleine Hacken. So ein Ausflug ist nicht ungefährlich, wie Sie sich denken können.«
    »Das glaube ich Ihnen.«
    »Haben Sie sonst noch Fragen?«
    »Im Moment nicht, Nelson. Mich würde nur interessieren, wer Sie da verfolgt hat?«
    »Ich weiß nur, daß es keine Mossad-Leute waren. Nehmen Sie diese Typen nur nicht auf die leichte Schulter.«
    »Keine Sorge, das habe ich noch nie getan.« Nach dieser Antwort verließen wir die Hektik des Flughafens.
    ***
    Jerusalem my love!
    Ich glaube, mit diesen drei Worten hat man alles ausgedrückt, was man für diese Stadt empfinden kann.
    Heilig und umstritten. Gleichzeitig himmlisch, aber auch voller irdischer Probleme. Diese Stadt ist einfach einzigartig und auch immer eine Reise wert, egal zu welcher Jahreszeit.
    Die Klagemauer, der Ölberg mit dem Garten Gethsemane, der uralte Judenfriedhof, vor dem die Silberkuppel der Aksa-Moschee glänzt, das alles sind Eindrücke, die einfach unvergessen bleiben. Dazu eine Mixtur aus Altstadt, mit einem Labyrinth aus Gassen, Nischen und Torbögen, ein einziger Markt, dann das moderne West-Jerusalem, der Treffpunkt junger Leute, die das Leben genießen wollen. Auf der anderen Seite der uralte Orient mit seiner Bevölkerungsstruktur aus Arabern und orthodoxen Juden.
    Wir hatten die Fahrt über die Küstenstraße gut hinter uns gebracht. Gewundert hatte ich mich doch über die starken Militärkontrollen und die zahlreichen Soldaten, die alles bewachten.
    Israel war ein Pulverfaß. Das spürte man.
    Es war noch nicht dunkel geworden. Der goldene Schein der untergehenden Sonne lag über der Stadt und dem Land. Auch im Winter ist Jerusalem nicht kalt.
    Man hat hier Temperaturen um die zwanzig Grad, es ließ sich also aushalten.
    Unser Ziel war der alte Judenfriedhof. Wir mußten den Aufstieg am Ölberg beginnen, an der Kirche aller Nationen, auch Basilika der Todesangst genannt.
    Der Garten dieses Gotteshauses gehört zu Gethsemane, jener Stätte, an der Jesus verraten und verhaftet wurde.
    Ich sah auch die acht Olivenbäume, die aus einem Blumengarten hervorstachen, von einem Mönch kultiviert wurden und der Sage nach aus der Zeit Jesu stammen sollten. An einem dieser Bäume sollte sich Judas, der Verräter, aufgehängt haben.
    Der alte Friedhof lag nicht direkt im Garten, sondern außerhalb. Wir verließen den offiziellen Weg, auf dem wir uns fast allein befanden, und betraten den Friedhof. Die
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