Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Erbe der Templer

Das Erbe der Templer

Titel: Das Erbe der Templer
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Füße gekommen und bewegte sich stolpernd vor.
    Der Parkplatz! Nur dieser verdammte Parkplatz. An etwas anderes dachte er nicht mehr. Er mußte ihn einfach erreichen. Dort stand sein Wagen, er mußte einsteigen und wegfahren.
    Auf dem Weg dorthin schaute er zurück. Die Gestalten sah er nicht mehr, dafür hörte er das böse Knurren der Hunde. Schon wenige Schritte weiter gelangte er zu den hohen Zypressen. Im Schutze ihrer langen Schatten wühlte er sich regelrecht voran, knickte aber immer wieder ein. Und als er den Fiat erreichte, konnte er sich nicht mehr halten. Die Luft war einfach raus. Er fiel gegen den Wagen, stützte sich ab und kam sich vor wie jemand, den fremde Kräfte halb vernichtet hatten.
    Sogar das Fingern nach dem Wagenschlüssel fiel ihm schwer. Als er ihn schließlich in der Hand hielt, wäre er ihm fast wieder entfallen. Durch rasches Nach greifen hielt er ihn fest.
    Seine Finger zitterten, als er die Tür öffnete. Obwohl der Wagen lange gestanden hatte, wehte dem Mann aus seinem Inneren noch eine wanne stickige Luft entgegen.
    Schwer ließ er sich auf den Sitz fallen. Vor seinen Augen drehte sich die Windschutzscheibe, und sein gesunder Menschenverstand sagte ihm, daß er eigentlich in diesem Zustand nicht fahren konnte. Eine andere Chance gab es aber für ihn nicht. Er mußte nach Tel Aviv, wo sich die britische Botschaft befand, denn dort sollte er seinen Fund abliefern. Er wußte genau, daß er nur die Spitze eines Eisbergs entdeckt hatte, alles andere lag noch in tiefer Ruhe und im wahrsten Sinne des Wortes in der Erde begraben.
    Ohne einen Blick zurückzuwerfen, startete er. Bis Tel Aviv war es noch eine gehörige Strecke. Sie führte durch das fruchtbare Tal an der Küste entlang, er brauchte zum Glück nicht durch die Berge. Im Normalzustand hätte er über die Entfernung gelacht. In dieser verhängnisvollen Nacht aber wurde die Fahrt für ihn zu einer furchtbaren Strapaze. Zweimal entging er nur mit viel Glück einem Unfall. Zu stark waren einfach die Schmerzen, die immer wieder heiße Wellen in ihm hochtrieben, so daß er innerhalb dieses Zeitraums nicht einmal mehr die Fahrbahn erkannte.
    Nelson Nye gab nicht auf. Durch eine fast unwahrscheinliche Leistung erreichte er sein Ziel, und als er sich innerhalb der Botschaftsmauern in Sicherheit befand, brach er zusammen.
    Daß man ihn verarztete, merkte er nicht. Irgendwann erwachte er und sah in das Gesicht des stellvertretenden Botschafters.
    »Geht es Ihnen gut, Nelson?«
    »Fast«, ächzte er und fügte, obwohl es ihm schwerfiel, noch eine Frage hinzu. »Habt ihr die Rolle?«
    »ja, Nelson. Sie befindet sich bereits auf dem Weg nach London.«
    »Dann ist ja alles gut«, flüsterte Nye aufatmend und schlief wieder ein…
    ***
    Ich stieg an einem Sonntagmorgen in diesen Fall ein. Wie hätte es auch anders sein können, jedenfalls riß mich das Schrillen des Telefons aus dem erholsamen Wochenendschlummer.
    Meine Freunde wußten, daß man mich an einem frühen Sonntagmorgen nicht unbedingt stören sollte, und meine Feinde meldeten sich kaum per Telefon. Wer rief mich also zu dieser Uhrzeit an?
    Eigentlich hätte ich selbst auf den Namen kommen müssen, denn ich war nicht einmal überrascht, als ich nach dem Abheben und einem knurrigen Gruß die Stimme meines Chefs, Sir James Powell, vernahm.
    »Guten Morgen, John!«
    Ich verdrehte die Augen und ließ mich auf das Kopfkissen zurückfallen.
    »Wenn Sie anrufen, Sir, kann es kein guter Morgen sein.«
    »Sie liegen noch im Bett, nicht?«
    »Wir haben Sonntag, Sir«, erwiderte ich spöttisch.
    »Das weiß ich. Nur schlägt dem Glücklichen ja bekanntlich keine Stunde.«
    »Da ich Beamter bin, kann ich nicht glücklich sein. Sogar Beamte möchten am Sonntag in Ruhe gelassen werden.«
    »Fühlen Sie sich denn als Beamter?« stichelte Sir James. »Wollen Sie sich wirklich mit diesen Hyänen am Finanzamt oder irgendwelchen anderen Amtsstubenhockern vergleichen?«
    Er wußte genau, wie er mich packen konnte, auch an einem Sonntagmorgen, wo man am besten im Bett blieb, denn das Wetter draußen verdiente den Namen Wetter überhaupt nicht. Es war einfach eine Schweinerei. »Was soll ich denn, Sir? Brauchen Sie Begleitung für einen sonntäglichen Frühschoppen? Soll ich Sie zu einem Club bringen oder…«
    »Viel einfacher, John. Sie brauchen nur in mein Büro zu kommen. Das ist alles.«
    »Wirklich?«
    »Ja.«
    »Und dann?«
    »Werden wir weiterreden.«
    Er ließ die Katze noch nicht aus dem Sack,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher