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Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben

Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben
Autoren: Michael Stackpole
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aus der Wand. Shedao Shai drehte sich wieder zu den Relikten um, hob die Arme und streckte sie aus.
    Die beiden oberen Glieder entließen lederartige Tentakel, die sich um seine Handgelenke schlossen. Die vier unteren brachten ähnliche Riemen hervor, die seine Knöchel und Oberschenkel banden. Dann fühlte er sich an den Handgelenken hochgehoben. Die Gelenke knackten, kleine Schmerzexplosionen rasten durch seine Arme und kribbelten in den Fingern, doch seine Unterarme hielten stand. Im nächsten Moment verließen die Füße den Boden und schoben sich bis über die Höhe des Kopfes hinaus. Um die Relikte in dem von oben kommenden goldenen Leuchten betrachten zu können, musste er den Hals weit nach hinten biegen.
    Das Licht verwandelte die Augenhöhlen des obersten Schädels in schwarze Gruben. Shedao starrte in das linke, unregelmäßigere Loch, sein Blick folgte dem Rand des Kreises. Obwohl er diese Frau niemals lebend gesehen hatte und kaum die Generationen zu zählen vermochte, die seit ihrer Zeit gelebt hatten, konnte er sich ihren kalten Blick vorstellen, der zu ihren Lebzeiten ebenso gnadenlos gewesen war wie ihr finsteres Starren jetzt.
    Shedao Shai begann in der festen Umarmung des Schmerzes gegen seine Fesseln anzukämpfen. Die Glieder des Wesens zogen sich darauf zusammen, verdrehten Shedaos Arme und krümmten sein Rückgrat. Der Schmerz wurde langsam stärker und Shedao kämpfte noch härter, zog und drückte und versuchte die Arme frei zu bekommen. Doch das Wesen, die Umarmung des Schmerzes, verdrehte unerbittlich Shedaos Glieder und änderte seine Lage, sodass sich seine Schultern in die eine und das Becken in die andere Richtung drehten. Als er einen Blick über die linke Schulter warf, entdeckte er seine rechte Ferse. Aber ich sehe noch nicht genug.
    Er rang noch stärker mit der Umarmung und ließ silberne Qual an die Stelle der roten Schmerzbahnen treten, die seinen Körper durchzogen. Er suchte den Schmerz, kostete ihn, genoss ihn, versuchte ihn zu mehren und in Worte zu fassen. Und insgeheim schwelgte er in der Tatsache, dass es zu viel war, dass der Schmerz zu groß für ihn war, dass er ihn unmöglich aushalten konnte. Aber obwohl er wusste, dass diese Aufgabe über seine Kräfte ging, konzentrierte er sich darauf, gegen die Umarmung anzukämpfen, und sammelte sich für einen weiteren explosiven Akt des Widerstands.
    Die Umarmung verstärkte abermals ihren Zug und drehte seine Handgelenke nach oben, bis sie fast in seinem Genick zu liegen kamen. Er streckte die Finger aus und griff in die Fransen seines Haars, zog den Kopf zurück, bis er die Relikte wieder im Blick hatte. Pure Qual durchfuhr ihn und entzündete jede Nervenfaser in seinem Leib. Er konnte nicht einmal ansatzweise verzeichnen, was er empfand. Zu viel stürmte zu schnell auf ihn ein und überwältigte ihn mit Schmerz, bis…
    … bis ich nur noch aus Schmerz bestehe.
    Er hatte sein wahres Ziel erreicht. Jetzt zog er die Lippen von den gezackten Zähnen zurück. Die Ungläubigen taten, was sie konnten, um sich vor dieser Art Schmerz zu schützen. Sie lösen sich von allem, was real ist. Deshalb sind sie eine Scheußlichkeit, die aus dieser Galaxis entfernt werden muss. Es spielte keine Rolle für ihn, dass die Ungläubigen zuerst hier gewesen waren. Es kam allein darauf an, dass die Götter den Yuuzhan Vong diese Galaxis gegeben und ihnen die Mission auferlegt hatten, sie von den Ungläubigen zu befreien.
    Shedao Shai, der jetzt in nahezu unvorstellbare Qualen gehüllt war, verschrieb sich einmal mehr ganz der den Yuuzhan Vong zugefallenen heiligen Mission. Wir sind hier, um ihnen die im Schmelztiegel des Schmerzes gewonnene Wahrheit zu bringen. Und die Glücklichen werden Erlösung finden, ehe sie sterben. Die Übrigen allerdings… Er hielt inne, als eine lodernde Flamme über sein Rückgrat züngelte und in seinem Schädel explodierte. Die Übrigen werden bald so leblos sein wie ihre Maschinen. Und die Götter werden über die Erfüllung unseres Schicksals frohlocken.

2
    Das Prasseln und Fauchen aufeinander prallender Lichtschwerter übertönte Luke Skywalkers scharfes Einatmen. Er sah zu, wie der zuletzt geführte Hieb Mara Jade Skywalker zurücktrieb und straucheln ließ. Luke konnte spüren, wie der Fluss der Macht sie umgab und durchdrang. Steil ausschlagende gezackte Linien schienen sie zu attackieren und zu Fall zu bringen, und er streckte rasch eine Hand aus, um die steilen Linien zu sanften Kurven zu glätten.
    Doch ehe
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