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Das Buch der Schatten - Böse Mächte: Band 6 (German Edition)

Das Buch der Schatten - Böse Mächte: Band 6 (German Edition)

Titel: Das Buch der Schatten - Böse Mächte: Band 6 (German Edition)
Autoren: Cate Tiernan
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habe ich es doch zu verdanken, dass sie kein Wort mehr mit mir redet. Ich habe sie seit dem letzten Schultag vor den Weihnachtsferien nicht mehr gesehen.«
    » Es ist deine Schuld, dass sie nicht mehr mit dir reden will«, fuhr ich ihn bissig an. » Ich finde heraus, ob sie bei dir ist, und wenn du mich anlügst…«
    » Sie ist nicht hier. Scher dich doch zum Teufel.« Klick.
    Ich schaute auf. Meine Mutter und Hunter sahen mich an. » Bei Bakker ist sie offensichtlich nicht.« Ich tippte mit dem Finger an meine Lippe und überlegte. Mary K. hatte sich in letzter Zeit seltsam benommen. Sie war sehr oft in die Kirche gegangen und hatte in der Bibel gelesen. Schuldgefühle überkamen mich, wenn ich daran dachte, wie oft ich versucht hatte, mit ihr zu reden. Doch ich hatte sie nicht dazu bringen können, sich mir zu öffnen. Womöglich steckte sie jetzt in richtigen Schwierigkeiten und ich hätte es vielleicht verhindern können.
    » Kann doch sein, dass sie bloß shoppen gegangen ist oder so«, sagte ich, auch wenn ich es nicht glaubte. » Vielleicht ist sie auch zum Nachmittagsgottesdienst in die Kirche. Aber dass sie Jaycee versetzt…?«
    » Das sieht ihr gar nicht ähnlich«, meinte meine Mutter und ich spürte ihre Anspannung. Sie war kurz davor, in Panik zu geraten. » So was würde sie nie tun. Du weißt doch, wie gewissenhaft sie ist.«
    Ich richtete den Blick auf Hunter und sah, dass er dasselbe dachte wie ich: Wir konnten wahrsagen, um Mary K. zu finden, doch das ging nicht vor den Augen meiner Mutter.
    » Okay, hör zu«, sagte ich und nahm meinen Mantel. » Hunter und ich sehen mal im Café vorbei und in der Kirche, vielleicht auch bei Darcy und in ein paar Läden in der Innenstadt. Wir rufen dich in einer Stunde an und sagen dir Bescheid, aber ich bin mir sicher, wir finden sie. Wahrscheinlich hat sie nur vergessen, eine Nachricht zu hinterlassen. Bestimmt geht es ihr gut und es gibt eine einfache Erklärung.«
    » Okay«, sagte meine Mutter nach einem Augenblick. » Meine Sorge ist wahrscheinlich übertrieben. Es sieht ihr nur gar nicht ähnlich, einfach so zu verschwinden.« Sie biss sich auf die Unterlippe. » Euren Vater habe ich schon angerufen. Er ist auf dem Heimweg und will sich in Taunton in der Einkaufsstraße ein bisschen umsehen, vielleicht ist sie ja dort.«
    » Es wird alles gut. Wir rufen dich an.« Hunter und ich gingen raus zu seinem Wagen. Ich kam mir vor, als hätte ich den ganzen Tag im Auto gesessen, und ich hatte eigentlich keine Lust, noch mal einzusteigen. Auf dem Bürgersteig kam uns unsere Nachbarin von nebenan, Mrs. DiNapoli, entgegen.
    » Hi, Morgan«, sagte sie und zog ihren Mantel enger. » Ist deine Mutter zu Hause?« Sie hielt mir lächelnd einen Messbecher unter die Nase. » Ich brauche ein bisschen…«
    » Zucker?«
    » Mehl«, erwiderte sie. » Harrys Tante und Onkel kommen zum Abendessen und ich mache eine Mehlschwitze. Glaubst du, ihr habt noch Mehl?«
    » Ähm, bestimmt«, sagte ich. Hunter lächelte Mrs. DiNapoli an und öffnete die Fahrertür. » Meine Mutter ist im Haus, Sie können sie fragen. Wir wollen gerade weg.«
    » Okay.« Sie ging den Weg zum Haus hoch und ich wollte einsteigen. » Das war ja ein schickes Auto heute Mittag«, rief Mrs. DiNapoli hinter mir her. » Von wem war es?«
    » Was meinen Sie?«, fragte ich.
    » Den Jaguar, in den Mary K. heute Mittag eingestiegen ist.«
    Ich erstarrte. » Sie haben gesehen, wie Mary K. in einen Jaguar gestiegen ist?« Ich bin so dumm, dachte ich. Warum hatte ich nicht bei den Nachbarn rumgefragt, ob sie was gesehen hatten?
    Mrs. DiNapoli lachte. » Ja, ein schöner Wagen. Grün.«
    Selene fuhr einen grünen Jaguar. Ich sah Hunter an und wieder deckten sich unsere Gedanken. Er nickte mir kurz zu, dann setzte er sich hinters Steuer und warf den Motor an.
    » Ich weiß nicht, wer das war«, sagte ich. » Wann war das denn?«
    Unsere Nachbarin zuckte die Achseln. » Zwei Stunden ist es sicher schon her. Genau weiß ich es nicht mehr.«
    » Okay. Danke, Mrs. DiNapoli.« Ich stieg auf der Beifahrerseite ein und Hunter fuhr los Richtung Stadtrand. Jetzt wussten wir, wo wir anfangen mussten zu suchen.
    In Selenes und Cals altem Haus.

15
    Falle
    April 1982
    Sei vorsichtig, was du dir wünschst, heißt es. Womöglich kriegst du es.
    Ich habe bekommen, was ich mir gewünscht habe und die Göttin lacht sich wahrscheinlich schlapp. Daniel ist nach Hause gekommen, nachdem er fast drei Monate fort war. Das Baby soll im Juni
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