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Das Blut der Medusa

Das Blut der Medusa

Titel: Das Blut der Medusa
Autoren: Jason Dark
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sie sich gestört unc reagierten gereizt. Sie richteten sich auf, reckten mir ihre Köpfe entgegen, öffneten die Mäuler wie Klappen und ließen das böse, warnende Zischen hören, das bei mir für eine Gänsehaut sorgte. Die erste Schlange lag nicht weit von meinen Füßen entfernt. Sie war ein besonders dickes Exemplar, fast mit den Ausmaßen eines Männerarmes zu vergleichen.
    Um welch eine Art es sich handelte, wußte ich nicht. Darin war ich leider kein Experte. War sie giftig, war sie es nicht? Ich löschte jedenfalls das Licht, weil ich die Viecher nicht noch mehr reizen wollte und auch überlegen mußte, wie ich aus dieser vertrackten und lebensgefährlichen Lage herauskam.
    Hier war der gute Rat nicht nur teuer, sondern überhaupt nicht zu kaufen.
    Die Höhle kam mir plötzlich wie ein gewaltiges Grab vor, das allein für mich angelegt worden war. Auch der Geruch stimmte in etwa. Da war diese unangenehme, feuchte Kühle, die sich beklemmend auf meine Haut legte und auch bereits einen Schleier auf der Kleidung hinterlassen hatte.
    Dabei liebten Schlangen doch die Trockenheit. Hier fühlten sie sich anscheinend mehr als wohl.
    Noch immer stand ich regungslos und dachte nach. Vielmehr versuchte ich es, das klappte nicht so recht, ich mußte immer nur an die Schlangen denken und konzentrierte mich auch auf das Zischen, das in bestimmten Intervallen aufklang.
    Wie entkam ich dieser verdammten Falle?
    Den Weg zurück hatte ich noch in Erinnerung. Dieser Führer und ich hatten die Höhle betreten und waren praktisch geradeaus gegangen. Durch einen Stollen, der eben hier endete, wo sich die Schlangenbrut befand.
    So geschwind ein Mensch auch sein mag, Schlangen reagieren immer rascher, besonders dann, wenn sie in der Überzahl sind. Wenn ich mit gewaltigen Sprüngen dem Ausgang entgegen hetzte, mußte ich sie passieren. Sobald sie sich gestört und angegriffen fühlten, würden sie zubeißen. Und so dick war der Stoff meiner Hose auch nicht. Mir fiel ein Film ein, den ich gesehen hatte. Indiana Jones hatte auch schon in einer Schlangengrube gesteckt, aber das war im Film gewesen. Zwischen ihm und den Schlangen hatte sich zudem eine für den Zuschauer nicht sichtbare Glasscheibe befunden.
    Bei mir war nichts.
    Ich stand in der stockfinsteren Höhle, wurde von zahlreichen Reptilien belauert und konzentrierte mich auf einen Schweißtropfen, der wie eine kleine Perle an meinem Rücken nach unten rann, um von der Kleidung schließlich aufgefangen zu werden.
    Womit konnte man Schlangen vertreiben? Ich überlegte hin und her, dann hatte ich die Lösung.
    Feuer!
    Ja, Schlangen haben Angst vor dem Feuer. Eine gute Sache, das Feuer hatte ich, nur fehlte mir ein Gegenstand, den ich in Brand setzen konnte, um die Brut damit zu vertreiben.
    Vielleicht meine Jacke, auch das Hemd. Wenn die Schlangen dann noch vorhanden waren, mußt ich auch zur Hose greifen. Lieber als lächerlich wirkender Halbnackter aus der Höhle kommen, als tot hier zurückzubleiben und zu verwesen. Etwas streifte plötzlich an meinen Schuhen entlang. Es war der Körper einer Schlange. Ich wurde zur Statue. Selbst die Atmung reduzierte ich auf ein Minimum.
    Würde die Schlange zubeißen?
    Momentan noch nicht. Sie schlangelte aber auch nicht weiter, sondern richtete sich auf und drückte sich gegen mein äußeres Hosenbein, so daß sie an der Wade entlang in die Höhe strich.
    Mich hatte ein Gefühl gepackt, das ich nicht beschreiben kann. Jedenfalls lag auf meinem Rücken die Gänsehaut, ein Schauer der Angst, der sich dort regelrecht festgefressen hatte. Die Schlange verlor das Interesse an mir. Aus Sekunden waren für mich kleine Ewigkeiten geworden. Ich stieß den Atem erst vorsichtig aus, als sich die Schlange nicht mehr in meiner unmittelbaren Nähe befand. Einen Erfolg hatte ich trotzdem nicht erzielt. Nach wie vor stand ich wie angewachsen in der Höhle und sann über einen Ausweg nach. Es gab keine andere Lösung für mich, als es mit Feuer zu versuchen. Hoffentlich brannte die Jacke auch. Beim Hemd hatte ich keine Sorgen, aber die Windjacke bestand aus einem anderen Material, und Benzin, mit der ich sie hätte tränken können, hatte ich auch nicht zur Hand. Vielleicht war es besser, es zuerst einmal mit dem Hemd zu versuchen. So ein Ding brannte schnell weg. Ob ich es in der Zeit schaffte, war fraglich.
    Um Jacke und Hemd auszuziehen, mußte ich mich natürlich bewegen. Hoffentlich waren die Bewegungen nicht zu stark, so daß die Schlangen sich
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