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Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei

Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei

Titel: Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei
Autoren: Drew Karpyshyn
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und auf ehrenhafte Weise beigesetzt werden konnten.
    Darovit wandte sich der Höhle zu. Wieder wollte ein Teil von ihm sich einfach umdrehen und wegrennen. Aber ein anderer Teil wurde von dem schwarzen Schlund des Höhleneingangs angezogen. Vielleicht würde er dort drinnen ja die Antworten auf seine Fragen finden. Etwas, das all den Tod und die Gewalttätigkeit erklärte, etwas, das ihm helfen würde zu sehen, dass es tatsächlich Gründe für diesen endlosen Krieg und all das Blutvergießen gab. Vielleicht würde er etwas entdecken, was ihm half, Sinn und Zweck hinter dem zu erkennen, was hier geschehen war.
    Es wurde stetig kühler, je weiter er unter die Erde stieg. Er konnte ein Kribbeln in der Magengrube spüren: Erwartung, vermischt mit unangenehmer Furcht. Er war nicht sicher, was er vorfinden würde, wenn er die unterirdische Kammer am Ende des Ganges erreichte. Wahrscheinlich noch mehr Leichen. Aber er war entschlossen, nicht umzukehren.
    Als die Dunkelheit ihn verschlang, ärgerte er sich, dass er keinen Glühstab mitgebracht hatte. Er trug ein Lichtschwert am Gürtel: Sich eine der berühmten Waffen nehmen zu können, war eine der Versuchungen gewesen, die ihn zu den Sith geführt hatte. Aber obwohl er die Jedi verraten hatte, nur um sich dieses Schwert verschaffen zu können, empfand er nun kein Bedürfnis mehr, es zu aktivieren und sein Licht zu benutzen. Als er es das letzte Mal gezogen hatte, war Bug umgekommen, und diese Erinnerung besudelte nun die Trophäe, um deretwillen er alles geopfert hatte.
    Er wusste, wenn er umkehrte, würde er vielleicht nie mehr genug Mut aufbringen, um wieder in die Höhle zu gehen, also setzte er trotz der Dunkelheit seinen Weg fort. Er bewegte sich langsam, tastete sich mit dem Geist vorwärts und versuchte, die Macht zu veranlassen, ihn durch diesen lichtlosen Gang zu führen. Dennoch stolperte er auf dem unebenen Boden oft oder stieß mit den Zehen an. Am Ende fand er es leichter, einfach mit einer Hand an der felsigen Wand entlangzufahren und sich von ihr leiten zu lassen.
    Er kam langsam, aber stetig voran, und der Boden des Tunnels wurde steiler und steiler, bis er halb klettern musste. Nach einer halben Stunde bemerkte er ein schwaches Licht vor sich, ein trübes Leuchten vom fernen Ende des Gangs. Er bewegte sich schneller, aber das ließ ihn nur über einen vorstehenden Felsen stolpern, der aus dem unebenen Boden ragte. Mit einem erschrockenen Schrei fiel er nach vorn und rollte den steilen Hang hinunter, bis er schließlich am Ende des Ganges zerschlagen liegen blieb.
    Der Gang öffnete sich hier in eine weite Höhle mit hoher Decke. Das trübe Leuchten, das Darovit bemerkt hatte, wurde von Kristallstückchen reflektiert, die sich in die Felswände gebohrt hatten und die Höhle erhellten, sodass er nun relativ gut sehen konnte. Ein paar Stalaktiten hingen immer noch von der hohen Decke, Hunderte mehr lagen in Splittern auf dem Höhlenboden, abgebrochen, als Kaan die Gedankenbombe gezündet hatte.
    Die Bombe selbst - oder was von ihr übrig war - schwebte genau in der Mitte der Höhle, etwa einen Meter über dem Boden. Das Licht ging von ihr aus. Auf den ersten Blick sah sie aus wie ein metallisches Ei von vier Metern Höhe und am weitesten Punkt beinahe drei Metern Durchmesser. Ihre Oberfläche schimmerte matt silbrig, und ein trüber Schein ging davon aus, der aber gleichzeitig alles Licht aufzehrte, das von den Kristallen an den Höhlenwänden zurückgeworfen wurde.
    Darovit kam schaudernd wieder auf die Beine. Ihm war überraschend kalt; die Bombe hatte alle Wärme aus der Luft gesaugt. Er machte einen Schritt nach vorn. Staub und Schutt knirschten unter seinen Füßen und hörten sich tonlos und hohl an, als verschlänge die Gedankenbombe nicht nur die Wärme in der Höhle, sondern auch die Geräusche.
    Darovit hielt inne und lauschte der unnatürlichen Stille. Er konnte nichts hören, aber er spürte etwas. Eine schwache, surrende Vibration lief durch den Boden und drang in ihn ein, ein stetiges, rhythmisches Pulsieren, das von der Bombe ausging.
    Ohne es auch nur zu bemerken, hielt er den Atem an und machte einen weiteren zögernden Schritt vorwärts. Als nichts geschah, atmete er mit einem lang gezogenen leisen Seufzen wieder aus. Er nahm seinen ganzen Mut zusammen, näherte sich der Bombe weiter und streckte die Hand aus, ohne den Blick von dem silbrigen Ei zu nehmen.
    Er ging nahe genug heran, um dunkle Bänder von Schatten zu sehen, die sich langsam
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