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Dark one 01 - Blind Date mit einem Vampir-neu-ok-06.12.11

Dark one 01 - Blind Date mit einem Vampir-neu-ok-06.12.11

Titel: Dark one 01 - Blind Date mit einem Vampir-neu-ok-06.12.11
Autoren: Katie MacAlister
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für Roxy ziemlich gut, was mich nicht
überraschte, denn Roxy war einfach liebenswert. Sie war klein und zierlich,
hatte lockiges schwarzes Haar und blaue Augen, mit denen sie aussah wie eine
Elfe oder ein Kobold. Männer fühlten sich in ihrer Gegenwart total maskulin.
Sie weckte ihren Beschützerinstinkt, sodass die Männer fälschlicherweise
annahmen, sie sei ein zartes, empfindliches Wesen - dabei hatte sie in Wahrheit
die Konstitution und Willenskraft eines Ochsen.
    Sie werde
alles bekommen, was ihr Herz begehrte, ließ ihr die Göttin durch Miranda
mitteilen. Sie werde ihren Traummann kennenlernen, bevor der Mond erneut auf-
und wieder unterging. Sie werde jemandem ihr Herz schenken und im Gegenzug
seines bekommen. Sie werde den Weg gehen, den das Schicksal für sie bestimmt
hatte. Ich konnte praktisch hören, wie der Disney-Chor der Waldtiere ein Lied
anstimmte, das der Friede-Freude-Eierkuchen-Stimmung in Mirandas Wohnzimmer
entsprach - bis es um meine Zukunft ging.
    Der Wind
schien mein Verhängnis anzukündigen, denn er fegte plötzlich herein, löschte
die Hälfte der Kerzen im Kreis und wehte die Rosenblätter in die Zimmerecken.
Roxy sprang auf und schloss die Verandatür, während Miranda rasch die Kerzen
wieder anzündete. Als sie sich setzte, forderte sie mich auf, mit der
Rezitation meines Teils der Beschwörung zu beginnen. Ich kam mir ein bisschen
idiotisch vor, aber ich wusste, dass Roxy mich nicht in Ruhe lassen würde, wenn
ich der Göttin nicht wenigstens eine Chance gab.
    „Mächte
der Erde, bringt ihn mir her, über die Berge, damit ich ihn seh'.
    Mächte
des Wassers, ich bitte euch, sucht auch in den Tiefen der rauen See.
    Die wahre
Liebe beschwöre ich, und die Mächte der Luft und des Feuers,
    so heiß,
um ihn zu versengen mit meinem Blick, um Verlangen zu schüren - es vergehe das
Eis!
    Den
ewigen Bund will ich nun schließen, wenn Mond und Kerze den Weg mir weisen,
    zum
großen Glück meines Lebens hin, so will ich mich allzeit glücklich preisen.“
    „Und, was
siehst du?“, fragte ich einige Minuten später ungeduldig, als Miranda mit
starrem Blick in eine Schüssel mit Wasser schaute. „Siehst du meinen Traummann?
Ist er süß? Sieht er aus, als hätte er in der Leistengegend was zu bieten?“
    „Joy!“
    Ich sah Roxy
an, zog eine Grimasse und drehte mich wieder zu Miranda um.
    Sie hatte
zwar den gleichen entrückten Blick wie zuvor, als sie Roxys Zukunft
vorausgesagt hatte, aber nun war ihr eine innere Anspannung anzumerken, die
eben nicht da gewesen war. Davide erhob sich unvermittelt und stolzierte auf
mich zu, aber als er näher kam, sträubte sich mit einem Mal sein Fell.
    „Heiliger
Bimbam, das ist jetzt aber doch ein bisschen unheimlich“, murmelte ich. Richtig
mulmig wurde mir allerdings, als der Kater vor mir stehen blieb und mich
unverwandt mit seinen gelben Augen anstarrte. Da Miranda zu sprechen begann,
beugten Roxy und ich uns vor, um sie besser verstehen zu können. Ihre sonst so
freundliche Stimme klang gedämpft und monoton, was die unheimliche Atmosphäre
noch verstärkte, und es dauerte ein paar Sekunden, bis ich ihre Worte überhaupt
verstand.
    Draußen
frischte der Wind plötzlich auf. Er toste ums Haus und wirbelte Kiefernzapfen
und kleine Steinchen durch die Luft, die gegen die Fenster prasselten.
    „Jetzt fehlt
uns nur noch ein Blitz und dass eine geisterhafte Gestalt mit einem
blutüberströmten Metzgermesser am Fenster auftaucht“, sagte ich leise zu Roxy.
Was als lockere scherzhafte Bemerkung gedacht gewesen war, klang jedoch eher
wie eine düstere Prophezeiung. Roxy sah mich mit großen Augen an.
    Plötzlich
fröstelte es mich. Da war es wieder, dieses unheimliche Gefühl, von einer
kalten Hand im Nacken gepackt zu werden, wie es meine Großmutter immer
beschrieben hatte. Obwohl die Nacht recht mild war, bekam ich eine Gänsehaut
auf den Armen.
    Wenn
wenigstens der Kater aufgehört hätte, mich anzustarren, als sei ich eine
neunköpfige Hydra, wäre mir schon etwas wohler gewesen.
    Mirandas
Stimme wurde lauter, aber ich hatte den Eindruck, sie spräche irgendeine fremde
Sprache.
    Ich warf
erneut einen Blick auf Davide. Er schien sich in eine steinerne Statue
verwandelt zu haben, die mich stumm anstarrte.
    „Katzen
können Geister doch sehen, oder?“, fragte ich Roxy.
    Sie nickte
und ergriff meine Hand. Ich versuchte, mich zu entspannen und mir einzureden,
dass all dies zu dem Spaß dazugehörte und ich lediglich einer Freundin einen
Gefallen tat,
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