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Darf ich Dir vertrauen

Darf ich Dir vertrauen

Titel: Darf ich Dir vertrauen
Autoren: Christine Flynn
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pünktlich zu sein. „Es gibt Leute, die die sich darauf verlassen, dass ich sie in ihrer Pause versorge.“
    „Was ist mit den Leuten hier?“ fragte er mit der Lässigkeit eines Mannes, der genau wusste, welche Knöpfe er drücken musste. „Wir brauchen auch eine Pause. Aber wir sind in einer Besprechung, niemand kann weg, und wir brauchen wirklich Kaffee. Und die Muffins.“
    „Gibt es im Büro keine Kaffeemaschine?“
    „Die ist kaputt. Hören Sie, ich gebe Ihnen fünfzig Dollar Trinkgeld. Bringen Sie uns einfach die Bestellung. So lange wird es nicht dauern. Okay?“ Madison spürte, wie sie immer ärgerlicher wurde, als sie den Karton abstellte und zu dem langen weißen Bauwagen hinüberschaute. Was immer Cord Kendrick gerade tat, er hielt es für wichtiger als ihren Fahrplan. Und er schien zu glauben, dass er für sein Geld alles bekam, wozu seine Überzeugungskraft nicht ausreichte.
    Einen Moment lang war sie versucht, ihm zu sagen, dass er heute auf seinen Kaffee verzichten musste. Aber dann dachte sie daran, dass sie ihr Geschäft doch ausweiten wollte. Davon träumte sie, seit sie es angefangen hatte. Sie wollte Partys ausstatten. Große. Kleine. Vielleicht sogar Hochzeiten. Sie hatte sogar schon ein paar Events betreut. Nicht, dass man die Geburtstagsfeier für die neunjährige Tochter der McGuires als Event bezeichnen konnte, aber die Verlobungsparty für die älteste Tochter der Lombardis war ein Erfolg gewesen.
    Sie brauchte dringend eine eigene Ausrüstung, denn die Miete fraß den gesamten Profit auf. Und fünfzig Dollar würden ihr helfen, das doppelte Rechaud zu kaufen, auf das sie ein Auge geworfen hatte.
    Und wenn sie auf der Gloucester eine grüne Welle erwischte, würde sie ein paar Minuten gewinnen.
    „Ich werde mindestens fünf Minuten brauchen“, sagte sie schließlich.
    „Wenn Sie fahren, höchstens eine.“
    „Ich muss den Wagen schließen und um den abgesperrten Bereich herumfahren.“
    „Das brauchen Sie nicht. Parken Sie einfach an dem Stapel Träger. Ignorieren Sie das Schild.“
    „Welches Schild?“
    „Das Warnschild. Und tun Sie in einen der Kaffees…“
    „Sahne“, unterbrach sie ihn und wünschte, sie hätte es nicht getan. „Nimmt sonst noch jemand etwas in seinen Kaffee?“
    Sie hörte ihn in die Runde fragen. Dann sagte er ihr, dass die anderen Zucker und Weißer nahmen, bedankte sich und legte auf.
    Sie wusste nicht, warum sein Dank sie überraschte. Vielleicht, weil er an diesem Morgen ein wenig ungeduldig wirkte. Vielleicht aber auch, weil er erwartete, dass man seine Wünsche erfüllte.
    Wütend darüber, dass sie genau das tat, füllte sie die Becher und legte Muffins in den Karton, bevor sie die Seitenklappe schloss und langsam über die Baustelle fuhr.
    Als sie eine Minute später vor der Tür der Bauleitung stand, ging sie auf, bevor sie klopfen konnte.
    Zum Vorschein kam Cord Kendricks große Gestalt. Aus italienischem Designer
    Outfit war amerikanisches DesignerOutfit geworden. Ihr Blick wanderte von dem RalphLaurenLabel an seinem Pullover nach oben. Sie hatte keine Ahnung, ob sein Lächeln ihr oder dem Karton in ihren Händen galt, aber er sah müde und so aus, als hätte er das Koffein dringend nötig.
    „Bin ich froh, Sie zu sehen“, murmelte er und nahm ihr die Bestellung ab.
    „Kommen Sie herein.“
    Er kehrte ihr den breiten Rücken zu, und sie zögerte einen Moment, bevor sie eintrat. Matt Callaway erhob sich von einem langen, mit Bauplänen bedeckten Tisch, an dem drei andere Männer saßen. Alle schienen gleichzeitig zu sprechen.
    Eine Frau mittleren Alters hatte sich einen Telefonhörer ans Ohr geklemmt, zog Faxe aus dem Gerät und fütterte den Kopierer damit. Sie lächelte Madison dankbar zu.
    Während einer der Männer die Kopien verteilte, nahm Matt seine Brieftasche heraus. „Danke, dass Sie es uns hergebracht haben“, sagte er. „Dies ist kein guter Morgen für eine kaputte Kaffeemaschine.“ Er nickte dorthin, wo Cord und die anderen die Becher aus dem Karton nahmen. „Wir haben ein kleines Problem, und niemand kann weg. Und manche von uns haben eine lange Nacht hinter sich und leiden unter Koffeinentzug.“
    „He, ich war pünktlich hier“, rief Cord und stellte der Sekretärin einen Becher hin, bevor er in seine eigene Tasche griff. „Lass mich das machen. Ich bin ihr ein Trinkgeld schuldig.“
    Er kam herüber und hielt ihr einen HundertDollarSchein hin. „Behalten Sie den Rest.“
    Matt war schon an den Tisch
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