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Damiano

Damiano

Titel: Damiano
Autoren: R. A. MacAcoy
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waren rosig und nackt. Sie berührte Damiano.
    »Das ist zu schwer zu verstehen«, sagte sie, und er nickte.
    »Das finde ich auch. Aber, Saara, ich vertraue deiner Kraft mehr als mir selbst. Das habe ich dir schon früher einmal gesagt. Außerdem – was ist alle Kraft anderes als Feuer? Und ich habe in letzter Zeit allzu viel Feuer genossen.«
    Er tat ein paar Schritte zur Seite, dann sah er sie wieder an.
    »Bitte, verzeih mir«, bat er, »alles, was ich dir angetan habe. Ich habe es nie so gewollt.«
    Und damit ging er fort.
    »Warte«, rief Saara. Sie öffnete den Mund, um seinen Füßen halt zu singen, aber die Scham hinderte sie. Statt dessen lief sie Damiano nach. Ihre nackten Füße patschten durch das feuchte Gras. »Wohin willst du so gehen?« fragte sie. »Du bist hilflos wie ein neugeborenes Kind.«
    Überrascht wandte er sich nach ihr um.
    »Ich gehe nach Westen«, antwortete er. »Ich dachte, ich gehe in die Provence oder so weit ich komme. Und mach dir um mich keine Sorgen, Saara. Ich bin nicht hilfloser als jeder andere Mensch.«
    »Geh lieber nach Hause, wenn du kannst«, entgegnete sie. »Oder wenn dieser General dich nicht läßt, dann bleibe in Ludica.
    Du wirst jetzt lernen, was es heißt, allein zu sein, Dami. Kalt und einsam. Glaube mir: eine Hexe ohne Kraft…«
    Er strich sich wieder durch das wirre Haar und lächelte sie an.
    »Ich sagte, du sollst dir keine Sorgen machen. Ich weiß schon jetzt, was Kälte ist. Ich habe eine Menge Erfahrung gesammelt.
    Und allein? Saara, pikku Saara! Unsere nächsten Freunde sind manchmal die, die wir nicht sehen können.«
    Er übersprang eine Schlinge des breiten, verstopften Bachs, der die Wiese in Inseln aufteilte. Bei der Landung glitt er aus und fiel auf ein Knie. Über sich selbst lachend sprang er wieder auf. Er begegnete dem Blick der Finnfrau, blinzelte wegen der Entfernung zwischen ihnen.
    »Was ist das nur für ein Körper. Da scheint aber auch nichts richtig zu funktionieren.« Dann wurde sein Lächeln weich. »Sieh mich an, Saara. Ich bin glücklich. Hast du keine Augen zu sehen?«
    Damit drehte er sich auf dem Absatz um und lief über die Wiese. Saara blickte ihm nach, bis er im Dunkel der Bäume verschwand. Als er nicht mehr zu sehen war, hob sie den Kopf zu dem hohen, singenden Glanz, der Damiano begleitete und über dem Fichtenwald leuchtete.
    Sie hatte Augen zu sehen.
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