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Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Titel: Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen
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erhalten. Auf seiner Liste standen auch andere Namen, aber keine andere Lady hatte die Qualifikationen, die Miss Rawlings besaß. Vielleicht würde sich herausstellen, dass sie aus irgendeinem Grund doch nicht infrage kam, aber das würde er morgen herausfinden.
    Es galt keine Zeit zu verschwenden, damit das Schicksal ihm nicht noch ein Schnippchen schlagen würde.

    Am nächsten Morgen fuhr er nach Hampshire und erreichte Lyndhurst am frühen Nachmittag. Bei dem Schild von Lyndhurst Arms bog er ein. Er inspizierte die Räume dort und befahl seinem Stallknecht Maxwell die Pferde zu satteln. Mit einem schönen, gut gebauten Fuchs ritt er in Richtung Rawlings Hall.
    Der schwatzhafte Gasthausbesitzer hatte ihm erzählt, dass Gyles’ entfernter Verwandter, Sir Charles Rawlings, zurückgezogen im New Forest lebte. Die Straße nach Hall war nicht sehr steil und die Tore standen offen, als Gyles das Anwesen erreichte. Er ritt auf den Hof, und auf der Kiesauffahrt hörte man rhythmisches Hufklappern. Der Baumbestand wurde dünner und machte ausgedehnten Rasenflächen Platz, die um ein Gebäude aus rotem Ziegelstein herum angelegt waren. Einige Abschnitte waren mit Giebeln, andere mit Zinnen und einem Turm auf jeder Seite versehen. Keines der Gebäude war neu, sie stammten nicht einmal aus georgianischer Zeit. Rawlings Hall war zwar sehr gepflegt, jedoch nicht protzig.
    Vom vorderen Innenhof erstreckte sich ein Parterre, das eine alte Steinmauer von den Rasenflächen, die um einen künstlich angelegten See herum angelegt waren, trennte. Hinter der Mauer versteckt verlief parallel zum Haus ein Garten, dahinter lagen symmetrisch angeordnete Gebüsche.
    An der Vordertreppe zog Gyles die Zügel an. Das Trippeln von herannahenden Schritten war zu hören. Er stieg ab und reichte die Zügel dem Stallknecht, der sofort herbeigerannt kam, dann stieg er die Stufen hinauf und klopfte an die Tür.
    »Guten Tag, Sir, kann ich Ihnen helfen?«
    Gyles betrachtete den großen Butler, der vor ihm stand. »Ich bin der Graf von Chillingworth und möchte Sir Charles Rawlings sprechen.«
    Um ihm Anerkennung zu zollen, blinzelte der Butler einmal kurz mit den Augen. »Natürlich, Sir - Mylord. Wenn Sie bitte näher treten würden, ich werde Sir Charles umgehend über Ihre Ankunft unterrichten.«
    Gyles wurde in den Salon geführt. Er ging unruhig auf und ab, seine Ungeduld wurde durch das unerklärliche Gefühl verstärkt, von seinem Schicksal nur einen Schritt entfernt zu sein. Das war natürlich Devils Schuld. Selbst als Ehrenmitglied der Cynsters forderte er das Schicksal zu weit heraus.
    Die Tür wurde geöffnet, und Gyles fuhr herum, als ein Gentleman eintrat, der ihm sehr ähnlich sah. Er war älter und vergrämter als Gyles, hatte jedoch die gleiche hoch gewachsene Statur und ebenfalls kastanienbraunes Haar. Gyles war Charles Rawlings noch nie zuvor begegnet, wusste aber sofort, dass er mit ihm verwandt war.
    »Chillingworth? Schön!« Auch Charles schien die Ähnlichkeit zu verblüffen, was eine Antwort auf seine Frage erübrigte. »Willkommen, Mylord. Was führt Sie zu mir?«
    Gyles lächelte und erzählte ihm seine Geschichte.
    »Francesca?«
    Sie hatten sich in Charles’ Büro zurückgezogen. Nachdem er Gyles einen bequemen Sessel zugewiesen hatte, nahm Charles an seinem Schreibtisch Platz. »Es tut mir Leid, aber ich sehe einfach nicht, welches Interesse Sie an Francesca haben.«
    »Was das betrifft, bin ich nicht sicher, aber mein … Dilemma, sagen wir mal, ist eigentlich nichts Ungewöhnliches. Als Familienoberhaupt stellt man an mich die Erwartung, dass ich heirate. In meinem Fall ist es so etwas wie eine Notwendigkeit angesichts der Tatsache, dass man von mir erwartet, einen Erben zu zeugen.« Gyles hielt inne, dann fragte er: »Kennen Sie Osbert Rawlings?«
    »Osbert? Ist das Henrys Sohn?« Gyles nickte, woraufhin Charles’ Gesicht einen gleichgültigen Ausdruck annahm. »Ist das nicht derjenige, der Dichter werden will?«
    »Das wollte er ursprünglich, ja. Jetzt ist er ein Dichter, und das ist wesentlich schlimmer.«
    »Du lieber Himmel! Ist das der schlaksige Bursche, der ziemlich zerstreut ist und nicht weiß, was er mit seinen Händen machen soll?«
    »Ja, das ist Osbert. Jetzt verstehen Sie, warum die Familie auf mich zählt, dass ich meine Pflicht erfülle. Um ihm gerecht zu werden: Osbert hat große Angst, dass ich es nicht tue. Dann würde er in meine Fußstapfen treten müssen.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Selbst
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