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Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Titel: Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen
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Millicent und Osbert dazu drängen lässt zu heiraten, nur um ihnen zu gefallen.«
    »Gott behüte! Aber wenn du es unbedingt wissen willst, und ich bin sicher, dass Henni es ganz bestimmt wissen will, ich beabsichtige, nur deshalb zu heiraten, weil ich es so will. Schließlich bin ich schon fünfunddreißig. Das Unvermeidliche weiterhin zu ignorieren, wird eine spätere Umstellung nur noch komplizierter machen - ich bin in meinen Gewohnheiten sowieso schon so festgefahren.« Gyles erhob sich und streckte die Hand aus.
    Horace verzog das Gesicht und reichte ihm sein Glas. »Die Ehe ist ein teuflisches Geschäft - das kannst du mir glauben. Bist du sicher, dass all diese Cynster, die gerade erst geheiratet haben, dich nicht auch angesteckt haben, dich in das Abenteuer Ehe zu stürzen?«
    »Genau dort war ich heute - in Somersham beim Familientreffen, wo sämtliche neuen Ehefrauen und Kinder vorgeführt wurden. Hätte ich einen Beweis für die Glaubwürdigkeit deiner These benötigt - der heutige Tag hätte ihn erbracht.«
    Gyles füllte ihre Gläser und verdrängte das ungute Gefühl, das die neuesten teuflischen Machenschaften seines alten Freundes Devil Cynster in ihm auslösten. »Devil und die anderen haben mich zum Ehrenmitglied des Cynster-Clans gemacht.« Er wandte sich vom Karaffenständer ab und reichte Horace sein Glas, dann setzte er sich wieder. »Ich habe sie darauf aufmerksam gemacht, dass ich, obwohl wir vielleicht viele Gemeinsamkeiten haben, keinesfalls ein Cynster bin und auch nie einer sein werde.«
    Er würde auf keinen Fall aus Liebe heiraten. Dieses Schicksal würde ihm erspart bleiben. Das hatte er Devil immer wieder versichert.
    Jedes männliche Mitglied des Cynster-Clans schien früher oder später zu kapitulieren: Sie verzichteten auf Karrieren legendären Ausmaßes zugunsten von Frauen, die ihnen Liebe und Geborgenheit schenkten. Sie waren zu sechst und allgemein unter dem Namen Bar Cynster bekannt, und jetzt waren alle verheiratet und hatten ihr Leben ausschließlich auf ihre Ehefrauen und den Familienzuwachs ausgerichtet. Wenn Gyles einen Funken Neid verspürte, so ließ er sich nichts anmerken. Der Preis, den die anderen gezahlt hatten, war ihm zu hoch.
    Horace schnaubte. »Liebesheiraten sind die Stärke der Cynsters und heutzutage wohl äußerst modern, aber glaub mir, eine arrangierte Ehe ist auch nicht zu verachten.«
    »Das denke ich auch. Im Frühsommer habe ich Waring damit beauftragt, alle in Frage kommenden Kandidatinnen zu überprüfen, um festzustellen, welche von ihnen, falls überhaupt, Grundbesitz hat, der zum materiellen Nutzen der Grafschaft beitragen würde.«
    »Grundbesitz?«
    »Wenn man nicht aus Liebe heiratet, kann man genauso gut aus anderen Gründen heiraten.« Und er wollte einen Grund für seine Wahl, damit sich die Lady, für die er sich endgültig entscheiden würde, keine falschen Vorstellungen davon machen würde, warum er ausgerechnet sie erwählt hatte. »Meine Auflagen lauteten: Die künftige Gräfin soll wohlerzogen und sanftmütig sein und einigermaßen passable Umgangsformen, ausgezeichnetes Benehmen und sicheres Auftreten in der Öffentlichkeit haben.« Kurzum, eine Lady, die ihm zur Seite stehen und keinen negativen Einfluss auf sein Leben haben würde; sozusagen eine wohlerzogene Marionette, die ihm Kinder gebären und seine Art zu leben nicht allzu sehr beeinträchtigen würde.
    Gyles nahm einen kleinen Schluck Brandy. »Zufällig habe ich Waring auch darum gebeten in Erfahrung zu bringen, wer der gegenwärtige Eigentümer des Gatting-Besitzes ist.«
    Horace nickte verstehend. Der Gatting-Besitz gehörte damals zum Lambourn-Anwesen. Ohne ihn war das Hauptanwesen wie ein Kuchen, aus dem ein Stück herausgeschnitten war. Der Rückkauf des Gatting-Besitzes war der Lebenstraum von Gyles’ Vater und seines Großvaters gewesen.
    »Bei der Suche nach dem Eigentümer fand Waring heraus, dass die Grundeigentumsurkunde auf einen entfernten Verwandten der Rawlings übergegangen war und nach dessen Ableben seiner Tochter übertragen wurde, die gegenwärtig im heiratsfähigen Alter ist. Die Information, die Waring augenscheinlich unbedingt loswerden will, betrifft die Tochter.«
    »Sie ist im heiratsfähigen Alter?«
    Gyles senkte den Kopf. Plötzlich dröhnte das Schrillen der Glocke an der Eingangstür durch das Haus. Einige Sekunden später wurde die Tür zur Bibliothek geöffnet.
    »Mr. Waring, Mylord.«
    »Danke, Irving.«
    Waring, ein schwergewichtiger
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