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Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Titel: Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen
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ist, bis du diese Tatsache akzeptierst.«
    Gyles las in ihren Augen, dann überwand er sich und sagte: »Ich habe schon von klein auf gelernt, dass man, wenn man liebt, unvorstellbaren Verletzungen ausgeliefert ist.«
    »Das weiß ich, aber dennoch ist es das wert.«
    Gyles betrachtete ihre Augen, dann küsste er sie sanft, zog sie wieder in seine Arme und vergrub sein Gesicht in ihrem Haar. Sie hatte Recht. Nichts war widersprüchlicher als die Liebe. Nichts machte einen Mann verwundbarer, aber auch nichts brachte ihm so viel Freude. Um die Früchte der Liebe zu ernten, war es notwendig, das Risiko einzugehen, diese Liebe zu verlieren. Liebe war eine Münze mit zwei Seiten, Gewinn und Verlust. Um den Gewinn zu sichern, musste man das Risiko des Verlustes eingehen.
    Wie sehr er sich doch verändert hatte, seit er an jenem Tag nach Rawlings Hall gefahren war. Sein Zuhause war kalt gewesen. Ihm hatte die Wärme, das Leben gefehlt. Er hatte sich auf den Weg gemacht, um eine Frau zu finden, die diesen Mangel beheben würde. Er hatte sie gefunden, und sie gehörte ihm. Sie war die Sonne, die sein Haus erwärmte und seine Familie umhegen würde und die seinem Leben eine Bedeutung gab. Sie war buchstäblich der Mittelpunkt seines Universums.
    Er beschloss, es ihr zu sagen. Nach einem Augenblick murmelte er: »Es ist nicht alles gleichzeitig geschehen, weißt du.«
    »Oh?« Sie wand sich und drehte sich noch einmal zu ihm um, damit sie sein Gesicht sehen konnte und er ihres.
    Er nahm ihre Hand und führte sie an seine Lippen. »Körper, Geist, Herz und Seele.« Er küsste ihre Handfläche. »Mein Körper gehörte dir von dem Augenblick an, als ich dich zum ersten Mal gesehen habe, in unserer Hochzeitsnacht hast du einen Anspruch darauf erhoben. Du hast um meinen Geist und mein Herz gekämpft und gewonnen - und jetzt gehören sie dir bis in alle Ewigkeit.« Er hielt inne und schaute ernst in ihre smaragdfarbenen Augen. »Und was meine Seele anbetrifft, sie gehört dir, ich gebe sie dir freiwillig, und du kannst sie nehmen und damit machen, was dir beliebt.«
    Francesca hielt seinem Blick stand und dachte, ihr Herz würde vor Freude zerspringen; ihr Glück war so vollkommen, dass sie es kaum ertragen konnte. Sie ließ ihre Hände über seine Schultern gleiten und legte dann eine Hand in seinen Nacken, während sie ihr Gesicht nah an seines heranbrachte. »Ich danke dir, Mylord, ich nehme es an.«
    Sie besiegelte das Ganze mit einem Kuss - einem Kuss, der lebenslange Glückseligkeit in den Fesseln einer dauerhaften Liebe versprach.

    Bevor sie nach Lambourn aufbrachen, hatten sie noch einen offiziellen Termin wahrzunehmen - Lady Dalrymples Weihnachtsessen. Es war Anfang Dezember, und Weihnachten stand vor der Tür. Die letzten Mitglieder der gehobenen Gesellschaft würden bald die Hauptstadt verlassen und auf ihre Anwesen zurückkehren. Gyles hätte viel darum gegeben, schon eher nach Lambourn zu fahren und den unumgänglichen Standpauken Gleichgesinnter zu entkommen, die ebenfalls an dem Abendessen teilnehmen würden.
    Aber es gab kein Entrinnen.
    Francesca, die ein meergrünes Seidenkleid trug, sah wunderschön aus und zog sämtliche Blicke auf sich, nicht nur wegen ihrer Rundungen, sondern vielmehr, weil sie vor Glück strahlte und dieses Glück sich in ihrer Stimme niederschlug und in jeder ihrer Gesten deutlich zum Ausdruck kam. Zum Ärger seines verwegenen Lebemann-Egos schien Gyles nicht in der Lage zu sein, irgendetwas anderes zu tun, als vor Besitzerstolz zu strahlen.
    Devil hatte es bemerkt, und wie kaum ein anderer verstand er. Am entgegengesetzten Ende des Tisches, auf dem das Tafelsilber blitzte, das Kristall funkelte und das Limoges-Geschirr in kräftigen Farbtönen schillerte, sah Devil mit einem teuflischen Grinsen zu Gyles herüber und hob sein Glas, um einen privaten Trinkspruch auszubringen.
    Gyles hatte keine Schwierigkeiten, seine Worte zu verstehen.
    »Willkommen im Club.«

Umwelthinweis: Alle bedruckten Materialien dieses Taschenbuches sind chlorfrei und umweltschonend.

    1. Auflage Deutsche Erstausgabe September 2006 bei Blanvalet, einem Unternehmen der Verlagsgruppe Random House GmbH, München.
    Copyright © der Originalausgabe 2001 by Savdek Management Proprietory Ltd. Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2006 by Verlagsgruppe Random House GmbH
    Dieses Werk wurde vermittelt durch die Literarische Agentur Thomas Schlück GmbH, Garbsen.
Umschlagillustration: Agentur Schlück/Daeni Redaktion:
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