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Cotton Reloaded - 13: Die Informantin (German Edition)

Cotton Reloaded - 13: Die Informantin (German Edition)

Titel: Cotton Reloaded - 13: Die Informantin (German Edition)
Autoren: Jürgen Benvenuti
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Sir.« Obwohl sie, wie der Rest der Truppe, in der vergangenen Nacht so gut wie keinen Schlaf gefunden hatte, wirkte sie frisch und ausgeruht in ihrem dunklen Hosenanzug und den dezenten, wenngleich eleganten Schuhen, die vermutlich mehr kosteten, als Cotton für seine gesamte Garderobe ausgab, die an diesem Morgen aus Jeans und einem dünnen Pullover bestand.
    Mr High musterte Decker ein paar Sekunden lang nachdenklich, dann sagte er: »Es war Ihre Operation, Agent Decker. Deshalb tragen Sie die Verantwortung.«
    »Aber …« Decker trat einen Schritt näher an den Schreibtisch, wollte den Angriff parieren.
    High machte eine schneidende Geste mit dem Zeigefinger. »Diese Diskussion ist beendet. Habe ich mich klar genug ausgedrückt, Agent Decker?«
    Decker schluckte. »Ja … Sir.«
    Dillagio kratzte sich im Nacken und fragte: »Wurde Bobby Golds Leiche eigentlich gefunden?«
    Mr High schüttelte den Kopf.
    »Dann müssen wir davon ausgehen, dass er noch am Leben ist«, sagte Cotton.
    »Das sehe ich auch so«, pflichtete High ihm bei.
    »Und er wird sich ausmalen können, dass es Sandy Overmeyer war, die ihn verraten hat«, meinte Decker. »Und sich an ihr rächen wollen.«
    High erhob sich und kam hinter seinem Schreibtisch hervor. Er trat zu einer der Glaswände, die sein Büro vom übrigen Teil des Hauptquartiers trennten, und schaute hinunter auf die langen Reihen von Schreibtischen, an denen seine Agents ihrer Arbeit nachgingen. Schließlich drehte er sich um und sagte: »Die Polizei hat einen Beamten vor Sandra Overmeyers Haus postiert, ebenso vor der Redaktion des No Stars Just Stripes Magazines . Außerdem habe ich ihr die Telefonnummern von jedem von Ihnen geben lassen, nur für alle Fälle.«
    »Wie geht es jetzt weiter, Sir? Ich meine, mit dem Fall Bobby Gold?«, fragte Decker mit belegter Stimme. Es schmeckte ihr nicht, dass man ihr die ganze Schuld an dem Schlamassel in die Schuhe schob. Andererseits hatte Mr High natürlich recht: Ihre Operation, ihre Verantwortung. Daher galt es jetzt, zu retten, was noch zu retten war. Und das bedeutete, Bobby Gold so rasch wie möglich zu schnappen.
    John D. High setzte sich wieder hinter seinen Schreibtisch. »Ich habe Agent Zeerookah angewiesen, sämtliche Überwachungskameras anzuzapfen, die sich in einem Radius von einer Meile um die Lagerhalle befinden«, sagte er. »In dieser Gegend gibt es wenig Supermärkte und kaum Bankautomaten, aber vielleicht haben wir Glück.« Er hob den Blick und musterte Cotton. »Sie, Cotton, werden Agent Zeerookah bei der Bildauswertung helfen. Vielleicht entdecken Sie Roberto González, wie er gerade aus einem Wagen steigt, und vielleicht können wir das Nummernschild lesen, und vielleicht bringt uns das weiter.«
    Ein bisschen viele Vielleichts , dachte Cotton, aber er wusste, dass sie im Moment keine andere Spur hatten, der sie nachgehen konnten.
    »Was ist mit mir?«, fragte Dillagio. »Brauchen Sie mich auch für diese … Bildauswertung?« Bei ihm klang das Wort wie ein Fluch.
    »Nein, Agent Dillagio. Sie werden sich bei Ihren Informanten umhören. Mit etwas Glück weiß einer von ihnen, wo sich Roberto González aufhält. Sie werden sich regelmäßig bei mir melden und mich auf dem Laufenden halten.«
    »Okay«, sagte Dillagio und salutierte salopp, »dann werd ich mich mal wieder in den Untergrund zurückziehen.« Er zwinkerte Cotton und Decker lässig zu, murmelte noch ein »Man sieht sich« und war verschwunden.
    Mr High kniff die Lippen zusammen ob dieser Respektlosigkeit, enthielt sich aber eines Kommentars. Es hätte nichts genützt. Steve Dillagio war in dieser Hinsicht ein hoffnungsloser Fall.
    Decker zuckte unsicher mit den Schultern. »Und was ist mit mir, Sir? Was ist meine Aufgabe bei dieser Angelegenheit?«
    »Sie, Agent Decker, werden sich an Ihren Schreibtisch setzen und einen Bericht über die Operation von gestern Nacht verfassen. Und Sie werden dabei kein Detail auslassen. Haben Sie mich verstanden?«
    »Ja, Sir.«
*
    Cotton rieb sich die schmerzenden Augen, schüttelte den Kopf und sagte: »Wenn ich noch ein einziges verpixeltes Foto oder ein einziges ruckeliges Video anschauen muss, erschieße ich mich.«
    Zeerookah öffnete eine Schreibtischschublade, entnahm ihr ein kleines Plastikfläschchen und reichte es Cotton. »Versuch’s mal damit.«
    »Was ist das?«
    »Laut Verpackung ein Mehrkomponenten-Tränenersatzmittel, aber ich vermute, es ist bloß überteuertes destilliertes Wasser.«
    »Hilft’s
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