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Cotton Reloaded - 13: Die Informantin (German Edition)

Cotton Reloaded - 13: Die Informantin (German Edition)

Titel: Cotton Reloaded - 13: Die Informantin (German Edition)
Autoren: Jürgen Benvenuti
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übernahm Mr High die Erläuterung, »dass Sie nur wenige Augenblicke vor Sandra Overmeyers Tod in ihrem Apartment eingetroffen sind.«
    »Das ist richtig«, behauptete Verhagen, dessen Gesicht ein wenig von seiner Arroganz verloren hatte.
    »Nein, das ist nicht richtig«, korrigierte ihn Cotton. »Am Datumsstempel können Sie erkennen, dass die Aufnahme um zehn Uhr siebenundzwanzig gemacht wurde. Sie waren also bereits eine gute halbe Stunde vor Sandy Overmeyers Tod ganz in der Nähe ihres Apartments.«
    »Und da stellt sich natürlich die Frage nach dem Warum«, übernahm Decker. »Was haben Sie dort gemacht?«
    Verhagen verschränkte die Arme vor der Brust, streckte den Kopf vor und schwieg. Die Overmeyers saßen auf ihren Stühlen und verfolgten gebannt das Geschehen.
    »Wie geht es eigentlich Ihrer Zeitschrift?«, fragte Mr High. »Ich meine, finanziell.«
    »Ich wüsste nicht, was Sie das angeht«, knurrte Verhagen.
    »Oh, das geht mich sogar sehr viel an«, entgegnete Mr High. Er nahm einen Bericht vom Schreibtisch, überflog ihn und fuhr fort: »Dieser Aufstellung zufolge ist Ihre Zeitschrift hoch verschuldet. Und da Sie persönlich haften, sind Sie das auch.«
    »Woher haben Sie diese Unterlagen? Die sind vertraulich!«
    »Ein kleines gelbes Vögelchen hat sie uns gezwitschert«, sagte Cotton voller Spott.
    Verhagen machte eine abfällige Handbewegung. »Derzeit geht es allen im Verlagsgeschäft schlecht. Die Branche verlagert sich in Richtung digital, und noch weiß niemand, ob und wie man damit Geld verdienen kann. Ich muss eine kleine Durststrecke überwinden, das ist alles.«
    »Durststrecke?« Mr High tippte auf den Bericht. »Das Wasser steht Ihnen bis zum Hals, und die Gläubiger geben sich die Klinke in die Hand.«
    »Ich habe einen Investor aufgetan«, verkündete Verhagen triumphierend. »Er hat vor, in mein Unternehmen einzusteigen, und dann sind die finanziellen Schwierigkeiten nur noch eine unangenehme Erinnerung.«
    »Tja«, sagte Decker, »das hätten Sie wohl gern. Denn sobald dieser Investor erfährt, dass Sie Firmengelder abgezweigt haben, um damit hochriskante Börsenspekulationen zu tätigen, wird er ziemlich sicher abspringen. Und das war’s dann mit Ihrem Verlag.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden«, flüsterte ein ziemlich blass gewordener Atticus Verhagen und lockerte seine Fliege.
    »Ersparen Sie uns und sich die Lügen, Mr Verhagen«, wies High ihn zurecht. »Auf Sandra Overmeyers USB-Stick sind sämtliche Unterlagen gespeichert, fein säuberlich geordnet und kategorisiert.«
    »Ich verstehe gar nichts mehr«, meldete Dottie Overmeyer sich schüchtern zu Wort.
    »Mr Verhagens Buchhalterin, eine Frau namens Tamara York, hat herausgefunden, dass Verhagen Firmengelder abzweigt«, erklärte Mr High. »Also hat er sie ermordet, um sie zum Schweigen zu bringen.«
    »Tamara Yorks Tod war ein Unfall!«, rief Verhagen mit panischer Stimme. »Das können Sie nicht mir anhängen. Sie wurde von einem betrunkenen Autofahrer getötet, der nie gefunden wurde.«
    Cotton schüttelte den Kopf. »So sollte es aussehen, aber in Wirklichkeit haben Sie Tamara York überfahren. Dr Hunter, unsere Forensikerin, ist gerade dabei, Ihren schicken Range Rover auseinanderzunehmen. Und wenn es auf dem Wagen irgendeine winzig kleine Spur gibt, wird sie diese Spur finden, glauben Sie mir.«
    Verhagen schüttelte matt den Kopf. »Das war ein Unfall, ich schwöre es. Ich habe mit Tamara ein Treffen ausgemacht und sie gebeten, Stillschweigen zu bewahren, bis der Investor fix eingestiegen ist. Dann hätte ich Zeit gehabt, das fehlende Geld an der Börse wieder zurückzugewinnen, bevor er die Bücher sehen will. Doch sie schaltete auf stur und lief einfach davon. Ich bin ihr im Wagen gefolgt, und aus einem Impuls heraus habe ich Gas gegeben, als sie vor mir auf dem Gehsteig war. Ich hatte nicht vor, sie zu töten, glauben Sie mir!«
    »Sparen Sie sich das für die Geschworenen auf«, bemerkte Decker ohne einen Funken Wärme in ihrer Stimme.
    »Hat das was mit Sandys Tod zu tun?«, fragte Richard Overmeyer.
    »Leider ja, Sir«, antwortete Mr High. »Tamara Yorks Schwester hatte Sandra angerufen und sie gebeten, ihre persönlichen Sachen zusammenzupacken, damit sie sie abholen kann. Unter diesen Sachen waren auch die Unterlagen, die Mr Verhagen belasteten, und die hat Sandra gefunden und sicherheitshalber auf ihren USB-Stick kopiert. Wir vermuten, dass Sandra ihren Boss angerufen und vielleicht sogar mit der Polizei
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