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Cosa Mia

Cosa Mia

Titel: Cosa Mia
Autoren: Andrea Auner
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umständlich und
nicht selten gefährlich.
    Von einem Pool hingegen träumte jeder, wenn unbarmherzig die
Sonne brannte und ich allein kam in den Genuss dieses Privilegs. Lachend
sprangen wir an solch einem Tag in die angenehme Kälte und das war der Himmel
auf Erden nach der Schule und der heißen Stadt. Wir tollten und vergaßen alles
um uns herum.
    Dass der Don ganz in der Nähe mit seinen Männern stand,  die
seine Wachmänner und seine Bediensteten waren und sich angeregt mit ihnen
beratschlagte, störte uns nicht im Geringsten. Oft lächelte er zu uns herüber
und winkte, als wolle er nur zu gern bei uns sein und sich auch erfrischen,
aber natürlich ließ das seine Arbeit nicht zu. Wenn ich damals das Alter dieses
Mannes erraten sollte, so konnte ich mir wirklich keine Meinung bilden, denn es
kam immer darauf an, wie er blickte und wie er sich bewegte. Ehrlich gesagt
kenne ich sein genaues Geburtsdatum immer noch nicht, er hielt nichts davon,
fand es selbst unwichtig, denke ich. Er hat jedenfalls nie eine
Geburtstagsfeier ausgerichtet. Einmal sagte er zu mir, er hätte zwei
Geburtstage. Ich habe nie begriffen, was er damit meinte, jetzt aber weiß ich
es.
    Wenn mir das jetzt so in den Sinn kommt, finde ich es schon
armselig, dass ich seinen wirklichen Geburtstag nicht kenne. Jedoch habe ich
mich damit abgefunden. Ob manche Rätsel noch gelöst werden?
    Aber Alter hin oder her, wie könnte es mir je gelingen, ihn
in meinen Ausführungen klar beschreiben zu können? Eines ist sicher, er war ein
ungewöhnlicher Mann und er war stets eine Art Idol für mich, besonders in den
jungen und hitzigen Tagen. Übrigens habe ich noch nichts von meiner hitzigen
Art eingebüßt, das nur am Rande, schließlich bin ich immer noch ziemlich jung,
oder?
    Sabatino jedoch wirkte manchmal uralt und manchmal, wenn er
lachte, auch wieder sehr jung. Sein Lachen fand ich schon immer sehr anziehend,
weil alles an ihm lachte, das Lachen zog sich über sein ganzes Gesicht und
erhellte es, wo es sonst doch ziemlich finster aussah. Er sah dann sehr jung
und nett aus. Mit diesem Lachen konnte er mich von allen düsteren Stimmungen
befreien, die mich des Öfteren befielen und besonders dann, wenn ich wieder
einmal meine Eltern in Verlegenheit gebracht hatte, die so äußerst kleinlich
und korrekt waren.
    Ich fühlte mich zudem auch von ihm körperlich angezogen, was
ich aber in diesem Alter noch nicht verstand. Ich bemerkte erst später, dass
ich mich zu Frauen, wie auch zu Männern gleichermaßen hingezogen fühlte. Sie
hören richtig und ich billige kein abfälliges Kopfschütteln. Wenn Sie diese Art
von Erotik nicht tolerieren, dann ist es natürlich traurig. Dann dürfen Sie
diese Geschichte nicht weiterlesen, denn das Thema wird seine Relevanz
behalten. Vielleicht ist das Ganze hier auch eine einzige Liebesgeschichte, ich
werde mal sehen. Auch wenn es der einzige Mann war, in den ich bis jetzt
verliebt war, so bedeutet das nicht, dass ich nun davor gefeit bin. Vermutlich,
ich weiß es nicht, könnte es wieder passieren. Irgendwann, wer weiß. Ich finde
beide Geschlechter attraktiv, wie schon erwähnt…
    Ja, es war nur jenes Kribbeln, das mich damals schon
erfasste, wenn ich seine Blicke auf mich ruhen fühlte. Ehrlich war es zu Beginn
nur ein Hauch, so dass ich es meistens sofort wieder vergaß oder vergessen
wollte.
    Er war schließlich für jeden sehr anziehend, hatte
Ausstrahlung und besaß Seele auch wenn er zu Beginn eher wie ein Onkel für mich
war.
    Seine äußerliche Erscheinung war stets sehr gepflegt, er war
schlank, jedoch kräftig und hatte die schwarzen, hier und da grau durchzogenen,
halblangen Haare zu einem kleinen Zopf gebunden. Sein Gesicht besaß einen
wilden Ausdruck, die Augen lagen sehr tief und die nur leicht geschwungenen
Brauen verstärkten den fesselnden Blick. Seine Nase war gebogen, seine Lippen
angenehm voll. Und seine Haut war sehr gebräunt, meistens ordentlich rasiert
und erzählte von einem geschäftigen Leben. Er war eine Art Onkel, nur keiner,
der sich stets über unabänderliche Dinge ärgerte, wie etwa Pedro.
     

II
Die Versuchung einer langen Nacht…
     
    Fast schon war ich einer von ihnen, jedenfalls fühlte ich
mich so. Er und alles um ihn herum waren interessanter als der alltägliche
Trott, dem ich sonst ausgesetzt war.
    Nach einiger Zeit lernte ich auch seine Männer kennen, Maurizio,
ein grober Schlägertyp, aber mit feinen Manieren, lud mich manchmal abends in
eine schöne Bar und
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