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Coretta & Martin Luther King - eBook - Vivian, O: Coretta & Martin Luther King - eBook

Coretta & Martin Luther King - eBook - Vivian, O: Coretta & Martin Luther King - eBook

Titel: Coretta & Martin Luther King - eBook - Vivian, O: Coretta & Martin Luther King - eBook
Autoren: Octavia Vivian
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sich vorbildlich um Heim und Herd kümmerte, während ihr Mann loszog, um für Gerechtigkeit zu kämpfen.
    Die Erzählungen aus der amerikanischen Geschichte, die Kinofilme, sie alle zeigen Männer, die losziehen, um dafür zu sorgen, dass für ihre Frauen, ihre Kinder und ihr Land Gerechtigkeit zur Realität wird. Afroamerikanische Frauen hatten miterlebt, wie ihre Männer in den Krieg zogen und oft genug dabei umkamen. Aber sie wussten, dass es für sie keine Gerechtigkeit geben würde, solange sie in einer Gesellschaft lebten, in der Afroamerikaner ungleich behandelt werden. Die Männer, die sich in den kommenden Jahren Kings Führung unterstellten, wurden mit Polizeihunden und Feuerwehrschläuchen bekämpft, und der mögliche Tod für die Gerechtigkeit stand ihnen vor Augen. Ihnen verdanken die Kinder der afroamerikanischen Frauen ein neues Bild von amerikanischen Helden.
    Coretta war die erste Afroamerikanerin, die durch ihren Mann ins Rampenlicht rückte. Franklin Delano Roosevelt hatte seine Frau Eleanor ins Blickfeld der Öffentlichkeit gebracht, und John F. Kennedy hielt dies später auch so mit Jacqueline. Endlich tat ein Afroamerikaner, Martin Luther King jr., das Gleiche.
    Vor Corettas Zeit lernten die afroamerikanischen Frauen, dass sie auf eigenen Füßen stehen mussten, wenn sie sich vor der Armut schützen wollten. Für die afroamerikanischen Männer war es schwer, eine gute Stelle zu finden und zu behalten, und in dieser Situation stand für die Afroamerikanerinnen fest, dass sie allein zurechtkommen mussten. Selbst heute ist es noch so, dass mehr afroamerikanische Frauen als Männer ein College besuchen, während es bei den Weißen umgekehrt ist.
    Für die afroamerikanischen Mädchen war damals Mary McLeod Bethune das große Vorbild für eine Frau, die es aus eigener Kraft geschafft hatte. Mrs McLeod stammte aus einer Sklavenfamilie und gründete 1904 ein Mädcheninstitut in Daytona Beach/Florida. Dieses Institut vereinigte sich später mit dem Cookman Institute für Männer in Jacksonville/Florida, und dadurch entstand das Bethune-Cookman College in Daytona Beach. Mrs Bethune war regelmäßig im Weißen Haus. An der Gründungskonferenz der Vereinten Nationen im Jahr 1945 nahm sie als Beobachterin der Vereinigten Staaten teil. Während des Zweiten Weltkriegs unterstützte sie den Kriegsminister bei der Auswahl der Kandidatinnen für den Offiziersdienst im Woman’s Auxiliary Army Corps. Mrs Bethune starb 1955. Niemand hatte ihr den Rang als herausragende Afroamerikanerin streitig machen können, bis das neue Bild von Mrs King zu Tage trat.
    Im September hatten die jungen Kings ihren ersten Pastorendienst in der Dexter Avenue Baptist Church begonnen. Die Gemeinde bestand hauptsächlich aus Fachkräften und Dozenten vom Alabama State College , einer staatlich geförderten Institution. Als der Boykott anfing, versuchte sich Coretta gerade an ihre Rolle als Pastorenfrau und an ihre neue Rolle als Mutter zu gewöhnen, nachdem sie nur zwei Wochen zuvor, am 17. November 1955, ihr erstes Kind zur Welt gebracht hatte.
    E. D. Nixon, ein Mitglied der Gewerkschaft BSCP 6 , war einer der Ersten, die von Mrs Parks Verhaftung erfuhren. Er war früher einmal Vorsitzender der NAACP-Ortsgruppe von Montgomery gewesen, und Mrs Parks hatte als Sekretärin bei ihm gearbeitet. Sobald er hörte, dass sie verhaftet worden war, kümmerte er sich darum, eine Kaution für ihre Freilassung zu hinterlegen. E. D. Nixon machte sich die größten Sorgen wegen Mrs Parks Verhaftung.
    Am nächsten Morgen rief Nixon Martin an und schlug vor, dass die Afroamerikaner aus Protest gegen die Verhaftung von Rosa Parks die Busse nicht mehr benutzen sollten. Martin war einverstanden.
    An diesem Abend kamen Leiter und Pastoren zu einem Treffen in der Dexter Avenue Baptist Church zusammen. Die anwesenden Pastoren erklärten sich bereit, am Sonntag ihre Gemeinden über die geplante Aktion zu informieren. Als sie das Treffen verließen, wussten sie, wie ungeheuer wichtig es war, die Menschen zu diesem Boykott der Busse zu bewegen. Sie planten außerdem, 7.000 Flugblätter drucken und verteilen zu lassen, um die afroamerikanische Gemeinde von dem Boykott in Kenntnis zu setzen.
    Ein Hausmädchen, das nicht lesen und schreiben konnte, bat ihre weiße Arbeitgeberin, ihr das Flugblatt vorzulesen. Die Arbeitgeberin traute ihren Augen nicht, als sie Folgendes las:
    „Benutzt am Montag, dem 5. Dezember, keinen Bus, um zur Arbeit, in die Stadt, zur Schule
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