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Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Titel: Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr
Autoren: John Maddox Roberts
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noch etwas: Sicas hat eine kleine Produktion von Wolle und Stoff. Außerdem werden alle üblichen Zünfte ausgeübt. Es gibt keine antiken oder berühmten öffentlichen Bauwerke, obwohl einige Gebäude in den Jahren des größten Reichtums, als es Silber in Hülle und Fülle gab und viele über Nacht zu Reichtum kamen, errichtet wurden. Es gibt Tempel für die Staatskulte, darunter einen besonders prächtigen für den Gott Mitra.«
    »Klingt wie ein langweiliger Ort«, meinte Conan.
    »Hast du was anderes erwartet?« fragte der Kartenzeichner.
    Der Cimmerier dankte dem alten Mann und bezahlte ihm die Karte, die er für ihn gezeichnet hatte. Vor dem Laden machte er sein Pferd von der kleinen Statue los, an die er es gebunden hatte, und sah nach dem Sonnenstand. Es war kurz nach Mittag. Der Tag war noch jung. Conan fand, daß ihn nichts mehr in Belverus hielt. Er ritt durch die belebten Straßen zum Westtor, einem zwölf Meter hohen, mit rotem Marmor verkleideten Prachtbau, der, wie alle Stadttore, von einem großen Messinggong gekrönt war, der wie eine zweite Sonne glänzte.
    Der Cimmerier ritt die obere Straße, vorbei an den Pferchen und Lagerplätzen, wo Karawanen die Nacht verbrachten, wenn die Tore verschlossen waren. Als die glänzenden Türme Belverus' hinter Conan verschwanden, hoffte er, daß damit das Pech, das ihn dort verfolgt hatte, ebenfalls verschwinden würde.
     

2. K APITEL
     
    Eine verzweifelte Dame
     
     
    Conan genoß das schöne Gefühl, wieder auf einem guten Roß und mit gefüllter Geldbörse dahinzureiten. Dann mußte er jedoch Abstriche machen, da seine Börse keineswegs mehr so schwer war wie damals, als er sie mit den zweihundert Dishas gefüllt hatte, um die er Piris geschröpft hatte. Beinahe die Hälfte hatte er für seine Ausrüstung ausgegeben. Außerdem übernachtete er unterwegs in ordentlichen Herbergen. Er hatte es nicht mehr nötig, eine Mitfahrgelegenheit zu erbetteln oder die Nächte unter freiem Himmel zu verbringen. Conan lag es nicht, Geld zu horten, daher gab er es großzügig aus, war jedoch so vorsichtig, alle Glücksspiele zu meiden, die sich ihm bei jedem Halt boten. Schließlich hatte er das Gold im voraus erhalten, um einen bestimmten Auftrag zu erledigen. Sobald er die anderen achthundert Dishas verdient hatte, konnte er mit seinem Geld nach Belieben schalten und walten.
    Die Frauen am Weg warfen dem gut aussehenden Cimmerier viele einladende Blicke zu. Nemedien war für die Schönheit seiner Frauen berühmt. Conan lächelte zurück, ritt jedoch weiter. Die Ehemänner dieser Schönen waren auch bekannt, überaus eifersüchtig und in punkto Ehre sehr empfindlich zu sein und schnell zur Klinge zu greifen, falls jemand diese verletzte. Conan hatte keineswegs Angst vor den Nemediern, aber er würde Sicas nie erreichen, wenn er alle auf dem Weg dorthin bekämpfen müßte.
    Ab und zu passierte er Kontrollpunkte nemedischer Soldaten. Sie beäugten ihn mißtrauisch. Ein Barbar mit Narben, rabenschwarzer Mähne und stahlblauen Augen, in einer von Goldbuckeln besetzten schwarzen Rüstung und Stahlkappe. Aber sie ritten weiter und belästigten ihn nicht. Sein Aussehen und die blitzenden Waffen verhießen nichts Gutes, und da er nichts tat, was gegen das Gesetz verstieß, ließ man ihn passieren.
    Kurz vor der aquilonischen Grenze kam ein kalter Wind auf, der über die Bergpässe im Norden pfiff. Der Himmel war bleigrau. Im Grenzland lagen die Städte weit auseinander, daher reisten die meisten in Gruppen, um mehr Schutz zu haben. Hier, wie in jedem anderen Land, gab es immer mehr Gesetzlose, je weiter man sich vom Zentrum der königlichen Macht entfernte.
    Nemedien war für die Härte, ja Grausamkeit, seiner Strafen berüchtigt. In vielen Gegenden beuteten die Lehnsherren die Bauern nur aus Gewinnsucht erbarmungslos aus. Kein Wunder, daß viele ruinierte Männer in die Berge gingen und Gesetzlose wurden. Gelegentlich bildeten sie mächtige Banden und überfielen Karawanen und Reisegruppen. Zurück ließen sie meist nur verstümmelte Leichen, bar aller Wertsachen, oft sogar ohne ihre blutige Kleidung. Als Conan sich vorsichtig in den Dörfern erkundigte, erfuhr er, daß es bereits viele Jahre her war, seit königliche Truppen zum letzten Mal hier gewesen waren, um das Land von Banditen zu säubern. Er beobachtete die Umgebung genau und versicherte sich, daß sein Schwert locker in der Scheide steckte.
    Als der Cimmerier noch einen halben Tagesritt von der Grenze entfernt war,
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