Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Titel: Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr
Autoren: John Maddox Roberts
Vom Netzwerk:
dicker Leinwand unterfüttert. Zwischen Leder und Leinwand waren Hunderte von sich überlappenden Metallplättchen eingenietet. Die Nieten sah man auf der Außenseite. Sie waren vergoldet und wirkten auf dem glänzenden schwarzen Leder sehr prächtig. Dieses Kleidungsstück war ein hervorragender Schutz, leichter als eine Rüstung und beinahe so beweglich wie ein Kettenhemd. Wäre der Cimmerier in eine Schlacht marschiert, hätte er es als zusätzlichen Schutz über dem Halsberg getragen. Ja, dieses Panzerhemd war genau das Richtige für eine gefährliche Stadt, wo überall Dolche und Schwerter lauerten. Außerdem sah es viel eleganter als eine Rüstung aus. Es umschloß Brust und Taille ganz eng und wirkte dabei so kriegerisch, daß man auf den ersten Blick erkennen konnte, daß mit dem Träger nicht zu spaßen war.
    Conan musterte die Auswahl an Helmen, um einen für ihn passenden zu finden. Es gab Visierhelme aus Aquilonien und Poitain, dann turanische mit Schnabelaufsatz, nemedische mit Federbusch, sogar einen mit Hörnern aus dem fernen Asgard. Der Cimmerier wählte ein enganliegendes, mit Samt gefüttertes Modell aus Stahl. Bis auf den Stoff war der Helm ungefüttert und daher leichter und kleiner als ein Schlachtenhelm. Conan war sicher, der Stahl würde ihn davor schützen, daß ihm ein Schwert oder ein Streitkolben den Schädel spaltete; allerdings bedeutete das Fehlen einer dickeren Schutzschicht schreckliche Kopfschmerzen am nächsten Morgen.
    Zufrieden, wieder eine ordentliche kriegerische Ausrüstung zu haben, schritt Conan weiter ins Viertel der Schneider, da er auch neue Kleidung brauchte. Das Jahr neigte sich dem Ende zu, die Tage würden kürzer, und der kommende Winter zog bereits mit dem Nordwind ins Land. Zwar war der Cimmerier gegen die Unannehmlichkeiten des Wetters gefeit, doch hielt er es für wenig sinnvoll, unnötig zu leiden. Daher kaufte er Winterkleidung, gefütterte Stiefel und Pelzhandschuhe. Dazu erwarb er einen weiten Umhang aus shemitischer, mit Krapp rot gefärbter Wolle, die er unterwegs als Mantel, aber auch als Decke verwenden konnte.
    So ausgestattet, ging er weiter zum Pferdemarkt. Er sah alle möglichen Rosse: Vom einfachen Ackergaul, der zum Pflügen taugte, bis zu edlen Streithengsten, die nur von erfahrenen Betreuern, immer paarweise, zur Schau herumgeführt wurden. Neben sanften Stuten für edle Damen sah Conan auch Rennpferde und solche, die besonders für die Jagd abgerichtet waren.
    Der Cimmerier schwang sich auf ein Dutzend Rosse und erprobte sie, ehe er sich für einen kastanienbraunen Wallach entschied, der, wenn nötig, über genügend Luft und Schnelligkeit verfügen würde. Das Roß war offenbar gut ausgebildet und gehorchte hervorragend. Conan mußte ziemlich lange feilschen, um es für einen angemessenen Preis zu bekommen, und ließ dann den Wallach noch neu beschlagen. Er beobachtete den Schmied bei der Arbeit genau, um sicher zu sein, daß bei seinem Wallach jedes Eisen richtig saß. Das beste Roß der Welt konnte durch falschen Beschlag verdorben werden, und auf der Flucht nutzte ein lahmes Pferd weniger als ein Hund.
    Als der Cimmerier überzeugt war, daß die Hufe einen langen Ritt aushalten würden, führte er das Tier ins Viertel der Sattler und kaufte einen brythunischen Sattel, der ihm und auch dem Pferd zusagte. Der Sattler gab sogar noch ein paar alte Satteltaschen und Zaumzeug dazu, nachdem sie handelseinig geworden waren.
    Zum Schluß kaufte Conan noch ein paar Dinge, die immer nützlich waren: Flint und Stahl, um ein Feuer zu machen, Stricke und Pflöcke und einen Wasserschlauch. Er verstaute alles in den Satteltaschen und machte sich auf die Suche nach einem Landkartenzeichner.
    Dazu begab er sich in einen Stadtteil, in dem Gelehrte und Männer wohnten, die sich den geheimen Künsten verschrieben hatten. Kein Wunder, daß überall Bücher verkauft wurden und man aus den Läden der Pergamentmacher stetiges Schaben hörte. Alle möglichen Schreiber boten ihre Dienste feil. Diejenigen für einfache Briefe saßen vor Falttischen und schrieben auf, was die Menschen ihnen diktierten, die dieser Kunst nicht mächtig waren. Andere kopierten Manuskripte. Conan sah auch Schönschreiber, die offizielle Dokumente oder Schriftstücke der Reichen und Mächtigen mit Schnörkeln und kunstvollen Initialen verfaßten, in die Bilder eingearbeitet waren, so daß ein Buchzeichner manchmal mehrere Tage an einem Buchstaben arbeitete.
    Conan war es mehr gewohnt, sich in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher