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Conan-Saga 40 - Conan der Held

Conan-Saga 40 - Conan der Held

Titel: Conan-Saga 40 - Conan der Held
Autoren: Leonard Carpenter
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noch mühsam nach Worten suchte, packten ihn kräftige Hände am Kragen und stellten ihn auf die Beine. »Mein Meister, Ibn Uluthan, befindet sich gerade in einer Besprechung mit dem Verbindungsoffizier Eurer Herrlichkeit am Kristallfenster ...« Er schluckte und wagte immer noch nicht, dem Herrscher in die Augen zu schauen. »Großer König, sie haben mir aufgetragen zu fragen ... um Eure göttliche Anwesenheit zu bitten, o Herrscher für ganz Turan!«
    »Ach ja?« Yildiz erhob sich sofort. »Dann machen sie endlich Fortschritte, so Tarim will! Davon überzeuge ich mich mit Freuden.« Ein Sklave mit goldblondem Haar brachte den riesigen juwelenbesetzten Turban des Königs, welcher dessen Körpergröße und Grandeur deutlich erhöhte. Yildiz schnippte Azhar und dem Offizier mit den Fingern zu. »Komm, Junge, wir nehmen den inneren Gang. Der Kampf soll inzwischen zur Erbauung meiner Gäste weitergehen.«
    Während die Kämpferinnen aufstanden, führte Yildiz Azhar aus dem Raum. Durch eine immer kleiner werdende Reihe von Torbogen und doppelt bewachten Türen gelangten die drei schließlich auf einen langen gewundenen Gang ohne Fenster. Öllampen hingen an den Kreuzungen mit anderen Korridoren. Azhar wußte, daß es diesen Geheimgang für den privaten Gebrauch des Königs gab, hatte ihn sich aber nie so riesig vorgestellt. Er schien den gesamten Palast zu durchlaufen. Überall führten Treppen und Seitengänge in die entferntesten Winkel des Gebäudes.
    Der Offizier nahm eine Lampe und führte sie eine Wendeltreppe bis zu einer messingbeschlagenen Tür hinauf. Yildiz holte aus seinem seidenen Gewand einen Schlüssel mit vielen Zähnen. Diesen steckte er in eine verborgene Öffnung. Mit leisem Klicken öffnete sich die Tür, die ins weite Atrium des Hofes der Seher führte.
    Das hohe Gewölbe des achteckigen Raumes war von der dumpfen Stille erfüllt, die alte weise Männer für ihre Meditationen brauchen.
    In den Regalen an den Wänden lagen, vor jedem Lichtstrahl verborgen, verstaubte Fetische und Schriftrollen. Durch Schlitze in der Kuppel strömten Lichtstrahlen in die Mitte. In der Kuppel war auch noch eine hölzerne Balustrade für astronomische Beobachtungen eingezogen.
    Das Erdgeschoß wies mehrere Eingänge auf, hatte aber nur ein Fenster. Davor standen zwei Männer: ein älterer Seher und ein Offizier, der sich beim Öffnen der Tür sofort umdrehte. Als Yildiz mit dem verschüchterten Azhar hereinkam, verbeugten sich beide Würdenträger tief.
    »O Durchlauchtigster, willkommen!« rief Ibn Uluthan. Er war ein großer Mann und trug den dunklen Burnus eines Hofsehers. Jetzt hatte er die Kapuze zurückgeschlagen, so daß man das graue Kraushaar sah. »Wir baten um Eure Anwesenheit, da sich große Dinge abzeichnen. Nun könnt Ihr selbst sehen, wie unsere Zaubersprüche wirken.«
    »In der Tat, o Herrscher, es sieht so aus, als hätten Uluthan und die anderen Seher uns diesmal nicht an der Nase herumgeführt.« Der ganz in Schwarz gekleidete General Abolhassan nickte mit grimmigem Lächeln zum Zauberer hinüber, so daß man die kräftigen gelben Zähne unter dem schwarzen Schnurrbart und der Hakennase sah. »Anscheinend haben wir doch noch eine Meldung über die Kampagne im Süden.« Militärische Abzeichen blitzten an dem riesigen schwarzen Turban auf, als er zum Fenster trat.
    Der Gegenstand seiner Aufmerksamkeit bildete mit dem blaugrünen Glanz einen extremen Gegensatz zu den blaßgelben Sonnenstrahlen, die durch die Schlitze fielen. Fasziniert traten Yildiz und die anderen näher. Es bot sich ihnen eine überraschende Aussicht! Nicht die Stadt und der Dunstkreis, die Azhar von der Terrasse soeben noch bewundert hatte, sondern eine Dschungellandschaft unter verhangenem tropischen Himmel und Türme und Kuppeln eines uralten, schon zerfallenen Gebäudes in der Mitte. Menschen flüchteten sich hinein.
    So riesig der königliche Palast auch war, niemals konnte er dies im Innern bergen. Selbst der stoische Wachoffizier verschluckte einen Fluch angesichts dieses erstaunlichen Zaubers. Das Fenster war ein schwarzer breiter Keramikrahmen mit phantastisch glattem Kristall als Scheibe. Dennoch bot das Fenster nicht den Ausblick auf einen prächtigen Garten, sondern auf einen Ort, der von dieser Stadt im Norden weit entfernt lag.
    »Faszinierend in der Tat! Gute Arbeit, Ibn Uluthan!« Der König trat näher und nickte dem Zauberer lächelnd zu. »Ich habe schon früher die Kräfte deiner Magie erlebt, aber noch nie so
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