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Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Titel: Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer
Autoren: Robert E. Howard
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übernahm und sie bis jetzt behalten hatte.
    Aber dies war sein Ende als Häuptling der Zuagir. Gomer von Akkharien seufzte tief. Conan war die letzten beiden Tage, völlig in seine grimmige Rachsucht vertieft, vor ihnen hergeritten, ohne zu ahnen, welch verzehrender Gefühle die Zuagir fähig waren. Obgleich sie Conan verehrten, das wußte Gomer, hatte ihre abergläubische Angst sie an den Rand von Aufruhr und Mord geführt. Sie mochten zwar bereit sein, dem Cimmerier zum feurigen Höllentor zu folgen – aber keinesfalls weiter hinein ins Land der Geister.
    Der Shemit liebte und bewunderte seinen Häuptling, doch da er wußte, daß nichts ihn vom Pfad der Rache abzuhalten vermochte, fiel ihm nur ein Ausweg ein, Conan vor den Klingen seiner eigenen Leute zu schützen. Er griff behutsam in die Tasche seines weißen Khalats und brachte ein winziges Döschen mit grünem Pulver zum Vorschein. Er barg ein wenig davon in seiner Faust und gesellte sich dem Cimmerier am Feuer zu, um mit ihm zu trinken.
     
     
    3
     
    UNSICHTBARER TOD
     
    Als Conan erwachte, stand die Sonne schon hoch am Himmel. Flimmernde Hitze stand über dem nackten Sand. Die Luft war still und trocken, als stiege sie aus einem Feuerbecken auf.
    Der Cimmerier taumelte auf die Knie und preßte die Hände an die pochenden Schläfen. Sein Kopf schmerzte, als hätte er einen Hieb auf den Schädel bekommen.
    Mühsam erhob er sich und blieb schwankend stehen. Benommen blinzelte er zum Himmel, dann schaute er sich langsam um. Er war allein in diesem verdammten wasserlosen Land.
    Krächzend verfluchte er die abergläubischen Zuagir. Der gesamte Trupp war aufgebrochen und hatte die gesamte Ausrüstung, die Pferde und den Proviant mitgenommen. Zwei Wasserbeutel aus Ziegenleder lagen neben ihm. Diese Beutel, sein Kettenhemd und Khalat sowie sein Breitschwert waren alles, was seine ehemaligen Kameraden ihm gelassen hatten.
    Er sank erneut auf die Knie und zog den Stöpsel aus einem der Wasserbeutel. Er gurgelte mit der lauwarmen Flüssigkeit und spülte sich damit den gräßlichen Geschmack aus dem Mund, ehe er sparsam trank und widerstrebend die Flasche wieder verschloß, denn sein brennender Durst war kaum halb gestillt. Obgleich es ihn danach drängte, den Beutel zu leeren, gewann seine Vernunft die Oberhand. Wenn er sich in dieser Sandöde verirrte, würde zum Überleben jeder Tropfen erforderlich sein.
    Trotz seiner hämmernden Kopfschmerzen und der Benommenheit ahnte er, was geschehen war. Seine Zuagir fürchteten sich mehr vor diesem angeblichen Geisterland, als er es trotz Gomers Warnung für möglich gehalten hatte. Er hatte einen schweren – vielleicht tödlichen – Fehler begangen. Er hatte die Macht des Aberglaubens unter- und seine eigene Macht überschätzt. Ächzend verwünschte Conan seinen selbstherrlichen, dickköpfigen Stolz. Wenn es ihm nicht gelang, ihn zu überwinden, mochte er eines Tages noch den Tod bedeuten.
    Aber vielleicht war dies schon sein Sterbetag. Er preßte die Lippen aufeinander und machte sich ein Bild seiner Überlebenschancen. Sie waren mager. Er hatte bei sparsamer Einteilung Wasser für zwei Tage – drei, wenn er den Wahnsinn riskierte, indem er es noch mehr rationierte. Aber er hatte weder zu essen noch ein Pferd.
    Nun gut, dann würde er sich zu Fuß auf den Weg machen. Die Frage war nur: wohin? Die vernünftigste Antwort wäre gewesen: zurück, woher er und seine Männer gekommen waren. Aber war das wirklich so vernünftig? Die Entfernung durfte er nicht außer acht lassen. Sie waren zwei Tage mit nur kurzen Unterbrechungen geritten, seit sie das letzte Wasserloch verlassen hatten. Zu Fuß ließ sich in der gleichen Zeit höchstens die Hälfte dieser Strecke zurücklegen. Für ihn würde das bedeuten, die letzten beiden Tage keinen Tropfen Wasser mehr zu haben ...
    Nachdenklich rieb sich Conan das Kinn. Er versuchte, nicht auf das Pochen seines Schädels zu achten und die Benommenheit abzustreifen. Nein, den gleichen Weg zurück – das wäre kein guter Einfall, denn erst in vier Tagen könnte er das nächste Wasserloch erreichen.
    Er blickte geradeaus, wo die Spur des fliehenden Vardanes sich bis zum Horizont erstreckte.
    Vielleicht sollte er dem Zamorier weiter folgen? Der Pfad führte in unbekanntes Gebiet, aber möglicherweise war gerade das von Vorteil. Vielleicht lag schon hinter der nächsten Düne eine Oase. Es war schwierig, in seiner Benommenheit eine vernünftige Entscheidung zu treffen. Conan entschloß
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