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Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Titel: Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer
Autoren: Robert E. Howard
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Cimmerier ihm hinhielt. Hinter ihm machten seine Männer es sich so bequem wie eben möglich, versorgten ebenfalls ihre Pferde und zündeten ein Feuer an, um die Wüstenhunde fernzuhalten. Zelte wurden aufgestellt und Kochgeschirre aus Lederbeuteln geholt.
    Sand knirschte unter Sandalen. Conan drehte sich um. Gomer, einer seiner Leutnants, kam auf ihn zu. Er war ein schwarzäugiger, hakennasiger Shemit, dem ölige blauschwarze Locken aus den Falten seiner Kopfbedeckung quollen.
    »Was gibt's?« fragte Conan, während er seinen müden Hengst striegelte.
    »Er reitet immer noch auf geradem Weg südwestwärts«, meldete der Shemit. »Der schwarzherzige Teufel muß aus Eisen sein.«
    Conan lachte rauh. »Sein Pferd vielleicht, nicht aber Vardanes. Er ist aus Fleisch und Blut, wie du sehen wirst, wenn wir ihn für die Geier an die Pflöcke binden und ihm seinen Bauch aufschlitzen.«
    Heimliche Angst sprach aus Gomers Augen. »Conan, willst du die Verfolgung nicht lieber aufgeben? Jeder Tag bringt uns tiefer in dieses Land der brennenden Sonne und des glühenden Sandes, wo nur Schlangen und Skorpione leben können. Bei Dagons Schwanz, wenn wir nicht umkehren, werden unsere Gebeine hier bleichen!«
    »Nein«, widersprach der Cimmerier hart. »Wenn hier Knochen zum Bleichen zurückbleiben, dann die des Zamoriers. Mach dir keine Sorgen, Gomer, wir erwischen den Verräter. Vielleicht morgen, er kann dieses Reittempo nicht ewig halten.«
    »Wir auch nicht«, gab Gomer zu bedenken. Er schwieg, als er Conans funkelnden Blick auf sich spürte.
    »Das ist nicht alles, was dir zu schaffen macht«, sagte der Cimmerier. »Sprich, Mann, heraus damit!«
    Der stämmige Shemit zuckte ausdrucksvoll die Schultern. »Du hast recht. Ich – die Männer haben Angst ...«
    »Weiter! Muß man dir jedes Wort herauslocken?«
    »Das – das hier ist die Makan-e-Mordan!« platzte Gomer heraus.
    »Ich weiß. Ich habe vom Land der Geister gehört. Na und? Fürchtet ihr euch vor den Schauermärchen alter Weiber?«
    Gomer blickte unglücklich drein. »Es sind nicht bloß Schauermärchen, Conan. Du bist kein Zuagir und kennst das Land und seine Schrecken nicht wie wir, die wir seit langem in dieser Wildnis leben. Seit Tausenden von Jahren ist diese Gegend verflucht – und mit jedem Schritt dringen wir tiefer ein. Die Männer wagen es nicht, dir gegenüber davon zu sprechen, aber sie sind halb wahnsinnig vor Furcht.«
    »Vor kindischem Aberglauben!« knurrte Conan. »Ich weiß, welche Angst ihnen Geschichten über Geister und Kobolde einjagen. Auch ich habe sie gehört, Gomer, aber sie können doch wahrhaftig nur Wickelkindern Angst machen, nicht tapferen Kriegern! Sag deinen Leuten, sie mögen sich vor meinem Grimm hüten, der schlimmer ist als alle Geister!«
    »A-aber, Conan!«
    Der Cimmerier brachte den Mann mit einem heftigen Fluch zum Verstummen. »Genug der kindischen Tagträume, Shemit! Ich habe bei Crom und Mitra geschworen, daß ich mir das Blut dieses zamorianischen Verräters hole oder beim Versuch sterbe, ihn mir zu schnappen. Und wenn ich unterwegs auch ein wenig Zuagirblut zurücklassen muß, wird es mich nicht weiter stören. Hör endlich auf mit deiner Jammerei und leer einen Beutel mit mir! Meine Kehle ist so trocken wie diese verdammte Wüste, und sinnloses Gerede macht es nur schlimmer.«
    Er schlug Gomer kameradschaftlich auf die Schulter und stapfte zum Lagerfeuer, wo die Männer ihren Vorrat an Räucherfleisch, Dörrfeigen und -datteln, Ziegenkäse und Lederbeutel mit Wein auspackten.
    Der Shemit jedoch schloß sich Conan nicht sofort an. Er blickte dem Mann nach, dem er seit zwei Jahren folgte – seit sie ihn außerhalb der Mauern Khaurans ans Kreuz genagelt gefunden hatten. Der Cimmerier war Hauptmann der Leibgarde Königin Taramis' von Khauran gewesen, bis die Hexe Salome im Bund mit Constantius dem Falken, dem kothischen Woiwoden der Freien Getreuen, ihr den Thron raubte.
    Als Conan, der den Austausch durchschaute, zu Taramis stand und besiegt wurde, hatte Constantius ihn vor der Stadt kreuzigen lassen. Zufällig war Olgerd Vladislav, Anführer der Zuagirbande, vorbeigeritten, hatte den Cimmerier befreien lassen und ihm angeboten, sich den Wüstensöhnen anzuschließen, falls er nicht an seinen Wunden und den unmenschlichen Anstrengungen starb. Conan hatte nicht nur überlebt, sondern sich als so fähiger Führer erwiesen, daß er schließlich den auf seine Macht eifersüchtigen Olgerd vertrieb, die Führung der Bande
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