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Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos

Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos

Titel: Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos
Autoren: Andrew Offutt
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Kleinere seinen Arm betrachtete, sah er vier sich deutlich abhebende Male, die, noch während er darauf starrte, sich rot färbten, als das Blut wieder in den Unterarm zurückflutete. Die Pranke ist groß genug, einen Ochsen zu erschlagen, dachte Yavuz, ja, er traute dem Burschen bei seiner Größe und Schulterbreite sogar zu, einen Ochsen zu erwürgen!
    »Mitra!« murmelte er.
    »Nein, Crom!« brummte Conan.
    »Was?«
    »Ich fluche bei Crom!«
    Götter gab es in Shadizar in reichem Maße. Manche waren, gelinde gesagt, ungewöhnlich, andere regelrecht obszön und ihre Riten noch schlimmer. »Nun, dann Crom«, murmelte Yavuz und dachte: Wer, bei allen Dämonen, ist Crom?
    »Trödel!« knurrte Conan, während er den Beutel durchsuchte. »Ah, ein ansehnlicher Ring! Hast ihn wohl gerade erst gestohlen und noch keine Zeit gehabt, ihn zu versilbern, hm? Ein paar Kupfermünzen. Ja, was ist denn das? Zwei Goldstücke! Noch warm aus der Hand eines Iranistaniers, wette ich! Ich werde sie ihm bald zurückgeben. Du hast sie dir ja nicht verdient, nicht wahr? Da, der Rest des Ramsches interessiert mich nicht!«
    »Ramsch?«
    »Ja. Der Smaragd in dem Messingring ist so winzig, daß er dich nicht einmal zwei Tage sattmachen könnte.«
    »Messing!«
    »Nimm ihn doch heraus und spiel mit ihm, während wir weitergehen. Du wirst sehen, wie grün deine Finger bei unserer Ankunft sind. Wie weit ist es noch?«
    Yavuz sicherte seinen Beutel wieder doppelt am Gürtel, aber er öffnete ihn nicht, um den Ring herauszunehmen. »Nicht mehr weit«, sagte er. »Du gibst Kupfermünzen und einen Ring zurück, von dem du weißt, daß er gestohlen ist ... Es ist gut, einen von deiner Größe als Begleiter zu haben! Niemand belästigt einen! Alle machen einem Platz!«
    Conan grinste.
    »Du brauchst nicht zufällig einen Gehilfen? Ruhig, verschwiegen, mit flinken Fingern?«
    »Wohl kaum. Außerdem bist du ein Krüppel.«
    »Ich hinke nur wegen dieses verdammten Knochens, den du mir in den Stiefel stecktest! Ich bin so gesund, wie man nur sein kann, und so nützlich wie ein turanisches Goldstück!«
    »Das sich jetzt in Zamora befindet. Schneller, Yavuz! Ich möchte mit einem Iranistanier sprechen, nicht mit einem humpelnden Narbengesicht vom Abschaum Shadizars.«
    »Du wirst mich doch nicht töten, Conan?«
    »Vermutlich nicht. Aber die Ungeduld macht mich allmählich kribbelig!«
    Trotz seines schmerzenden Fußes beschleunigte Yavuz den Schritt. Einige Häuser vor dem Basar bogen sie in eine Straße ein, die zum vornehmeren Viertel Shadizars führte. Zwei uniformierte Stadtwächter näherten sich ihnen, doch sie widmeten den beiden nur einen flüchtigen Blick, ohne ihre Unterhaltung zu unterbrechen. Zu sagen, daß Conan ihresgleichen nicht mochte, wäre eine Untertreibung. Aber in dieser Nacht beabsichtigte er nicht, sich mit den Gesetzeshütern von Shadizar anzulegen. Er knirschte nur mit den Zähnen und trat zur Seite, um die beiden vorbeizulassen. Ohne einen weiteren Blick auf Conan und seinen Begleiter setzten die beiden ihre Runde fort.
    Ein Schild schwang an knarrenden, rostigen Ketten. Es stellte den Kopf eines brüllenden Löwen dar, dessen Mähne rot bemalt war.
    »Hier ist es!« sagte Yavuz.
    »Wirf einen Blick hinein und schau, ob du unseren Mann entdeckst.«
    Yavuz spähte durch den Türspalt, dann machte er hastig einen Schritt zurück. Als er dabei heftig auf dem Hühnerknochen auftrat, stöhnte er.
    »Ja, er ist da. Links vom Faß. Er trägt einen grünen Kaffia.«
    Conans Finger umklammerten Yavuz' Arm, während er selbst ins Innere der Taverne blickte. »Mhm.« Er drehte sich um. »Dein Umhang wird morgen an einem der Haken neben der Tür hängen, Yavuz. Du brauchst dem Wirt nur deinen Namen nennen, dann gibt er ihn dir.«
    »Aber ...«
    »Es ist nicht kalt, und ich brauche ihn noch eine Weile, bis ich den Tisch dieses Schakals erreicht habe – um seine Klinge in meiner Hand zu verbergen.«
    »Mitra!« entfuhr es Yavuz. Hastig verbesserte er sich: »Crom! Du wirst doch nicht einfach hineingehen und ihn umbringen?«
    »Ob ich das tue oder nicht, kleiner Yavuz, sehr kleiner Yavuz, dürfte dich wohl kaum noch interessieren. Du bist frei, du lebst noch. Ich rate dir, verschwinde und komm mir nicht mehr unter die Augen!«
    Yavuz befolgte den Rat, ohne sich noch Zeit zu nehmen, dem Riesen für sein Leben zu danken. Hinkend eilte er davon.
    Conan betrat die Taverne zum Roten Löwen.
     

2. Khassek von Iranistan
    2
     
    KHASSEK VON
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