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Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos

Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos

Titel: Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos
Autoren: Andrew Offutt
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sagten die Weisen des Ostens, täuscht die Bösen genauso wie die Guten.
    Er duckte sich. Noch ehe sein Gesäß die muskulösen Waden berührte, warf er sich zur Seite. Gleichzeitig schwang sein Arm um den Bauch zum Knauf seines Schwertes.
    Er hörte das Schwirren und erkannte aus dem Geräusch, daß der Mann hinter ihm nicht mit einem Schwert zugeschlagen hatte, dafür war das Geräusch zu laut. Als er seine Klinge gezogen hatte, sah er, daß es ein Prügel von gut fünf Fuß und so dick wie ein Frauenarm war, und er erkannte auch, daß der Mann im Kapuzenumhang nicht zugestoßen hatte.
    Merkwürdig, dachte Conan, ohne in seiner Bewegung innezuhalten. Wenn einer die Schwertspitze an meinem Bauch hatte, weshalb versuchte dann der andere, mich von hinten niederzuschlagen – und warum stieß der mit dem Schwert nicht zu, um mich aufzuspießen oder zumindest zu verwunden, als ich mich bewegte?
    Er duckte sich zum eigenen Angriff. Sein Schwert holte aus. Der Vermummte sprang zurück, statt die Klinge zu parieren. Immer noch in Bewegung, schwang Conan das Schwert weiter – und die Spitze näherte sich unaufhaltsam dem Hals des Mannes mit dem Prügel. Der Bursche stolperte rückwärts, und jetzt erst sah Conan den Strick in dessen Linken.
    Der Mann wich zur Hauswand zurück, während ihm das Leben in roter Flut aus dem Hals quoll. Conan kauerte sich zu einem neuen Angriff zusammen und wandte sich, die Zähne zu einem wilden Grinsen gefletscht, dem anderen zu. Der sank auf die Knie. Sein Schwert fiel in den Schmutz der Gasse.
    »Töte mich nicht, Conan. Bitte! Ich habe nicht versucht, dich zu töten – ich hätte dich auch nicht getötet. Schau doch, ich bin unbewaffnet. Siehst du? Du würdest doch einen Unbewaffneten nicht töten?«
    »Vielleicht doch«, brummte Conan und verbarg seine Überraschung. »Steh auf!«
    Der Mann im dunklen Umhang gehorchte.
    »Dreh dich um. Schlag die Kapuze zurück und geh mir voraus der Gasse zum nächsten Licht.«
    Der Mann erhob sich, aber er zögerte, Conan den Rücken zuzudrehen.
    Wie ein Wolf knurrte Conan: »Vorwärts!«
    »Ich ... ich ... bitte ...«
    »Los, sage ich, verdammt! Keine Angst, ich steche dir nicht den Dolch in den Rücken. Wollte ich dich töten, würde ich dir dabei ins Gesicht schauen, denn es würde mir Spaß machen, die Angst in deinen Augen zu sehen und das Herzblut, das dir aus dem Mund strömt.«
    Bei Conans absichtlich grausamen Worten wich der Mann noch verängstigter zurück. Er nahm die Kapuze ab, und so konnte Conan zumindest das Schimmern der Augen sehen, die ihn voll Furcht anstarrten. Er sah auch eine Narbe, die über das Gesicht des Burschen lief und seinen Bart teilte. Mit einem Laut wie ein Schluchzen drehte er sich bebend um. Conan duckte sich kurz, um seine Klinge am Gewand des anderen abzuwischen, der jetzt leblos auf dem Boden lag, und er hob das fallengelassene Schwert des Zitternden auf.
    Er richtete sich auf. Der Mann im Umhang eilte vor ihm her die Gasse entlang.
    In der Wüstenei von Shadizar, wohin sich die Stadtwächter nie verirrten, verschwinden die Menschen schnell von der Straße, wenn ein Verängstigter von einem Bewaffneten verfolgt wird, und noch schneller, wenn dieser letztere nicht nur ein, sondern gleich zwei blanke Schwerter in den Händen hält. Der Mann im Umhang stellte sich unter eine flackernde Fackel, die in ihrer Halterung über einer rotgestrichenen Tür steckte.
    »Bleib da stehen«, brummte Conan. »Die Tür eines Hurenhauses ist der richtige Ort für dich. Wie heißt du denn?«
    »Yavuz«, antwortete der Bursche und beobachtete ängstlich den Riesen, der das Schwert betrachtete, das so flüchtig seinen Kittel, nicht jedoch sein seelisches Gleichgewicht berührt hatte.
    »Wir hatten nicht vor, dich zu töten«, fügte Yavuz mit flehend klingender Stimme hinzu.
    »Nein.« Conan nickte. »Und ihr habt mich gekannt. Ihr habt auf mich, nicht auf irgendeinen beliebigen Vorbeikommenden gewartet. Ihr wurdet von jemandem beauftragt, und der Mann, der euch anheuerte, lieh dir diese Klinge, richtig? Er wollte mich lebend, nicht wahr? Ich sollte von hinten niedergeschlagen werden, während du mich von vorn in Schach hieltest! Und ihr habt erwartet, ich würde wie ein dummer Ochse vor dem Schlächter erstarren. Der Strick deines Kameraden sollte dazu dienen, mich zu binden.«
    Conan blickte hoch. Yavuz schaute ihn mit großen Augen an. »Bei Bel – woher weißt du das alles? Hat man mich hereingelegt?«
    »Nur, indem man dich
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