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Commissario Montalbano 12 - Die Spur des Fuchses

Commissario Montalbano 12 - Die Spur des Fuchses

Titel: Commissario Montalbano 12 - Die Spur des Fuchses
Autoren: Andrea Camilleri
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wieder ernst und erklärte:
    »Du kannst ganz beruhigt sein, Galluzzo, ich werde zwar nicht sagen, dass ich es war, der Gurreri umgebracht hat, aber ich werde auch nicht sagen, dass du es warst. Also, warum wollt ihr mich verhaften?«
    »Wegen Diebstahls zweier Pferde.«
    Bellavia fing wieder an zu lachen, dieses Mal noch heftiger.
    »Na, da zittere ich aber vor Angst! Was habt ihr denn für Beweise?«
    »Lo Duca und Prestia haben gestanden«, sagte Montalbano. »Wirklich ein feines Paar! Der eine treibt's mit kleinen Jungs und der andere ist ein großmäuliger Nichtskönner.« Er stand auf und hielt Galluzzo seine Handgelenke hin. »Komm schon, leg du sie mir an, dann ist die Farce perfekt!«
    Galluzzo legte Bellavia die Handschellen an, ohne ihm in die Augen zu schauen, die der Mafioso nach wie vor fest auf ihn gerichtet hielt. »Wohin sollen wir ihn bringen?«
    »Zum Ermittlungsrichter Tommaseo. Ich sag denen schon mal Bescheid, dass ihr auf dem Weg seid.«
    Er kehrte ins Kommissariat zurück und ging in sein Büro.
    »Gibt's was Neues?«
    »Noch nicht. Und bei Ihnen?«
    »Wir haben Bellavia verhaftet. Er hat keinen Widerstand geleistet. Ich werde Tommaseo von Minus Büro aus anrufen.«
    Der Ermittlungsrichter war noch im Büro. Er beklagte sich, weil Montalbano ihn mit keinem Wort in seine Pläne eingeweiht hatte.
    »Dottor Tommaseo, das alles hat sich innerhalb weniger Stunden abgespielt, es war überhaupt keine Zeit…«
    »Und mit welcher Begründung haben Sie ihn verhaftet?«
    »Diebstahl zweier Pferde.«
    »Also, für einen wie Bellavia ist das ja geradezu ein erbärmlicher Anklagepunkt.«
    »Dottor Tommaseo, wissen Sie, dort wo ich herkomme, gibt es so eine Redensart, nämlich dass jedes Häufchen Fliegenscheiße irgendwann zum Haufen wird. Außerdem bin ich sicher, dass er es war, der Gurreri umgebracht hat. Wenn Sie den richtig in die Mangel nehmen, Sie wissen ja, was für ein harter Brocken der ist, dann wird er am Ende auch irgendwas zugeben.«
    Er kam wieder ins Büro und fand Fazio am Telefon. »]a … ja … In Ordnung. Ich werde Dottor Montalbano sofort Bescheid sagen.«
    Er legte den Hörer auf und sagte dann zu Commissario Montalbano:
    »Dottor Augello hat mir gesagt, er hat Prestia in ein Haus mit anliegendem Stall gehen sehen. Aber weil vor dem Haus außer dem Auto von Prestia noch vier andere stehen, vermutet Dottor Augello, dass da ein Treffen stattfindet. Um eine Schießerei zu vermeiden, will er jetzt erst mal abwarten, bis die anderen wieder weg sind.«
    »Richtig so.«
    Über eine Stunde verging, ohne dass irgendein Anruf kam. Offenbar war das eine längere Sitzung. Montalbano konnte nicht widerstehen.
    »Ruf mal Mimi an und frag ihn, was da los ist.« Fazio sprach mit Augello.
    »Er sagt, sie wären immer noch da, und in dem Haus wären mindestens acht Personen. Also weiter warten.« Montalbano schaute auf die Uhr und sprang auf. Es war schon halb neun.
    »Hör zu, Fazio, ich muss jetzt dringend nach Marinella. Sobald du Neuigkeiten hast, rufst du mich an.«
    Er kam angeprescht, riss die Glastür auf, deckte den Tisch auf der Veranda.
    Er war gerade fertig, da klingelte es an der Tür. Er ging öffnen. Ingrid und Rachele waren bepackt mit drei Flaschen Wein, zwei Flaschen Whisky und einer Schachtel. »Da ist eine Cassata drin«, erklärte Ingrid. Sie hatten sich offenbar einiges vorgenommen. Er ging in die Küche, entkorkte die Flaschen und hörte das Telefon klingeln. Das war sicher Fazio. »Geht mal dran«, sagte er. Er hörte, wie Rachele sagte: »Pronto? Hallo?« Und dann:
    »Ja, das ist das Haus von Commissario Montalbano. Wer spricht denn da bitte?«
    Plötzlich kam ihm ein Verdacht, der ihn zu Eis erstarren ließ. Er stürzte ins Esszimmer. Rachele hatte gerade den Hörer aufgelegt. »Wer war das?«
    »Weiß ich nicht. Hat einfach aufgelegt. Aber es war eine Frau.«
    Er versank zwar nicht im Erdboden wie die anderen Male, fühlte aber, wie ihm die Zimmerdecke auf den Kopf zu fallen drohte. Das war bestimmt Livia gewesen! Und wie sollte er ihr jetzt erklären, dass eigentlich alles ganz harmlos war? Verflucht sei der Augenblick, als ihm der Einfall gekommen war, die beiden zu sich einzuladen! Er sah eine bittere Nacht voraus, die er komplett am Telefon verbringen würde. Als er in die Küche zurückkam, klingelte das Telefon wieder.
    »Ich geh schon, ich geh schon«, rief er. Dieses Mal war es Fazio.
    »Dottore? Alles erledigt. Dottor Augello hat Prestia verhaftet und bringt ihn
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