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Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens

Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens

Titel: Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens
Autoren: Gregory Kern
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aus der Leibwache des Herrschers. Sie trugen keine Hellebarden, sondern lange Schwerter und Armbrüste, die auf kurze Entfernung jeden Mann töten mußten. »Die Tür zu euren Gemächern scheint verschlossen zu sein«, sagte Sonega.
    »Stimmt«, erwiderte Luden lakonisch.
    »Und euer Anführer?« Die Augen des Wesirs glitten von Luden zu Saratow, »liegt er noch in seinem Zimmer?«
    Chemile befand sich zehn Meter weit von der Tür entfernt, der Wand perfekt angepaßt, das Schatzkästlein auf dem Rücken versteckt. Sonega blickte ihn direkt an, sah nichts, und wendete sich wieder den anderen beiden Terranern zu, »Er meditiert«, antwortete Luden. »Wie Ihr selbst wißt, ist der Herrscher von Sergan nicht bei sich. Wir versuchen, ihn wieder gesund zu machen.«
    »Mit Medizin und Meditation«, murmelte Sonega. »Mit der Unterstützung von Denog Wilde und vielleicht auch mit einer Zauberrune, die eine Palastdienerin auf ein Blatt Papier gemalt hat. Eine Rune, die zeigt, wo der Schatz von Jarhen versteckt ist.«
    Das Mädchen hatte also geplaudert oder war verhört worden. Das spielte keine Rolle mehr. Nava Sonega würde sich bestimmt nicht in seiner Stellung so lange behaupten können, wenn er sich nicht auf Spione und Informanten, verließ. Mit dürrer, raschelnder Stimme fuhr er fort: »Das Mädchen ist gesund und munter. Sie macht sich nur Sorgen um die Gesundheit eures Herren. Wo ist die Skizze, die sie gezeichnet hat?«
    »Vernichtet«, antwortete Luden. »Verbrannt, damit der wandernde Geist die Hilfe finden kann, die er zur Rückkehr braucht.«
    Sonega gab den Wächtern ein Zeichen, sich zu entfernen. Als sie außer Hörweite waren, sagte Sonega: »Als der Mann der Wissenschaft sprecht Ihr sonderbare Worte. Mir gefällt es besser, wenn Ihr mich als Euresgleichen betrachtet. Das Mädchen hat eine Skizze gezeichnet, damit Ihr die Schatzkammer finden könnt. Wir beide wissen das. Ihr habt mich auch schon früher nach dem Juwel gefragt. Und Denog Wilde ebenfalls. Ich halte Euch nicht für einen Dieb. Weshalb habt Ihr so großes Interesse an dem Juwel?«
    »Ich bin sicher, daß es meinen Herrn und Freund wieder ins Leben zurückrufen kann.«
    »Das ist denkbar. Der Stein enthält eine gewaltige Kraft. Aber er ist jenseits Eurer Möglichkeiten und Eurem Zugriff entzogen. So wird es auch bleiben.« Die dürre Stimme wurde schärfer. »Ich warne Euch. Solltet Ihr oder einer Euer Begleiter den Stein durch Zauberei an sich bringen, werdet Ihr mit dem Tode bestraft. Nicht einmal Umed Khan könnte Euch dann vor dem Tod auf dem Pfahl bewahren. In dieser Hinsicht darf die Tradition nicht verletzt werden.«
    »Gepfählt?« meinte Saratow fragend.
    »Ihr wißt, was ich meine. Der Pfahl ist in der Grube auf dem großen Platz. Ihr seid gewarnt!«
    Dann zog der Wesir mit seinen Leuten wieder ab. Saratow holte tief Luft. »Er meint es ernst damit. Es wundert mich nur, daß er uns nicht
    durchsucht hat.«
    »Dazu hatte er keinen Grund. Seines Wissens nach befindet sich der Edelstein immer noch in der Schatzkammer. Er wollte uns wirklich nur warnen. Wenn Veem nicht so rasch reagiert hätte, würden wir jetzt schon zum Pfahl geschleppt.«
    »Ein verdammt schmerzhafter Tod«, murmelte Saratow. »Glaubst du, daß er in der Schatzkammer nachprüfen läßt, ob der Stein noch vorhanden ist?« antwortete Luden. »Und wenn er das tut, wird die Lage für uns verdammt schwierig. Er kommt bestimmt hierher zurück, um bei uns das Juwel zu suchen. Das heißt, wir müssen Scott so rasch wie möglich retten.« Er zielte mit dem Laser am Handgelenk, aber die Energiezelle war erschöpft. »Die Tür, Penza.«
    Das verschweißte Schloß brach sofort auseinander, als Penza mit dem Stiefel dagegen trat. Als er die Tür wieder verschloß, schlüpfte Chemile im letzten Moment ebenfalls ins Zimmer.
    »Hier«, sagte er zu dem Professor, »nimm das Ding. Es brennt mir in den Händen.«
    Das war nur eine Metapher; aber sie paßte genau auf ihre Lage. Das Holz der Truhe war kalt, die Schmucksteine auf dem Deckel und den Wänden der Schatzkiste fühlten sich an wie Eis. Doch der Besitz der Truhe genügte, um ihnen allen einen qualvollen Tod zu bereiten. Saratow verriegelte wieder die Tür. Dann öffnete Luden die Truhe. Chemile hielt die Luft an, als er das Juwel sah. »Es ist wunderschön! So einen Schatz würde ich auch streng bewachen. Ich könnte gleich ein Dutzend Welten aufzählen, wo uns dieses Juwel ein Vermögen einbringen würde.«
    Und mindestens noch
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