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Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens

Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens

Titel: Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens
Autoren: Gregory Kern
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Gemächer führt.«
    »Das Juwel«, mahnte Luden seine Begleiter, »wir haben jetzt keine Zeit für Spekulationen!« Er ging in der Mitte, hinter ihm Saratow, der die Kells-Lampe hochhielt, damit sie den Korridor besser sehen konnten. Die Wände waren mit einer dicken Staubschicht bedeckt, und auf dem Boden konnte man nur Chemiles Fußspuren sehen, der den Gang erst vor ein paar Stunden erforscht hatte.
    Dann führten ein paar Stufen nach unten. Aus den trockenen Ziegelwänden wurde Naturstein, der in unregelmäßigen Blöcken zu einer Wand zusammengefügt war. Dann stellte sich ihnen eine versperrte Gittertür in den Weg.
    »Penza!« rief Luden.
    Der Riese packte die Stäbe. Seine Muskeln wurden zu dicken Tauen. Mit einem schnarrenden Laut gab das Metall nach, und der Weg war frei. Nach ungefähr fünfzig Schritten hielt Chemile wieder an und blickte auf die Skizze. »Hier muß es sein«, sagte er. »Wenn das Mädchen uns nicht getäuscht hat, ist das die Außenmauer der Schatzkammer.« Luden betrachtete die Wand. Sie bestand aus sauber gefügten Natursteinblöcken, die einmal mit irgendwelchen Fresken bemalt worden waren. Wahrscheinlich war hier früher der Audienzsaal des alten Palastes gewesen, der später bei der Erweiterung des Palastes hinter Zwischenwänden eingemauert worden war.
    Saratow setzte die eiserne Stange an. Die kleinen Fugen boten kaum einen Ansatz für den Hebel. Luden hob die Hand und erweiterte mit einem unsichtbaren Strahl die Fugen zu klaffenden Spalten.
    »Jetzt, Penza, versuch es noch mal!« Saratow rammte das Ende der Stange in die Fuge und stemmte sich auf das andere Ende. Die mächtigen Muskeln an seinem Hals und seinen Schultern traten hervor wie dicke Baumäste. Mit einem schnarrenden Laut gab der Stein endlich nach, und Mörtel rieselte von der Wand. Dann setzte Saratow die Stange am anderen Ende an und hebelte so den Steinblock aus der Wand heraus.
    »Es muß sich um eine Innenwand handeln«, sagte Saratow, nachdem er in die entstandene Öffnung hineingeblickt hatte. »Nicht zu dick, hoffentlich. Wir können nur froh sein, daß die Steine nicht durch Querblöcke miteinander verbunden worden sind.«
    Dann krochen sie alle durch die Bresche, die Saratow in die Wand gebrochen hatte. Dicke Eisentüren sperrten den langen, schmalen Raum am anderen Ende ab. Runen bedeckten die Wände, und ein Muster aus schützenden Symbolen überzog die Decke. An den Wänden reihten sich Kisten, die alle verschlossen waren. Der Boden war aus Stein. In der Mitte des Fußbodens war eine Falltür eingelassen.
    Chemile, der jetzt die Lampe hielt, sagte nachdenklich: »Das Juwel von Jarhen ist der kostbarste Schatz dieses Planeten. Wenigstens ist der Herrscher von Jarhen dieser Ansicht. Wo wird er ihn also unserer Ansicht nach versteckt haben? Unter der Falltür, Jarl?«
    An der Wand standen auch ein paar Hellebarden, deren Schäfte mit Gold und kostbaren Steinen geschmückt waren. Wahrscheinlich waren das nur zeremonielle Waffen, die bei besonderen festlichen Gelegenheiten von den Palastwächtern mitgeführt wurden. Chemile nahm eine dieser Hellebarden von der Wand und schob den Schaft vorsichtig in den Ring der Falltür. Dann hob er sie in die Höhe. Darunter befand sich das Podest mit der verzierten Schatztruhe, die der Herrscher von Jarhen in jener verhängnisvollen Nacht in der Hand gehalten hatte.
    »Die Schatztruhe, Veem! Sei vorsichtig! Das Juwel kann noch durch besondere Vorrichtungen geschützt sein!«
    Chemile nickte und schob die Spitze der Hellebarde auf die Schatztruhe zu. Als das Metall den Deckel berührte, zuckte etwas aus der Wand des Schachtes heraus.
    »Saubere Arbeit«, sagte Chemile, als er die Spitze der Hellebarde untersuchte. Ein Messer hatte sie glatt abgeschnitten. Hätte er mit der Hand nach der Schatztruhe gegriffen, hätte sie jetzt unten auf dem Schachtboden gelegen. »Mal sehen, ob das noch einmal passiert.«
    »Die Grube hat vier Wände. Und ein barbarischer Verstand geht immer logisch zu Werk«, sagte Luden.
    Tatsächlich schnellten noch drei verborgene Messerklingen hervor, als sie die Probe aufs Exempel machten. Erst als weitere Versuche harmlos verliefen, nahm Chemile die Schatztruhe mit der bloßen Hand aus dem Schacht.
    »Ich habe Sie!« rief er triumphierend. »Jetzt machen wir aber, daß wir hier wieder wegkommen!«
    Als sie zu ihrer Suite zurückkamen, wartete Nava Sonega bereits auf sie.
     
    *
     
    Er war von einem halben Dutzend Wächter begleitet, ausgesuchte Leute
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