Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens

Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens

Titel: Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens
Autoren: Gregory Kern
Vom Netzwerk:
entwickelt hatte.
    »Du solltest mehr physisch trainieren«, sagte Saratow. »Ein Jammer, daß man auf so einem Schiff nicht mal ins Schwitzen kommt. Ein Mann wird schlapp, wenn er nicht mal ab und zu ein paar schwere Brocken in die Hand nimmt.«
    »Ich trainiere lieber mit Konzentration.«
    »Und was bringt dir das ein? Ich könnte dich mit einer Handbewegung in zwei Teile brechen. Tricks sind zwar ganz schön; aber ein Mann muß auch stark sein. Wenn ich dir einen Kübel Farbe über den Kopf schütte, sind deine ganzen Tricks für die Katz.« Er drückte Chemile die Kaffeekanne in die Hand. »Da - trag das hinüber zu den anderen.« Im gleichen Moment meldete sich der Schirmbildsprecher.
    Direktor Elias Weyburn trug das ganze Gewicht der Welten, für die er verantwortlich war, auf seinen Schultern. Mit seiner Adlernase sah er wie ein Habicht aus, dem man die Flügel gestutzt hatte.
    »Du wirst gebraucht, Barry«, sagte er lakonisch.
    »Wo?« fragte Scott ebenso knapp.
    »Jarhen. Das ist eine Welt am Rande der inchonischen Enklave -- ich übermittle die Koordinaten und die wichtigsten Daten. Dort hat ein Machtwechsel stattgefunden, und der Planet ist reif für eine Aufnahme. Eigentlich wäre Terra Control an dieser Welt nicht interessiert, wenn nicht MALACA acht die Entdeckung seltener Metalle auf einem Asteroiden im System Phugia gemeldet hätte. Wenn wir eine Nachschublinie dorthin herstellen müssen, muß auch Jarhen in die terranische Einflußsphäre kommen.«
    »Und?«
    »Es gibt Komplikationen. Die Inchonier wollen die Welt ebenfalls haben, und das gleiche gilt für die Chambodier. Wir wissen auch ungefähr, warum. Diese verdammten Geier möchten ihren Machtbereich erweitern.«
    »Und was sagen die Jarhenier dazu«
    »Nichts. Sie werden gar nicht gefragt. Umed Khan ist die beherrschende Figur auf diesem Planeten. Er bestieg den Thron, als sein Bruder bei einem Unfall ums Leben kam. Die Welt hat noch ein feudalistisches System, und jede Entscheidung hängt vom Herrscher allein ab. Die Welt ist roh und primitiv; aber sie liegt eben genau im richtigen Raumsektor. Wir brauchen die Welt wegen unserer neuen Entdeckungen. Inchon will sie haben, um sich einen billigen Absatzmarkt und billige Arbeitskräfte zu beschaffen. Chambodia will sie als vorgeschobene Raumbasis und um uns eins auszuwischen. Unsere Gefühle für dieses Volk sind ja auch nicht gerade die freundschaftlichsten.« Scott verzog das Gesicht. Er fragte sich, was er eigentlich in dieser Sache tun sollte. Die Verhältnisse lagen doch ziemlich einfach. Terra würde eine Delegation entsenden, das beste Angebot unterbreiten und Jarhen seiner Einflußsphäre einverleiben. Dann kamen die terranischen Entwicklungsflotten, entwickelten einen höheren Lebensstandard und schützten den Planeten vor einer Invasion aus dem Raum. Warum sollten hier Geheimagenten eingreifen?
    »Du wunderst dich wohl, warum ich dich rufe, wie?« fragte Weyburn.
    »Wahrscheinlich unvorausgesehene Pannen.«
    »Gibt es die nicht immer?« Weyburns Stimme klang bitter. »Dieser Umed Khan ist ein Sonderfall. Nach unseren Begriffen ein bißchen verrückt. Er glaubt an Zauberei, prophetische Zeichen und solchen Unsinn. Ehe er sich bereitfindet, zu verhandeln, müssen die Rauchzeichen und die Sterne stimmen. Nun, wir machten das Spielchen mit. Leider ist unsere Delegation nicht mehr verhandlungsfähig. Wir haben eine ganz bestimmte Frist gesetzt bekommen, und du bist der einzige, der gerade in der Nähe dieses Planeten ist. Als Freier Terranischer Agent hast du alle Vollmachten, in unserem Sinne zu verhandeln.«
    »Ganz offen?«
    »In diesem Fall ja. Natürlich nicht als Angehöriger der FTA; aber als akkreditierter Gesandter. Du bist sowieso der geeigneteste Mann dafür.«
    Scott hatte da andere Absichten. Er war ein Mannder Tat und verabscheute diplomatische Winkelzüge. Wie alle freien Terranischen Agenten arbeitete Scott in der Regel im Verborgenen, besaß absolute Vollmachten war Richter, Geschworener und Henker zugleich. Manchmal auch Mörder, wenn ein Wahnsinniger den Frieden unschuldiger Welten bedrohte. Er arbeitete für die Pax Terra ohne Pomp und Heiligenschein. Der Erfolg war ihm Belohnung genug.
    »Ich meine ehrlich, was ich sage«, fuhr Weyburn fort, der Scotts Gesichtsausdruck richtig deutete. »Ich denke nur an Metelaze und den Einsatz auf Doong. Wir haben es mit merkwürdigen Dingen auf dieser Welt zu tun.«
    »Zauberei?«
    »Vielleicht. Auf jeden Fall mit zwielichtigen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher