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Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt

Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt

Titel: Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt
Autoren: Gregory Kern
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übermitteln, warum. Das war Arnold Gresham. Kannten Sie ihn?«
    Scott schüttelte den Kopf vor dem Schirm. Der Direktor vom terranischen Überwachungsdienst war Lichtjahre entfernt. Sein Bild und seine Stimme wurden durch Hybeam in die Kommandozentrale der Mordain übertragen.
    »Ein netter Junge. Er hatte hervorragende Anlagen. Ein bißchen zu ehrgeizig; aber das war schließlich kein wirklicher Fehler. Wir werden ihn sehr vermissen.«
    »Er ist tot?«
    »Ermordet. Vergiftet von irgendeinem dieser Scharlatan-Priester auf Metelaze. Wir erhielten noch eine Meldung, ehe er starb.«
    »Zauberer? Sektenunwesen auf Metelaze?« Commander Scott runzelte die Stirn. »Die Welt liegt doch in der irdischen Einflußsphäre. Was ist denn dort aus Vernunft, Ordnung und aus dem Gesetz geworden?«
    »Das wollen wir eben herausfinden.«
    »Und?«
    »Sie sind gerade in dem entsprechenden Sektor, Commander. Ich möchte, daß Sie einschreiten und nachsehen, was dort gespielt wird.«
    »Und?«
    Weyburns Augen bekamen einen harten Ausdruck. »Muß ich denn alles immer vorkauen, Commander? Offiziell ist Gresham eines natürlichen Todes gestorben. Ich weiß es besser; aber ich kann es nicht beweisen. Wenn ich eine Flotte schicke, wird jeder andere Planet in ähnlicher Lage und Verfassung laut protestieren, daß wir ihnen auf dem Kopf herumtrampeln. Es wird Rebellionen geben, Abtrünnige, unzuverlässige Verbündete. Deswegen müssen wir die Sache sehr diskret behandeln.«
    »Wir können Metelaze in ein paar Tagen erreichen«, sagte Commander Scott. »Stehen für den Notfall auch Schiffe zum Eingreifen bereit?«
    »MALACA 5 ist ziemlich nahe dran. Commander Chenga kennt die Lage. Tatsächlich hat er schon ein paarmal seine Hilfe angeboten. Doch Metelaze erwünscht keinen mobilen Entwicklungsdienst auf seinem Gebiet.« Weyburn verzog den Mund. »Hat, wohl etwas mit planetarischem Stolz zu tun. Denn dort hungern die Menschen, sind die Frauen schon in der Jugend verblüht. Die Rohstoffe dieses Planeten werden nur für einen einzigen Zweck eingesetzt. Verrückt.«
    »Vielleicht für uns«, meinte Scott nachdenklich. »Die planetarischen Kulturen müssen sich nach ihren eigenen Gesetzen entwickeln. Widersprechende, soziale Phänomene können sich auch gegenseitig anspornen und der menschlichen Rasse neue Lebensimpulse geben.«
    »Sicher«, meinte Weyburn bitter, deswegen fassen wir ja auch nur mit Samthandschuhen zu. Aber ich weiß genau, warum ich tue, was ich tun muß. Für mich ist es ein Tanz auf dem Vulkan oder ein Schreiten auf rohen Eiern. Manchmal beneide ich euch terranischen Kundschafter, denen die Hände nicht gebunden sind. Nehmen Sie sich der Sache an, Commander?«
    »Natürlich.«
    »Schön, Commander, ich wußte ja, daß Sie mich nicht im Stich lassen würden. Stellen Sie Ihr Kopiergerät ein. Ich übermittle Ihnen alle notwendigen Daten.«
    Der Schirm erlosch, das Gesicht verschwand. Aus dem Kopiergerät quoll das Papier mit den ausgedruckten Daten. Scott warf einen Blick darauf und spürte, daß Saratow ihn neugierig beobachtete.
    »Was sollte das mit Dänemark bedeuten, Barry?« fragte Saratow. »Ein Zitat aus Shakespeares Hamlet. Ein Drama. Du solltest es gelegentlich mal lesen.«
    »Dramen?« Der Riese machte ein süßsaures Gesicht. »Bücher - ja. Dramen - nein. Dazu fehlt mir die Phantasie.«
    Dafür hatte er umso mehr Muskeln. Penza Saratow war fast so breit wie hoch, und sein glatt rasierter Schädel saß wie eine Kanonenkugel auf den mächtigen Schultern.
    In den lose sitzenden Kleidern sah er aus wie ein normaler Mensch, der nur ungewöhnlich dick war. Doch an dem gewaltigen Körper war kein überflüssiges Gramm Fett zu finden. Muskeln, Knochen und Reflexe spielten zusammen zu einer perfekten Kampfmaschine. Er war ein Riese, der auf einer Welt mit der dreifachen Schwerkraft der Erde aufgewachsen war. Obendrein war er der beste Ingenieur, dem Barry Scott je begegnet war, und hielt die Mordain in optimaler Verfassung.
    »Zauberer, Barry?« fuhr Saratow fort. »Ich habe mal solche Typen auf Vigaurd erlebt. Sie fraßen Feuer und ähnliches. Vollkommen harmlos.«
    »Wenn man nicht an sie glaubt, sind sie es«, gab Scott zu. »Nimmt man sie ernst, können sie tödlich sein.«
    »Mit ihren Zaubersprüchen?«
    »Das werden sie behaupten. Aber meistens helfen sie nach - mit Gift, einem Messer oder einem arrangierten Unfall.« Scott riß das Papier vom Kopiergerät ab. »Ich werde die Daten dem Professor vorlegen. Er macht uns
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