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Commander Scott 02 - Das Sklavenschiff von Sergan

Commander Scott 02 - Das Sklavenschiff von Sergan

Titel: Commander Scott 02 - Das Sklavenschiff von Sergan
Autoren: Gregory Kern
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bleiben?«
    Scott lachte und schüttelte den Kopf.
    »Gewinnbeteiligung und ein garantiertes Gehalt? Auch nicht?« Der Kapitän streckte die Hand aus. »Nun, ich denke, du wirst schon wissen, was du willst, aber wenn du je deine Meinung ändern solltest — mein Angebot gilt. Inzwischen wünsche ich dir viel Glück, sehr viel Glück.«
    »Dann also volle Luken und gute Rückkehr.« Scott umschloß die Hand des Kapitäns mit der seinen, wie es üblich ist zwischen denen, welche in den Außenräumen der Galaxis Handel treiben.
    »Und mach die Augen auf in den Straßen«, warnte ihn der Kapitän, als Scott sich zum Gehen wandte. »Tulgol ist eine rauhe Welt.«
    Das waren fast alle Welten in dieser Raumgegend. Ihre Städte waren wie Dschungel, und wenn die Nacht kam, versperrte und verriegelte man die Häuser. Scott verließ den Raumhafen. Seine langen Beine trugen ihn durch das Zauntor, vorbei an herumlungernden Zuschauern, an den geflüsterten Einladungen von lauernden Schleppern.
    »Lange Reise, Mister? Ein bißchen Spaß gefällig?«
    »Gutes Essen, weiche Betten und Gesellschaft, wenn du willst.«
    »Doppelte Gewinne an ehrlichen Tischen.«
    »Versuch's im Doppelten Mond, da gibt es Vergnügen und Aufregung. Brauchst du einen Führer?«
    »Nein.«
    »Weißt du das bestimmt, Mister?« Der Schlepper drängte sich näher heran, und seine Hand legte sich auf Scotts Arm. »Laß lieber keine Chance aus, solang du sie noch hast.«
    Scott schaute hinab in das magere Gesicht, die rotumrandeten Augen, auf den schlaffen Mund. »Eine Chance geb ich dir«, sagte er kalt. »Nimm deine Pfote von meinem Arm, oder ich breche dir den Hals.« Der Schlepper warf nur einen kurzen Blick in das harte Gesicht, sah die entschlossenen Augen und ließ dann hastig seine Hand fallen. Er zog sich einen Schritt zurück.
    »War doch keine Beleidigung, Mister«, jammerte er. »Ich wollt' mich doch nur nützlich machen. Da brauchst du mich nicht gleich so grob anzufahren.«
    Scott ging weiter durch die Lichtkreise, die das Raumfeld begrenzten, durch die Ansammlung von Tagedieben und Strolchen und eilte einem Irrgarten enger Straßen und Seitengäßchen entgegen. Das war eigentlich ziemlich verrückt, denn kein vernünftiger Mensch wanderte nachts durch die einsamen Straßen von Tulgol; aber Scott hatte es eilig, und er war auch kein gewöhnlicher Mensch.
    Selbst wenn er ging, waren seine Ohren zu instinktiver Aufmerksamkeit gespitzt, und seine Augen huschten pfeilschnell von einer Seite zur anderen. Er bemerkte die Lampe über dem gähnenden Maul einer Seitengasse, eine Tür, die sich schloß, als er sich näherte, einen Schatten, der aus einem vor ihm liegenden Punkt trieb und sich in Luft aufzulösen schien.
    An solchen Orten mußte man mit einem gewissen Nachtleben rechnen.
    Tulgol veränderte sich wie die meisten dieser Welten, sobald sich die Sonne hinter den Horizont senkte. Ehrliche Menschen blieben dann gemütlich zu Hause oder hielten sich an die hell erleuchteten Hauptstraßen oder fuhren in Motorfahrzeugen, die oft von bewaffneten Wächtern begleitet waren. Auch dann hielten sie sich von Seitengassen fern, oder von schmalen, unbeleuchteten Fußwegen, über denen nur die Sterne schimmerten. Die Gebäude schienen alle schief zu sein und in irren Winkeln zueinander zu stehen.
    Nur das Viertel für synthetische Freuden strahlte in hellem Licht und stellte unbekümmertes Leben zur Schau. Tavernen und alle übrigen Sorten von Lokalen lockten die Raumleute an, die sich nach langen, ermüdenden Flügen durch die schwarze Leere des Raumes nach Licht und Trubel sehnten; auch die anderen selbstverständlich, die weniger gelangweilt und mit größerem Appetit begabt waren, die reichen Händler und Durchgangsreisenden, die jüngeren Söhne und Töchter ortsansässiger Kaufleute, die sich aus den nächtlich verrammelten Häusern stahlen, um verbotene Früchte zu genießen.
    In einem solchen Haus des Vergnügens wäre Scott sicher gewesen, von den Hyänen abgesehen, die selbstverständlich versucht hätten, ihn auf jede nur denkbare Art auszuplündern. Aber in diesen düsteren, gewundenen Gäßchen lauerte ein Leben, das für diese Welten charakteristisch war. Männer, die mit der Dunkelheit verschmolzen, denkende Tiere, die grausamer waren als natürliche Raubtiere; manche von ihnen Verzweifelte, die sich irgendwie am Leben erhalten mußten; andere, weniger Verzweifelte, die für Geld töteten oder verstümmelten, um ihren drogenverseuchten
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