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Commander Perkins 04 - Im Land der gruenen Sonne

Commander Perkins 04 - Im Land der gruenen Sonne

Titel: Commander Perkins 04 - Im Land der gruenen Sonne
Autoren: H. G. Francis
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Junge schüttelte den Kopf. Er hatte Angst davor, etwas zu  sagen. Ralph begriff plötzlich, daß der Priester den Menschen  eine letzte Chance geben wollte, und er fürchtete sich, etwas  falsch zu machen.
    Er fühlte sich überfordert. Was sollte er dem Fremden denn  über die Menschen erzählen? Sie verdienten, daß Arentes ihr  Leben verschonte! Aber weshalb? Welche überzeugenden Argumente konnte er dem Fremden liefern?  Arentes schaltete das Fernsehgerät ein. In dem Projektionsfeld  des Gerätes entstand ein dreidimensionales, farbiges Bild. Verwegene Männer ritten in wilder Jagd hinter einer Horde Indianer  her und schossen mit Gewehren auf sie. Entsetzt beobachtete  Ralph, daß ein Indianer nach dem anderen tot vom Pferd stürzte.
    Sonst hatte er solche Filme stets mit großer Spannung verfolgt. Er  wußte ja, daß sie nicht ganz so ernst zu nehmen waren, wie sie  sich gaben. Jetzt erschien ihm diese Filmszene entsetzlich grausam und verlogen.
    Das Bild wechselte, und ein Zweikampf zwischen einem bewaffneten Trapper und einem unbewaffneten Indianer folgte.
    Ralph stand auf, eilte zum Fernseher und schaltete ihn aus.
    "Aber so ist das doch gar nicht", sagte er verzweifelt. Tränen  stiegen ihm in die Augen. "In Wirklichkeit ist alles ganz anders."  Arentes schob ihn mit sanfter Gewalt zur Seite und schaltete  das Gerät wieder ein. Er wechselte zu einem anderen Programm  über, bei dem gerade der Überfall auf einen gepanzerten  Geldtransporter einer Bank gezeigt wurde. Die Bankräuber  schössen mit Maschinenpistolen.
    Arentes tippte eine andere Programmtaste. Erleichtert sah  Ralph, daß er offenbar ein Musikprogramm gewählt hatte. Eine  Sängerin trug geschmeidig tanzend einen Schlager vor. Doch sie  kam nicht damit zu Ende. Plötzlich fiel ein Schuß, und sie brach  blutend zusammen.
    Ralph senkte den Kopf.
    Er schämte sich, obwohl er mit diesem Programm oder den  anderen gar nichts zu tun hatte. Bisher aber hatte er sich häufig  solche Dinge angesehen und nie etwas dabei zu kritisieren gehabt. "Aber so ist das doch alles gar nicht", sagte er leise. "Glauben  Sie mir, Arentes, es ist alles ganz anders. Bitte."  Er blickte zu dem Außerirdischen auf. Der Copaner stand am  Fernsehgerät. Die Lippen hatten sich zu einem schwarzen Strich  verengt.
    Es sah aus, als habe der Priester bereits sein Urteil über die  Menschen gefällt.

Aufbruch zu den Sternen

    Das junge Mädchen verließ die Schleuse des kleinen Raumschiffes, das im Hangar der Mondbasis Delta 4 gelandet war, und  blickte sich um. In der Halle herrschte hektisches Treiben.
    Männer und elektronisch gesteuerte Maschinen näherten sich  dem Raumschiff, um es zu warten. Weitere Maschinen senkten  sich an Kränen von der Decke herab.
    "Wer sind Sie denn?" fragte ein grobschlächtiger Mann, der  mehrere Werkzeuge in den Armen hielt und die  Schleusenkammer betreten wollte. Sie wich rasch zur Seite aus.
    "Miriam Blister", antwortete sie höflich. "Können Sie mir bitte  sagen, wo ich Commander Perkins finde?"  Der Mann musterte sie abschätzend. Dann wies er mit dem  Kopf auf eine Tür, die mit einer Reihe von Zahlen versehen war.
    "Danke", rief sie ihm nach, als er das Werkzeug in die  Schleusenkammer warf. Er gab nur ein paar unbestimmte Laute  von sich.
    Sie ging durch die Tür, die er ihr gezeigt hatte, und betrat einen  langen Gang, auf dem sich nur wenige Männer und Frauen aufhielten. Großfotos von fremden Welten zierten die Wände des  Ganges.
    Unsicher wartete Miriam Blister ab. Sie wußte nicht mehr weiter. Eigentlich hatte sie erwartet, daß irgend jemand sie empfangen würde, sobald sie die Station betrat. Doch das war nicht  der Fall. Niemandem schien aufzufallen, daß sie hier fremd war.
    Als sich ihr eine grauhaarige Frau näherte, setzte sie ihren Koffer ab und faßte sich ein Herz.
    "Entschuldigen Sie bitte", sagte sie. "Ich suche Commander  Perkins. Wissen Sie, wo er ist?"  "Allerdings", antwortete die Frau, ohne mehr als höfliches Interesse für sie zu zeigen. "Was wollen Sie denn von ihm ?"  "Ich habe gerade mein Diplom in Galaktobiologie gemacht",  erklärte sie rasch, "und soll an der bevorstehenden Expedition  nach Escape teilnehmen."  "Ach, so ist das. Na, dann kommen Sie mal. Die Herren sind  gerade bei einer Besprechung über Escape."  Die Frau wandte sich um und eilte den Gang entlang, ohne darauf zu achten, ob Miriam folgte. Miriam Blister nahm ihren Koffer und hastete
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