Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Collector

Collector

Titel: Collector
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
Crompton.
    »Doch, geht es. Ich habe keine Lust, dass dieses ... was auch immer plötzlich anspringt, wenn es auf meinem LCV liegt«, konterte Kris und steckte die Hände tiefer in die Manteltaschen. »Deswegen die Frage. Ich bin in der Transportgewerkschaft, und die legt Wert auf die Sicherheit ihrer Mitglieder.«
    »Erstens ist es das LCV von GI und nicht Ihres. Zweitens ist das Ihr Berufsrisiko«, schmetterte sie ihn ab. »Versuchen Sie nicht, den Preis vor Ort in die Höhe zu treiben. Sie bekommen zwanzigtausend Terracoins für eine einfache Fahrt. Andere Leute leben davon ein Jahr.« Crompton zeigte auf den Truck. »Ihr Fahrstil ist gefährlicher für Sie als der Fund. Checken Sie lieber das Vehikel. Das Beladen wird gleich beginnen.« Sie ging mit ihrem Beraterstab auf einen Lift zu, der sie nach unten in die Grube fuhr.
    Ein Jahr? Was für Leute kennt die denn? Vermutlich solche, die keinen Unterhalt zahlen müssen. Kris und die Sicherheitstruppe blieben am Rand stehen. »Ich würde trotzdem eines zu gerne wissen«, murmelte er und wandte sich an die Gardeure. »Wird es gefährlich? Ich meine, wozu sonst habt ihr so viele dicke Panzer dabei?«
    »Man weiß nie«, antwortete einer von ihnen orakelhaft durch den Helmlautsprecher. »Es wäre besser, wenn du die Augen offen hältst. Hier kommt deine einfache Anweisung: Die Hover werden dich auf der Fahrt begleiten, und du wirst nicht anhalten. Egal, was passiert.«
    Kris zeigte mit dem Kinn auf das Triebwerk, um das immer mehr Kabel und Ketten gelegt wurden. Kleinere Antigravplattformen schwebten herbei, um das Heben zu sichern. »Wenn ich das im Rücken habe, brauche ich Kilometer, um zum Stehen zu kommen.«
    »Umso besser.« Die Gardeure gingen zum nächsten Panzer und stellten sich unter eine ausgeklappte Transportlukentür, um dem Regen zu entkommen; von dort betrachteten sie das Treiben.
    Das alles gefällt mir immer weniger. Kris kehrte zum LCV zurück, öffnete die Box unterhalb der Kanzel und schaltete das Diagnosegerät ein. Dann nahm er einen Handscanner und umrundete das Gefährt, prüfte es auf sichtbare und unsichtbare Schäden. Jetzt würde sich zeigen, ob wirklich alles in Ordnung war.
    Seit vier Jahren verdingte er sich als Spezialkutscher und hatte sich bei den Freighteners angemeldet, einer freien Cargo-Agentur, die ihn an verschiedene Firmen auslieh. Nur Jobs auf der Erde, nur Jobs auf der Globalen Speichereinheit I. Gefangenentransporte lehnte er prinzipiell ab. Kris mochte keine Abenteuer, das Weltall und die Kolonien noch weniger. Damit hatte er abgeschlossen. Deswegen passte ihm nicht, dass sich seinem Empfinden nach etwas zusammenbraute. Dabei hat es nach einem leichten Auftrag ausgesehen, verdammt! Aber es muss ja nichts passieren.
    Zügig hatte er seinen Rundgang beendet. Bis auf die verbogenen Stützen hatte sich kein Schaden gezeigt, auch das Diagnosegerät meldete nichts.
    Kann losgehen. Kris stieg in die vakuumsichere Kanzel und fuhr wieder nach oben, streifte Mantel und Helm ab. Klickend rastete die Kontrollkonsole ein. »Stimm-Identifizierung: Kris Schmidt-Kneen«, sagte er laut. »Passwortphrase: Life's a bitch, and then you die.«
    »Bestätigt«, erwiderte der Computer. Die Armaturen leuchteten auf. »Willkommen. Ihr Atemalkohol beträgt 0,0 Promille, keinerlei Pupillenveränderung messbar. Fahrtüchtigkeit bestätigt.«
    Schon blinkte das Kom-Signal. »Hier ist Millers«, sagte der Ingenieur. »Sind Sie bereit?«
    »Bereit, Millers.« Kris war erleichtert, dass der Mann die Bergung leitete. Auf die bissige Crompton konnte er verzichten.
    »Gut. Folgen Sie meinen Anweisungen, und setzen Sie langsam vor.«
    Das Rendezvous zwischen Fund und Auflieger begann.
    Über die Kameras verfolgte Kris das Beladen, korrigierte dabei immer wieder die Position des LCV. Der Computer scannte das heranschwebende Triebwerk, hydraulische Elemente auf dem Auflieger hoben und senkten sich, damit die Last sicher wie in einem Bett ruhte.
    Kris überwachte jeden Schritt, jede Bewegung und besserte von Hand nach. Sein Bauchgefühl wusste, wo es haperte und der Rechner übergenau arbeitete. Es war eine Aufgabe, die ihm alles an Konzentration abverlangte. Er schwitzte, seine Hände waren kalt. Der kleinste Fehler konnte zur Folge haben, dass sich das Triebwerk durch einen Sturz vom Auflieger in Schrott verwandelte. Im dümmsten Fall riss es ihn dabei in den Tod.
    Schließlich huschten die Antigravplattformen zur Seite. Die Krane ließen das Triebwerk in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher