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Collection Baccara Band 333 (German Edition)

Collection Baccara Band 333 (German Edition)

Titel: Collection Baccara Band 333 (German Edition)
Autoren: Maureen Child , Rhonda Nelson , Charlene Sands , Anna DePalo
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Elternhaus. Er war in dem Bewusstsein aufgewachsen, diese Welt in einem besseren Zustand verlassen zu müssen, als er sie vorgefunden hatte. Sein Vater hatte zwanzig Jahre lang beim Militär gedient und war nach seinem ehrenvollen Abschied Polizist geworden. Seine Mutter, eine Lehrerin, half nach ihrer Pensionierung ehrenamtlich den Insassen der örtlichen Strafvollzugsanstalt, ihre Schulabschlüsse nachzuholen. Sein Bruder war Arzt bei der Air Force und gerade in Afghanistan. Seine Schwester arbeitete als Krankenschwester.
    Jedes Familienmitglied war unaufhörlich damit beschäftigt, dem Gemeinwohl zu dienen. Lex war unglaublich stolz auf jeden Einzelnen von ihnen. Jeder schien seine Bestimmung gefunden zu haben. Bis vor sechs Monaten hatte er das auch von sich selbst geglaubt. Er war beim Militär glücklich gewesen und hegte tiefen Respekt vor den Männern und Frauen, die dort ihren Dienst versahen. Es hatte ihn mit Stolz erfüllt, ein Teil dieser Gemeinschaft zu sein. Aber die ganze Zeit hatte auch der vage Verdacht an ihm genagt, dass er in Wahrheit etwas ganz anderes tun wollte.
    Natürlich war es vermessen zu behaupten, dass er in einer Laufbahn als Sicherheitsexperte seine Erfüllung finden würde. Aber es war eine berufliche Perspektive außerhalb des Militärs, die ihm genügend Zeit gab, seine anderen Interessen zu ergründen.
    Lex müsste lügen, würde er behaupten, er hätte sich bei seinem Abschied vom Militär nicht schuldig gefühlt. Er hatte das Gefühl, seine vielen Freunde, die ihren Dienst in Kampfgebieten versahen, im Stich zu lassen. Besonders Jeb Andersen, mit dem Lex schon das Ausbildungsprogramm für Offiziere am College absolviert hatte. Nach Hause zu kommen, während Jeb noch an der Front war, fühlte sich grundlegend falsch an.
    Manchmal war Lex ganz zerfressen von Schuld, Bedauern und Scham.
    Dennoch war er glücklich, wieder zu Hause zu sein. Und er war dankbar, nicht mehr in der Schusslinie zu stehen.
    In den ersten Monaten nach der Schussverletzung hatte er schreckliche Albträume gehabt. Er war von vier Kugeln in die Schulter getroffen worden, die seine Muskeln zerfetzt, seine Arterie verletzt und den Knochen zerschmettert hatten. Das Einzige, was ihm in der Zeit wirklich geholfen hatte, war der streunende Hund gewesen, den er eines Tages auf dem Weg von der Therapiesitzung zum Auto entdeckt hatte. Der Hund war halb verhungert und sehr schmutzig gewesen, doch er hatte Lex mit seinen großen braunen Augen so flehend angesehen, dass dieser nicht lange überlegte und ihn mitnahm.
    Lex hatte die struppige Streunerin mit den großen Ohren Honey getauft, weil ihr Fell nach dem Baden einen goldenen Farbton zeigte. Die erste Nacht schlief Honey noch auf einem Teppich neben seinem Bett. Doch als er von einem seiner furchtbaren Albträume geplagt wurde, war sie in sein Bett gekrochen und hatte sich an seinen Rücken geschmiegt. Honeys Nähe beruhigte Lex. Innerhalb einer Woche verschwanden seine furchtbaren Träume nahezu gänzlich. Lex wusste, dass sie sich auf seltsame Weise gegenseitig gerettet hatten. Und allmählich bekam er das Gefühl, sich auf dem Weg der Besserung zu befinden.
    Tiere hatte Lex schon als Kind geliebt. Auf jedem Stützpunkt, den er während seiner Militärzeit bewohnte, hatte er sich um streunende Tiere gekümmert. Mit Honey besaß er nun einen eigenen Hund, mit dem er auch dann sprach, wenn er sonst mit niemandem reden wollte. Er ging mit ihr spazieren und kümmerte sich um sie. Ihre bloße Anwesenheit half ihm mehr über die schmerzhaften Erfahrungen und Erinnerungen hinweg, als er in Worte fassen konnte. Honey liebte ihn auf eine bedingungslose und unaufdringliche Weise.
    Zum Glück hatte Payne ihm zugesichert, dass er Honey in seiner neuen Wohnung halten konnte. Das Apartment gehörte zu dem unglaublichen Paket an Vergünstigungen, das jeder Angestellte der Firma erhielt. Auch hatte niemand etwas dagegen einzuwenden, dass Lex Honey mit zur Arbeit nahm. Er wusste natürlich, dass das nicht immer möglich sein würde. Es würde Zeiten geben, in denen sich jemand anderes um Honey kümmern musste. Daher war er ebenso dankbar wie erleichtert, als er von Payne erfuhr, dass dessen Frau nicht nur Tierärztin war, sondern auch bereit, von Zeit zu Zeit für Honey zu sorgen.
    Trotz seiner Schuldgefühle und der nie vollkommen ausheilenden Verletzung hatte Lex zum ersten Mal seit Langem das Gefühl, sich seinem inneren Frieden zu nähern. Er wollte alles daransetzen, seine
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