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Collection Baccara Band 324 (German Edition)

Collection Baccara Band 324 (German Edition)

Titel: Collection Baccara Band 324 (German Edition)
Autoren: Katherine Garbera , Yvonne Lindsay , Anna Depalo
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„Aber du scheinst mich missverstanden zu haben. Ich wohne nicht nur hier, das hier ist mein Haus. Du bist mein Gast.“
    „Ist das dein Ernst?“
    Das Haus gehörte ihm? Wie war das möglich? Das Anwesen war Mitte des neunzehnten Jahrhunderts von ihren Vorfahren erbaut und von einer Generation zur nächsten weitergegeben worden. Hatte Wade ihrem Vater das Haus etwa abspenstig gemacht, als der bereits von seiner Krankheit geschwächt gewesen war?
    „Es ist nicht der beste Zeitpunkt, um über dieses Thema zu reden“, meinte er. „Es war ein anstrengender Tag. Lass uns bis morgen warten.“
    „Auf keinen Fall!“, gab sie verärgert zurück. „Wir werden das jetzt sofort besprechen.“
    „Wenn du darauf bestehst.“ Er ging zu ihr zurück und deutete auf die Sessel. „Komm, setzen wir uns.“
    Piper nahm Platz und kam sofort auf den Punkt. „Ich möchte genau wissen, wie du das Haus meiner Vorfahren erstanden hast.“
    „Mach jetzt kein Drama daraus. Das bringt nichts.“
    Drama? Er konnte sich gar nicht vorstellen, wie es innerlich in ihr aussah!
    Doch bevor sie etwas entgegnen konnte, fuhr er fort: „Als dein Vater krank wurde, haben wir eine finanzielle Vereinbarung getroffen. Die Ärzte haben deinem Vater wenig Hoffnung gemacht. Deshalb hat er sich auf alternative Heilverfahren im Ausland konzentriert.“
    „Was für eine Art von Vereinbarung war das? Und warum war das überhaupt notwendig? Meine Familie hatte nie Geldprobleme.“
    Er sah sie ernst an. „Früher vielleicht.“
    „Was? Machst du mich jetzt etwa dafür verantwortlich? Ich habe meinen eigenen Treuhandfonds. Meinem Vater habe ich nie auf der Tasche gelegen.“
    Seufzend fuhr Wade sich durchs Haar. „Es dreht sich nicht immer alles nur um dich, Piper. Wenn du dich beruhigt hast, erzähle ich dir, wie es zu der Vereinbarung gekommen ist.“
    „Na gut. Ich beruhige mich.“
    „Rex hat seine ganze Kraft darauf konzentriert, den Krebs zu besiegen – und das, obwohl die Ärzte alles andere als optimistisch waren. Er war fest entschlossen zu kämpfen. Der finanzielle Aufwand dafür war ihm egal. Und glaub mir, die Behandlungen haben Unsummen verschlungen. Vielleicht hast du es nicht mitbekommen, aber vor ein paar Jahren hat die Branche eine schwere Finanzkrise getroffen. Auch unsere Firma hat darunter gelitten. Deshalb musste Rex viel von seinem Privatvermögen opfern, um das Unternehmen zu retten.“
    „Und was ist mit deinem Vermögen?“, fragte sie unverblümt.
    „Rex wollte nicht, dass ich mich beteilige. Du weißt ja, Mitchell Exports war immer sein Baby.“
    Das wusste sie besser als jeder andere. Daddys Firma hatte immer an erster Stelle gestanden. Sie als seine Tochter hatte dabei das Nachsehen gehabt.
    „Er hat also Geld für seine Behandlung gebraucht?“, hakte sie nach.
    „Ja. Er hat sich geweigert, sich von mir helfen zu lassen – obwohl ich es ihm angeboten habe. Stattdessen hat er sich Geld von mir geliehen und mir dafür Firmenanteile überschrieben. Später wollte er es zurückbezahlen.“
    „Die Firma ist Millionen wert.“
    „Sein Überlebenswille war ungemein stark. Er war bereit, alles zu tun, um seine Krankheit zu besiegen. Und damals hat er wirklich daran geglaubt.“
    „Er wusste, dass du dich gut um die Firma kümmern würdest.“
    Wade nickte. „Es war ihm lieber, als die Firma irgendwelchen Spekulanten zu überlassen. Das Gleiche gilt für das Haus. Als er wusste, dass er sterben würde, hat er es mir verkauft.“
    Piper wischte sich die Tränen von den Wangen. Alles, was Wade sagte, klang plausibel. Sie wusste, wie sehr ihr Vater ihm vertraut hatte. Rex hatte immer geschätzt, dass Wade so ehrgeizig und zielstrebig war – obwohl er aus einfachen Verhältnissen stammte. Er war der legitime Nachfolger ihres Vaters. Trotzdem schmerzte es sie sehr, dass Rex sein vollständiges Erbe Wade vermacht hatte – und nicht ihr.
    Sie hätte an der Seite ihres Vaters sein sollen, als es ihm schlecht gegangen war. Anstatt von einem Land ins nächste zu reisen, hätte sie zu ihm kommen und ihm beistehen sollen. Doch da sie ständig unterwegs gewesen war und sich nur sporadisch gemeldet hatte, wunderte es sie nicht, dass ihr Vater sich jemanden gesucht hatte, der sich um sein Erbe kümmerte.
    Trotzdem schmerzte es sie sehr, dass sie ihr Zuhause verloren hatte. Sie hatte nie ein anderes gekannt. Hoffnungslosigkeit machte sich in ihr breit. Piper war nun achtundzwanzig Jahre alt, besaß weder Job noch Unterkunft, und
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