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Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Titel: Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin
Autoren: Paul Preuss
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Wort SPARTA für Sie irgendeine Bedeutung?« fragte Sparta.
    Antreen kräuselte unsicher die Stirn. »Ist das … ist das ein Name?«
    Sparta merkte, wie es ihr die Kehle zuschnürte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. »Auf Wiedersehen, graue Lady. Jetzt gehören Sie wieder zu den Unschuldigen.«
     
    Blake Redfield wartete in dem schwerelosen Korridor vor dem Ishtartor. Er hatte sich unter die schwebende Menschenmenge aus Schaulustigen und Reportern gemischt, die, geradezu gierig auf Neuigkeiten, der Polizei hinterhergelaufen waren. Sparta schlüpfte unter dem gelben Band hindurch und fand ihn.
    Anfangs war er nur überrascht, als er ihr Gesicht sah, dann besorgt. Sie ließ sich von ihm die Wunden untersuchen. »Ich habe auf meinen Rücken aufgepaßt, genau wie Sie gesagt haben.« Sie versuchte, trotz ihrer geschwollenen Lippen zu grinsen. »Aber sie hat mich von vorn erwischt.«
    Er hielt ihr die Hand hin, und sie drückte sie. So konnten sie leichter die Fragen ignorieren, mit denen sie die Reporter bombardierten. Sie fluchten, als wären sie bereit, für ein verwendbares Zitat einen Mord zu begehen. Als dann Karen Antreen auf ihrer Schwebebahre vorbeigezogen wurde, richteten sich alle Fotogrammrecorder auf sie. Alles wollte die Prozession verfolgen. Die Reporter schwammen ihr nach wie Haie einem Stück Beute. Sparta und Blake blieben noch eine Weile dort –
    »Wollen Sie die Abkürzung nehmen?«
    – und waren wenige Sekunden später verschwunden.
    Durch die dunklen Tunnel und Leitungen schossen sie zusammen auf die Zentralkugel zu. »Wußten Sie schon die ganze Zeit, daß es Antreen war?« fragte Blake.
    »Nein, aber als ich sie zum erstenmal sah, dämmerte es bei mir. Ganz tief unten, so daß ich es mir nicht ins Bewußtsein rufen konnte, sagte mir etwas, daß es das beste wäre, ihr aus dem Weg zu gehen. Das gerade war schon ihr zweiter Versuch. Sie war es, die mit dem Roboter auf uns losgegangen ist.«
    »Ich dachte, das wäre Sylvester gewesen!«
    »Ich auch. Wut ist der Feind aller Vernunft. Ich war so verärgert, daß ich nicht klar denken konnte … Sondra Sylvester wollte diese Buch mehr als alles andere, viel mehr als Nancybeth oder die Demütigung von Darlington. Sie hätte das echte Buch nie aufs Spiel gesetzt, selbst wenn sie uns belauscht und gewußt hätte, daß sie am Ende war. Antreen hat das Schiff mit Wanzen bestückt und uns abgehört.«
    Sie schwebten schweigend weiter, bis sie zu einer Stelle kamen, von wo sie die Zentralgärten überschauen konnten. Dort landeten sie. Als sie plötzlich in dem schwingenden Kasten aus Licht waren, wurden sie plötzlich seltsam schüchtern.
    Sparta zwang sich, weiterzusprechen. »Antreen ging an Bord der Sternenkönigin und schob ein Brennelement in den Roboter, während ich meinen Vortrag über Sabotage hielt und damit eine Falle für die falschen Leute baute.« Sie lachte matt. »Die Gelegenheit kam zu früh für sie. Sie war noch nicht darauf vorbereitet. Mit Ihnen hatte sie bestimmt nicht gerechnet. Als das mit dem Roboter nicht funktionierte, merkte sie plötzlich, wie schwierig es werden würde, mich einfach umzulegen, zumindest, wenn sie den Verdacht nicht sofort auf sich ziehen wollte. Also versuchte sie es über mein Erinnerungsvermögen. Das hatte schließlich schon einmal funktioniert. Als nächstes wären Sie dran gewesen.«
    »Haben Sie etwas über Ihre Eltern herausbekommen können?« fragte er ruhig aber eindringlich. »Und über all die anderen?«
    Sparta schüttelte den Kopf. »Es war schon zu spät«, sagte sie traurig. »Selbst wenn sie gewollt hätte, Antreen hätte uns nichts mehr erzählen können.« Diesmal ergriff sie zärtlich seine Hand.
    Er legte seine Hand darüber, dann umfaßte er ihr Kinn. »Dann werden wir es wohl alleine machen müssen. Wir beide werden sie finden. Aber diesmal müssen Sie mich mitspielen lassen.«
    Der Geruch, der von ihm ausging, berauschte sie beinahe. »Das hätte ich längst tun sollen.« Sie beugte sich schwerelos vor und drückte ihre zerschundenen Lippen auf seinen Mund.

EPILOG
    Als sie ihn das nächste Mal zur Rede stellte, erzählte McNeil rundheraus den Rest der bislang verschwiegenen Wahrheit. Er hatte die Klinik verlassen und sich ein Zimmer in den Durchgangsquartieren für Mannschaften gemietet. Die meiste Zeit verbrachte er jedoch in seinem französischen Lieblingsrestaurant auf dem Platz gegenüber den Pappeln von Samarkand. In den nahen Bäumen erschallte süß der aufgezeichnete
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