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Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Titel: Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin
Autoren: Paul Preuss
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zu machen, Viktor?« Sie versuchte, mit seiner Hilfe auf die Beine zu kommen.
    »Wir sollten Sie in die Klinik bringen. Bei einer Prellung muß man sofort …«
    »Einen Moment, bitte. Sind Sie auf dem Weg hierher unser Freundin Sondra Sylvester begegnet?«
    Man sah Proboda an, daß ihm die Frage sehr unangenehm war. »Ja, draußen, gleich vor dem Ishtartor. Ich habe ihr im Gesicht angesehen, daß irgend etwas nicht stimmte. Sie sah mich an, erkannte mich aber nicht einmal. Und ich mußte daran denken, was dieser Minenroboter auf der Sternenkönigin angerichtet hatte, und daß Sie wahrscheinlich deswegen hier waren. Aus diesem Grund wollte ich Sie unbedingt finden.«
    »Das ist nett von Ihnen … verdammt!« Sie faßte sich ans Ohr, aber ihr Kommfunk war herausgefallen. »Sie hat ihn mir herausgeschlagen. Viktor, rufen Sie an, und lassen Sie sofort eine Streife zum Port Hesperus Museum schicken. Rufen Sie auch im Museum an, und versuchen Sie, Darlington zu warnen. Ich fürchte, sie will ihn umbringen.«
    Er war nicht so dumm, Erklärungen zu verlangen. Er stellte den Notkanal ein, aber sobald er das Port Hesperus Museum erwähnte, unterbrach ihn die Einsatzzentrale.
    Er hörte offenen Mundes zu und unterbrach dann die Verbindung. Er sah Sparta an. »Zu spät.«
    »Ist er tot?«
    Er nickte. »Sie hat ihn mit vier Kugeln aus einer 32er erwischt. Nachdem man sie gepackt hatte, hat sie weitere vier durch die Glaskuppel gejagt. Es war reines Glück, daß sie auf der anderen Seite der Station niemanden umgebracht hat.«
    Sie berührte ihn am Arm. Teils drängte sie ihn, zu gehen, teils wollte sie den großen, traurigen Polizisten trösten – sie merkte, daß ihm Sylvester leid tat, die er bewundert hatte, und nicht etwa Darlington, diesen schleimigen Idioten. »Los, gehen wir«, sagte sie.
    In der Tür stand eine große Frau, Karen Antreen. Mit ihrer grauen Entschlossenheit, ihrer düsteren Strenge wirkte sie in Sylvesters luxuriösem Büro fehl am Platz. »Viktor, ich werde umgehend die Ermittlung im Fall Vincent Darlington übernehmen. Er ist erschossen worden.«
    Proboda blieb verblüfft stehen. »Da gibt es nicht viel zu untersuchen, Captain. Der ganze Raum war voller Zeugen …«
    »Genau, es wird bestimmt nicht lange dauern«, sagte Antreen.
    »Aber die Sternenkönigin …«
    »Ihrer Pflichten bezüglich der Sternenkönigin sind Sie enthoben«, sagte Antreen schlicht. Sie blickte Sparta von der Seite her an, sie wollte sehen, ob sie es wagte, zu widersprechen. »Das ist jetzt ein völlig neuer Fall.«
    Sparta zögerte erst, dann nickte sie. »Richtig, Viktor. Sie haben mir sehr geholfen, ich möchte mich bei Ihnen bedanken …«
    Probodas unglückliches Gesicht wurde immer länger.
    »Captain Antreen und ich werden die Angelegenheit ziemlich schnell erledigt haben«, sagte Sparta.
    Proboda wirkte beleidigt. Inspektor Ellen Troy hatte ihn beeindruckt, und er war so weit aufgetaut, es ihr auch zu zeigen. Er hatte sie sogar seinem Boß gegenüber verteidigt. Und jetzt hatte sie die erstbeste Gelegenheit beim Schopf ergriffen, ihn von dem Fall zu entbinden. »Ganz, wie Sie meinen«, murrte er. Er marschierte an Antreen vorbei hinaus, ohne noch einen Blick zurück auf Sparta zu verschwenden.
    Als die beiden Frauen alleine waren, sahen sie sich schweigend an. Antreen in ihrem grauen Wollanzug sah makellos aus, Sparta war müde, aber immer noch vorzeigbar.
    »Sie haben wiederholt geschickt versucht, mir aus dem Weg zu gehen, Inspektor Troy«, sagte Antreen. »Warum dann dieser plötzliche Gesinnungswandel?«
    »Ich glaube, dies ist nicht der richtige Ort, sich darüber zu unterhalten, Captain«, sagte Sparta und wies mit ihrem Kinn auf die unsichtbaren Wanzen und Spione, mit denen das Zimmer sicherlich ausgerüstet war. »Gesellschaften wie diese sind gut im Bewahren von Geheimnissen. Dennoch könnte man es als Bruch der verbürgten Rechte des Verdächtigen ansehen.«
    »Ja, gewiß.« Antreen senkte die Lider über ihre grauen Augen. Sparta sah sofort, daß sie eine exzellente Lügnerin vor sich hatte, die sich selbst dann nicht verriet, wenn man ihr bereits zwei Gedankensprünge voraus war. »Also, dann zurück ins Hauptquartier?« schlug Antreen vor.
    Sparta ging selbstbewußt an ihr vorbei; Antreen schloß sich ihr sofort an. Sie betraten den spiralförmigen, durchsichtigen Korridor, von dem aus man die Kontrollräume übersehen konnte.
    Sparta blieb am Geländer stehen.
    »Stimmt etwas nicht?« fragte Antreen.
    »Nein.
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