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Codename - Cobra

Codename - Cobra

Titel: Codename - Cobra
Autoren: Marco Sonnleitner
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die sich nicht für die Eingeweide eines Computers interessierten. Justus hingegen klopfte er anerkennend auf die Schulter und lud ihn sogar ein, doch mal bei ihm im Geschäft vorbeizuschauen, er würde ihm gerne noch ein paar Tricks zeigen. Dann begleitete ihn Justus zur Tür hinaus.
    »Will ich nicht«, sagte Peter scheinbar zusammenhangslos, als Justus wieder in den Wohnwagen zurückkam.
    Der Erste Detektiv stutzte. »Was? Was willst du nicht?«
    »Wissen, was dir Mikey« – Peter grinste übertrieben dämlich, als er den Namen aussprach – »Neues beigebracht hat.«
    Justus sah seinen Freund verwirrt an. »Aber ... wie kommst du – ich wollte doch gar –«
    »Klar wolltest du, du weißt es nur noch nicht«, fiel ihm Peter ins Wort.
    »Du meinst die Sache mit der Escape-Taste?« Justus drehte sich zum Computer um. »Ja, das ist allerdings ’n Ding!«, sagte er und setzte sich begeistert wieder vor den Monitor, ohne noch einen Gedanken daran zu verschwenden, was ihm Peter eigentlich hatte sagen wollen. »Höchst gefährlich! Wenn man nämlich in der Registry –«
    »Justus!«, riefen Peter und Bob fast gleichzeitig.
    »... in dieser Zeile den Befehl –«
    Plötzlich klopfte es an der Tür.
    »Der hält’s ja keine drei Minuten aus ohne dich«, spottete Bob und nickte missmutig zum Eingang hin.
    »Das muss Liebe sein!«, grinste Peter.
    Justus schnitt ihm eine ironische Grimasse. »Er wird eben was vergessen haben«, stieß er ein wenig beleidigt hervor, ging zur Tür und öffnete sie.
    Aber es war nicht Mikey, der geklopft hatte. Ein verschüchtert und sogar etwas verängstigt wirkendes, vielleicht 9 oder 10 Jahre altes Mädchen stand dort draußen und blickte unsicher in den Wohnwagen.
    »Hallo«, sagte sie mit einem dünnen Stimmchen, »seid ihr die drei Fragezeichen?«
    Justus entknitterte seine Gesichtszüge und sagte dann etwas überrascht: »Äh, ja, ja, die sind wir. Was können ... können wir für dich tun?«
    Das Mädchen schluckte, schniefte dann kaum hörbar, und plötzlich kullerte eine Träne über ihre rechte Wange. Justus blinzelte verlegen und begann seine Finger zu kneten. Unsicher warf er einen Blick über die Schulter. Dort richtete sich Peter in seinem Sessel auf, legte die Zeitschrift beiseite und stammelte ein dämliches »Ä-ähm«, während Bob zumindest geistesgegenwärtig genug war, das Mädchen mit einer unsicheren Handbewegung hereinzubitten. Allen drei Jungs merkte man an, dass sie nicht so recht wussten, wie sie in so einer Situation reagieren sollten.
    »Ihr ... ihr«, schluchzte das Mädchen und trat vorsichtig näher, »ihr könnt ihm doch helfen, oder? Ihr helft ihm doch, nicht wahr?«
    Justus zog die Stirn in Falten. »Äh, wem denn? Wem sollen wir helfen?«
    Das Mädchen wischte sich die Tränen von der Wange und schluckte trocken. Dann sah sie Justus aus großen Augen an und meinte schließlich mit ihrem dünnen Stimmchen: »Meinem Teddy! Ihr müsst meinem Teddy helfen!«

Fragen über Fragen
    Für eine Sekunde kämpfte Peter mit einem heftigen Lachreiz, der unwiderstehlich seine Kehle kitzelte. Aber der herzerweichende Anblick des todunglücklichen Mädchens ließ ihn den Lacher sofort wieder hinunterschlucken, so dass ihm nur ein merkwürdiges, dumpfes Glucksen entfuhr.
    Die beiden anderen Fragezeichen waren angesichts ihres neuen Auftrags ähnlich verwirrt wie er. Bob trat unwillkürlich einen Schritt zurück und ließ geräuschvoll den Unterkiefer aufklappen, während Justus blinzelte, als wäre ihm ein ganzer Schwarm Fliegen in die Augen geraten. Aber schließlich war er es, der sich als Erster wieder fing.
    »Ich glaube«, hob er vorsichtig an, »da liegt ein Missverständnis vor. Unser Unternehmensmotto verspricht potenziellen Kunden zwar –«
    »Justus!«, zischte Bob und schüttelte energisch den Kopf.
    »Was ist denn?«, fragte der Zurechtgewiesene gereizt.
    Bob ging einen Schritt nach vorne und schob Justus sanft, aber bestimmt zur Seite. Bevor er seinem Freund erklärt hätte, dass seine Angewohnheit, sich oft komplizierter als nötig auszudrücken, im Moment sicher nicht angebracht war, wollte er die Sache lieber selbst in die Hand nehmen.
    Er beugte sich daher freundlich lächelnd zu dem Mädchen hinab und sagte mit zuckersüßer Stimme: »Also, wir sind Detektive. Weißt du denn, was das ist, hm?«
    Das Mädchen zog lautstark den Rotz durch die Nase und nickte. »Ihr fangt Diebe und Mörder und so«, sagte es leise.
    Bob lachte übertrieben
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