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Claifex: Nefilim KI

Claifex: Nefilim KI

Titel: Claifex: Nefilim KI
Autoren: Cahal Armstrong
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ein wenig herab, um zu vermeiden, dass uns die Decke auf den Kopf fiel, und feuerte. Der Schuss trennte die Verbindung des Stalaktits zur Decke sauber ab und ließ einen Eisregen in der Höhle niedergehen. Ich grinste Hunderteins an, der wiederum blickte zweimal abwechselnd auf die Waffe und den kümmerlichen Rest des Eiszapfens.
    »Soll ich diese Vorgehensweise ins Arbeitsprotokoll übernehmen?«
    Warum eigentlich nicht? »Sicher.«
    »Der Eintrag wurde unter der Schlüsselnummer 39a gespeichert.«
    »Fein. Jetzt bringt diesen Koloss hier raus. Wie hoch schätzt ihr das Gewicht ein?«
    »In etwa 2,49 Tonnen.«
    »Schafft der Transporter das trotz der drei Statuen?«
    »Wenn Zweiundvierzig und ich auf dem Rückweg zu Fuß gehen.«
    »Gut dann los!«
    Zweiundvierzig holte eine hydraulische Vorrichtung des Transporters heran, die es erleichterte, die über drei Meter hohe Statue in eine waagerechte Position zu bringen. Ich nahm einen Sicherheitsabstand ein und legte den Helm an, da die Außentemperatur so weit herabgesunken war, dass sie zu Erfrierungen führen konnte. Die Anzugheizung sorgte sofort für eine wohlige Wärme und ich bemerkte erst jetzt, dass mein Kiefer wie taub war. Verdammte Kälte. Ich warf die letzten Werkzeuge und Instrumente in die Kisten und lud diese eilig auf den Transporter. Magnetverschlüsse klackten und sicherten die Ladung. Hunderteins tippte mir auf die Schulter.
    »Alles ist verladen und gesichert. Ich möchte zum sofortigen Aufbruch raten, da die Temperaturen in einer halben Stunde bereits unter Minus 120 Grad Celsius liegen werden, und ein plötzlicher Wind aus Nordost zu einer rapiden Abkühlung geführt hat.«
    Ich trat ein Stück vor den Höhleneingang und spürte sofort den Druck des eisigen Sturms auf der Brust. Bissige Windhosen fegten über die Ebene und schleuderten spitze Eiskristalle in unsere Richtung.
    Ich rannte zurück und winkte den Robotern. »Dann aber Beeilung jetzt!«
    Wir liefen zum Multipod und ich schwang mich sofort in die Kabine. Ich schaltete den Autopiloten auf schnellstmögliches Erreichen des Zielortes ein und fuhr den Reaktor des Transporters auf vorschriftswidrige 110 Prozent hoch. Eine Reihe von Warnhinweisen marschierte hellrot leuchtend über die Windschutzscheibe und der Multipod kletterte den Abhang hinunter. Ich schaltete zwei Kameras auf Zielverfolgung, sodass ich die beiden Roboter, die mir folgten, im Blick behalten konnte. Ein vergrößertes Bild von ihnen erschien nebeneinander auf der Scheibe. Das Navigationssystem zeigte einen Weg an, der über einen mehrere Kilometer breiten Hohlraum unter dem Eis führte, den man nicht ohne Risiko überqueren konnte. Bisher hatte ich diese Strecke gemieden, doch der Bordcomputer des Transporters schlug diesen Weg vor, um dem Sturm auszuweichen. Ich zögerte. Unvermittelt knallten ein paar abgerissene Eisstücke in der Größe von Raumhelmen auf die Hülle. Die großflächige Windschutzscheibe bekam auch einige Brocken ab. Noch widerstand deren Material diesen Geschossen, aber wenn die Eistrümmer größer wurden, konnte es fraglos ungemütlich werden.
    Die Roboter Zweiundvierzig und Hunderteins hielten mühelos mit dem Transporter mit und wären allein womöglich schneller vorangekommen. Behände wichen sie den Eisgranaten aus, ohne zu zögern. Sie krallten sich fest wenn nötig und trotzten dem Winddruck. Da mir die Überquerung des Hohlraums Sorgen machte, nahm ich Funkverbindung zu den beiden auf. Einige Interferenzen störten die Verbindung.
    »Könnt ihr mich verstehen?«
    »Deutlich genug.«
    »Gut. Ich möchte, dass ihr zu den Koordinaten, die ich euch jetzt übermittle, vorauseilt. Sucht einen Weg, der uns möglichst schnell, aber unbeschadet über den Hohlraum bringt.«
    »Verstanden.«
    »Hunderteins?«
    »Ja?«
    »Fang!« Ich öffnete die Seitentür und warf den Feldscanner hinaus. Eiskristalle wirbelten herein.
    »Ich habe den Feldscanner. Er wird eine große Hilfe sein. Soll ich das Auffangen von Ausrüstungsgegenständen während hoher Fortbewegungsgeschwindigkeiten ins Protokoll übernehmen?
    »Nein.«
    Verdammte Roboter. Kaum schlauer als ein Hund.
    In den nächsten zehn Minuten widmete ich mich einem Proviantpaket, das ein paar nahrhafte Ekligkeiten bereithielt, die ich hungrig aber genusslos herunterschlang.
    »Man sollte Essen, wenn man Gelegenheit dazu hat«, hatte mir Kapitän Gsuk Tar immer gesagt, als er mir alles über die Schatzsuche beibrachte.
    Ich dachte mit einem Lächeln zurück
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