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Chroniken der Weltensucher 04 - Der Atem des Teufels

Chroniken der Weltensucher 04 - Der Atem des Teufels

Titel: Chroniken der Weltensucher 04 - Der Atem des Teufels
Autoren: Thomas Thiemeyer
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spritzten rechts und links zur Seite und Bert musste an den Zügeln reißen, um den Landauer auf den Bürgersteig zu lenken. Irgendwo fielen Schüsse. Jetzt waren auch die Glocken des Berliner Doms zu hören.
    »Was ist denn los?«
    Lena, Charlotte und Eliza waren während des Manövers ziemlich durchgeschüttelt worden.
    »Keine Ahnung«, erwiderte Humboldt. »Aber es sieht ernst aus.«
    Weitere Reiter näherten sich aus Richtung der Hauptwachtmeisterei. Aufgeregte Stimmen waren zu hören. Manche der Damen brachen in Tränen aus, die Gesichter der Männer waren schreckensstarr. Humboldt kletterte aus dem Wagen und griff sich einen Jungen in grauem Flanellanzug. Er trug einen Aktenordner unter dem Arm und war offenbar in großer Eile.
    »He, du da, warte mal.« Humboldt packte ihn an der Schulter.
    Der Bursche stand kurz vor einer Panik, das konnte man sehen. »Was … was wollen Sie von mir? Lassen Sie mich los.«
    »Was ist passiert«, fragte Humboldt. »Was soll die Aufregung?«
    »Ja haben Sie es denn noch nicht gehört?« Die Stimme des Jungen überschlug sich beinahe. »Der Kaiser ist erschossen worden. Auf offener Straße, direkt vor dem Museum. Er und die Kaiserin Auguste Viktoria. Von einem Sozialisten, wie es heißt. Die Royalisten haben das Kriegsrecht ausgerufen. Es tobt eine Straßenschlacht. An Ihrer Stelle würde ich nach Hause fahren und mich verschanzen. Deutschland steht vor einem Bürgerkrieg. Und jetzt lassen Sie mich los.«
    Der Forscher lockerte seinen Griff und der Junge rannte davon.
    Überall sah man jetzt, wie die Menschen die Straßen räumten. Taschen und Mäntel unter den Arm geklemmt, rannten sie davon. Es war, als würde sich ein Sturm ankündigen.
    Mit bleichem Gesicht stieg Humboldt wieder in den Wagen. »Du hast gehört, was der Junge gesagt hat, Bert. Schwing die Peitsche und dann nichts wie nach Hause.«



John Cleves Symmes Jr.
    John Cleves Symmes Junior war Captain in der Armee der Vereinigten Staaten. Als Verfechter der Theorie von der hohlen Erde behauptete er, die Erde sei ein Hohlkörper, dessen Inneres man durch Öffnungen in den Polen bereisen könne. Er wollte beweisen, dass dort ein Land mit wilden Tieren und Menschen läge. Seine Theorie fand so viel Anklang, dass der Kongress 1828 beschloss, eine Expedition zum Südpol zu entsenden. Diese scheiterte aber unterwegs durch eine Meuterei.
    Heute liegt er im Symmes Park in Hamilton, Ohio, beerdigt. Sein Grabstein hat die Form einer hohlen Erde.
     
    Die Theorie der hohlen Erde
    Die Theorie der hohlen Erde besagt, dass sowohl unser Heimatplanet als auch andere Planeten unseres Sonnensystems in Wirklichkeit Hohlkörper seien, in deren Innerem sich Leben entwickelt hätte. Viele Legenden und Mythen griffen diese Idee auf, so auch das frühe Christentum und sein Glaube an eine tatsächlich existierende Hölle.
    Heute wissen wir, dass diese Theorie unhaltbar ist.
     
    Die Reise zum Mittelpunkt der Erde
    Die Reise zum Mittelpunkt der Erde ist ein Roman des französischen Schriftstellers Jules Verne. 1864 erschien das französische Original unter dem Titel Voyage au centre de la terre. 1873 folgte die deutsche Ausgabe.
    Die Geschichte folgt den Spuren des Hamburger Professors Otto Lidenbrock, seines Assistenten Axel sowie des Entenjägers Hans Bjelke auf ihrer Suche nach einem urzeitlichen Meer im Inneren der Erde. Der Punkt, an dem sie ihre Reise beginnen, ist der isländische Vulkan Snæfellsjökull.
    Der Roman wurde mehrfach verfilmt, unter anderem mit James Mason (1959) und Brendan Frazer (2008).
     
    Friedrich-Wilhelm-Universität
    Die Friedrich-Wilhelm-Universität (heute Humboldt-Universität) ist die älteste Hochschule Berlins. Sie nahm 1810 ihren Betrieb auf und hat ihren Hauptsitz in Dorotheenstadt im Ortsteil Mitte. Den Namen Humboldt-Universität führt sie seit dem Jahr 1946.
     
    Frauen in der Wissenschaft
    Das Recht zur Immatrikulation (Einschreibung) an preußischen Universitäten wurde erst im Jahr 1908 erteilt. Bis dahin durften Frauen zwar Vorlesungen besuchen und sogar promovieren, waren aber keine zugelassenen Mitglieder im regulären Studienbetrieb. Als erste Doktorandin mit Ausnahmegenehmigung promovierte 1899 die Physikerin Elsa Neumann.
    Die erste Frau, die in Berlin zur Professorin ernannt wurde, war die Mikrobiologin Lydia Rabinowitsch-Kempner. Sie erhielt den Titel 1912.
     
    V.O.C.
    Die Buchstaben V.O.C. stehen als Abkürzung für die niederländische Ostindien-Kompanie (Vereenigde Oostindische
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