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Chroniken der Dunkelheit - 03 - Feuerkreis

Chroniken der Dunkelheit - 03 - Feuerkreis

Titel: Chroniken der Dunkelheit - 03 - Feuerkreis
Autoren: A. J. Lake
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verkohlten Stümpfen gesäumt wurde. Von den noch brennenden Bäumen stiegen Asche und Rauch auf und hingen wie dicker Nebel in der Luft. Auf der Lichtung selbst war alles verbrannt und der Boden war mit einer dicken schwarzen Ascheschicht bedeckt.
    Fritha drehte sich um. Ihr Gesicht hatte alle Farbe verloren. »Wir müssen sofort weiter«, sagte sie gepresst. »Seht dort!«
    Am anderen Ende der Lichtung, in etwa hundert Schritt Entfernung, klaffte eine breite Schneise. Dort waren die Bäume zwar nicht verbrannt, dafür aber nach rechts und links umgestürzt. Sie bildeten eine Rinne ähnlich der Spur von Schritten durch hohes Gras. Adrian sah Loki vor seinem geistigen Auge. Der Dämon war immer noch so riesenhaft wie damals, als sie ihn zuletzt gesehen hatten. Er stand inmitten der verkohlten Wüste und wandte sich hämisch lachend zum Gehen. Dabei hinterließ er eine Spur, der seine Feinde folgen sollten. Adrian trat neben Fritha. Ihrem entsetzten Gesicht nach zu schließen führte die Spur geradewegs zur Hütte ihres Vaters.
    Wortlos kamen sie überein, die gespenstische Lichtung nicht zu überqueren. Die Pferde scheuten vor ihr zurück und auch die Gefährten wollten den geschwärzten Boden nicht betreten. Fritha führte sie in einem weiten Bogen darum herum. Sie mussten die Pferde zwischen den noch stehenden Bäumen hindurchziehen. Zu den brennenden Bäumen hielten sie Abstand. Fritha ging rasch voraus und vergewisserte sich nur einmal kurz, dass die anderen ihr folgten. Endlich erreichten sie den Anfang von Lokis Spur. Sowohl Adrian als auch Elsa waren außer Atem. Der Brandgeruch hatte nachgelassen und der Schein der Flammen kam inzwischen von hinten. Das Erdreich war aufgewühlt, die Spur der herausgerissenen und zur Seite geworfenen Bäume auf beiden Seiten von knorrigen, beindicken Wurzeln gesäumt.
    Fritha holte tief Luft und betrat die gewaltsam geöffnete Schneise. »Kommt!«, rief sie und ging die Spur entlang.
    Die Lücke im Blätterdach über ihnen zeigte den Himmel, der bereits heller wurde.
    »Es ist fast Morgen«, sagte Cathbar. »Wahrscheinlich wird es gar nicht mehr viel heller. Wenn Lokis Macht am Tag tatsächlich geringer ist, kommen wir gerade richtig.«
    »Verlassen würde ich mich nicht darauf«, erwiderte Cluaran.
    Fritha war vor ihnen stehen geblieben. Sie hob die Hand und wartete, bis die anderen sie eingeholt hatten. »Es ist nicht mehr weit bis zur Hütte meines Vaters. Wir müssen lymskast … leise gehen.«
    Nur hundert Schritte weiter endete die Schneise und der Wald schloss sich wieder. Doch meinte Adrian durch die Bäume hindurch einen schwachen grauen Schein zu erkennen. Sie waren am Rand von Grufwelds Lichtung angekommen. Sein Herz begann zu klopfen.
    »Bleibt zusammen!«, zischte Cathbar – doch Fritha war schon losgegangen und hatte den Schutz der Bäume verlassen. Adrian und Elsa folgten dicht hinter ihr.
    Grufwelds Hütte schien unverändert. Adrian merkte plötzlich, dass er vor lauter Anspannung die Luft angehalten hatte, und atmete erleichtert aus.
    Die sorgfältig gebaute Hütte mit den vor die Tür genagelten Wolfsfellen, dem Trockenschuppen dahinter und dem ordentlich gestapelten Holzstoß bot ein Bild des Friedens. Sogar der feurige Schein des Meilers, in dem Grufweld seine Holzkohle erzeugte, wirkte beruhigend. Adrian spürte, wie der Druck von Elsas Hand auf seinem Arm nachließ. Auch die anderen drei waren mittlerweile zwischen den Bäumen hervorgetreten. Mit einem freudigen Ausruf eilte Fritha auf die Hütte zu.
    Die Felle vor der Tür wurden zur Seite geschoben und Grufweld erschien in der Öffnung. Das Gesicht des bärtigen Hünen wirkte müde und angespannt, doch hieß er Fritha mit ausgebreiteten Armen willkommen.
    »Kommt schnell nach drinnen!«, rief er. »Hier draußen ist es gefährlich!«
    Auch Adrian und Elsa näherten sich nun der Hütte und dem einladenden Schein des drinnen brennenden Feuers.
    Da ertönte wütendes Gebrüll. Hinter dem Meiler trat eine dunkle Gestalt hervor und schwang einen feurigen Stock. Die Gestalt marschierte auf die Hütte zu und schrie dabei unverständliche Worte. Cathbar rannte ihr mit gezücktem Schwert entgegen.
    »Halt!«
    Fritha war ein Dutzend Schritte vor der Tür der Hütte wie erstarrt stehen geblieben und drehte sich nach der Erscheinung um.
    »Fethr?« ,stammelte sie.
    Die Gestalt hob die Hand zum Kopf. Adrian sah, dass sie in dicke Felle gehüllt war. Dann schlug sie die Kapuze zurück. Erschrocken hielt Adrian die
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