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Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Titel: Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse
Autoren: Chloe Neill
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hatte der Faszination, die sie auf die Menschen ausübte, keinen Abbruch getan. Ebenso wenig die Tatsache, dass sie gefangen genommen (von Ethan und meiner Wenigkeit) und nach London ausgewiesen worden war, um vom Greenwich Presidium, der Regulierungsbehörde aller Vampire Westeuropas und Nordamerikas, eingesperrt zu werden. Und anstelle von ihr wurden wir – die entlastete Mehrheit derjenigen, die ihr nicht dabei geholfen hatten, die grausamen Verbrechen zu begehen – auf einmal viel interessanter. Celina wurde ihr Wunsch erfüllt, die arme, kleine Märtyrerin unter den Vampiren zu spielen, und wir bekamen unser verfrühtes Weihnachtsgeschenk: Wir mussten das Vakuum ausfüllen, das ihr vergänglicher Ruhm hinterlassen hatte.
    T-Shirts, Baseball-Caps und Wimpel von Grey und Cadogan (und dem wesentlich morbideren Navarre) wurden in ganz Chicago verkauft. Es gab Fan-Websites, »I love Cadogan«-Autoaufkleber und regelmäßig Neuigkeiten zu den Vampiren Chicagos.
    Aber auch wenn wir nun berühmt und berüchtigt waren, versuchte ich immer, so wenig Details wie möglich über die Häuser in der Öffentlichkeit bekannt werden zu lassen. Als Hüterin gehörte ich immerhin zu den Wachen des Hauses. Also sah ich mich kurz in dem Tanzstudio um und versicherte mich, dass uns keine neugierigen menschlichen Ohren zuhören konnten.
    »Wenn du dich gerade fragst, wie viel du mir sagen kannst«, meinte Mallory, während sie die Wasserflasche öffnete, »ich habe einen magischen Impuls ausgesendet, der unsere kleinen menschlichen Freunde daran hindert, unser Gespräch mitzubekommen.«
    »Echt?« Ich drehte mich so schnell zu ihr um, dass ich mir den Hals verrenkte. Ein brennender Schmerz trieb mir die Tränen in die Augen.
    Sie schnaubte. »Na klar! Als ob ich M-A-G-I-E unter Menschen verwenden dürfte«, murmelte sie und nahm dann einen kräftigen Schluck.
    Ich überhörte den Seitenhieb auf Catcher – wenn ich auf alle reagierte, würden wir niemals ein vernünftiges Gespräch führen können – und antwortete auf ihre Frage zum großen Umzug.
    »Ich bin ein bisschen nervös. Ethan und ich, na ja, du weißt schon, wir gehen uns ein wenig auf die Nerven.«
    Mallory nahm noch einen Schluck und wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn. »Ach was! Ihr beide seid doch allerbeste Freunde.«
    »Bloß weil wir es zwei Wochen lang geschafft haben, uns als Meister und Hüter nicht gegenseitig an die Kehle zu gehen, heißt das noch nicht, dass wir allerbeste Freunde sind.«
    Tatsächlich hatte ich in den letzten beiden Wochen den Kontakt mit Cadogans Meister – dem Vampir, der mich verwandelt hatte – auf das absolute Minimum beschränkt, und das mit voller Absicht. Ich hielt mich zurück und arbeitete hart daran, mir die alltäglichen Abläufe und Pflichten einzuprägen. Um ehrlich zu sein, hatte ich von Anfang an Schwierigkeiten mit Ethan – ich war ohne mein Einverständnis in einen Vampir verwandelt worden, mein menschliches Leben wurde mir genommen, weil ich Celinas Plänen zufolge ihr zweites Opfer hätte werden sollen. Ihre Schergen schafften es zwar nicht, mich umzubringen, aber Ethan schaffte es, mich zu verwandeln – nur so konnte er mein Leben retten.
    Ehrlich gesagt ging mir die Wandlung mächtig auf den Geist. Der Übergang von der menschlichen Doktorandin zur Vampirwächterin lief, ich drücke es bewusst vorsichtig aus, nicht ohne Schwierigkeiten ab. Demzufolge hatte Ethan eine ordentliche Portion meiner schlechten Laune abbekommen. Schließlich entschloss ich mich aber, mein neues Leben als Mitglied von Chicagos blutsaugender Gemeinschaft anzunehmen. Ich war mir zwar immer noch nicht sicher, ob ich mich wirklich mit meinem Dasein als Vampir abgefunden hatte, aber ich machte Fortschritte.
    Die Sache mit Ethan hingegen war komplizierter. Etwas Besonderes verband uns, eine außergewöhnliche gegenseitige Anziehungskraft, und außerdem der Hang, sich gegenseitig auf die Nerven zu gehen. Er verhielt sich mir gegenüber, als ob ich unter seiner Würde wäre; ich hielt ihn meist für einen Spießer. Das »meist« ist ein guter Hinweis auf meine widersprüchlichen Gefühle – Ethan sah aus wie ein junger Gott, und er küsste auch wie einer. Meine Gefühle für ihn hatte ich zwar immer noch nicht unter Kontrolle, aber zumindest hasste ich ihn nicht mehr – vermutlich.
    Ihm auszuweichen half mir dabei, meine Gefühle wieder unter Kontrolle zu bringen. Sehr.
    »Nein«, räumte Mallory ein, »aber die Tatsache, dass die
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