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Charmant und unwiderstehlich

Charmant und unwiderstehlich

Titel: Charmant und unwiderstehlich
Autoren: Kate Welsh
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Haus einen neuen Anstrich braucht und die Scheunen dringend repariert werden müssen.“
    „Ich auch nicht“, versicherte er eilig. „Es tut mir Leid, dass ich dir Angst eingejagt habe. Mir ist erst später klar geworden, was ich angerichtet habe.
    Nachdem ich dein Grundstück verlassen hatte. Natürlich bin ich heute Morgen nicht zu dir gekommen, weil ich dich aufregen wollte. Ich wollte Antworten. Und dir Hilfe anbieten. Wenn ich mich hier umschaue, dann bin ich überzeugt, dass du sie ganz gut gebrauchen kannst.“
    Melissa wusste genau, dass es keinen Sinn machte, ihn gegen sich aufzubringen, und sie wollte ihn nicht noch mal von ihrem Grundstück jagen. Außerdem musste sie sich dringend hinsetzen. Sie deutete auf die Veranda. „Deine Hilfe brauche ich nicht. Aber vielleicht kann ich dir ein paar Antworten geben. Wenn du mir verrätst, was du damit eigentlich meinst.“
    Sie drehte sich um und ließ sich in den Sessel fallen, in dem ihr Uncle Ed immer stundenlang gesessen hatte. Die Erinnerung an ihn hüllte sie wohlig ein und gab ihr Sicherheit.

    Brad folgte ihr und stellte den Stuhl so hin, dass er ihr genau gegenüber saß und sie direkt anschauen konnte. Dann beugte er sich vor, stützte die Ellbogen auf die Knie und verschränkte die langen Finger seiner gepflegten Hände. Was für ein attraktiver Mann er ist, schoss es ihr durch den Kopf. Kein Wunder, dass die Frauen gleich reihenweise vor ihm auf die Knie fallen.
    „Ich will wissen, warum du Theater gespielt hast“, begann Brad. „Damals, vor fünf Jahren.“ Er hielt einen Augenblick inne und holte dann tief Luft. „Du bist nicht dieselbe Person wie damals. Das hier, das bist du selbst. Die Farm. Die Veranda. Das Landleben. Die schicke, selbstbewusste Frau von damals hätte sich nicht aufregt, weil ich ihr nichts anderes als nur eine einzige Nacht zu bieten hatte. Nach den verstohlenen Küssen im Gartenhaus hätte sie es mit einem Achselzucken hingenommen, dass ich nicht bis in alle Ewigkeit mit ihr zusammenbleiben wollte. Jene Frau lebte in der realen Welt und nicht in einer Welt mit Schaukelstühlen auf der Veranda und verfallenen Scheunen. Sie war Innenarchitektin und hatte vor, einen Antiquitätenhandel aufzumachen. Sie war glamourös und weltoffen und kosmopolitsch. Aber die Frau, die jetzt vor mir sitzt, ist anders.“
    Melissa nickte. Zum ersten Mal erkannte sie, dass ihn weder die Küsse noch ihre Maskerade unberührt gelassen hatten. „Es war reine Fassade. Leigh und Gary hatten sich die Geschichte ausgedacht. Gary hatte es für nötig gehalten, weil deine Familie sich für nichts anderes interessiert als für das Aussehen anderer Leute. Abgesehen von ihrem Bankkonto. Wenn sie erfahren hätten, wie ärmlich Leigh und ich nach dem Tod unserer Eltern aufgewachsen sind, hätten sie uns dem Gespött preisgegeben.“
    Brad lehnte sich langsam zurück und dachte über ihre Worte nach. „Ich verstehe, wie ihr auf die Idee gekommen seid. Und ich kenne meine Eltern ganz genau.
    Aber warum hat Gary mich angelogen?“ An seinem Blick erkannte sie, dass ihn die Geheimniskrämerei seines Bruders immer noch schmerzte. „Warum hat er mir nichts davon erzählt? Wir hatten schließlich niemals Geheimnisse voreinander. Und warum weiß niemand außer mir, dass du ein Baby bekommst?“ Sie lehnte sich ebenfalls zurück. Ihr Gesicht war vom Schatten der Zweige über ihr verdeckt, während sie sprach. „Er meinte, dass ihr beide euch immer gegenseitig in die Geheimnisse eingeweiht habt, die ihr vor euren Eltern hattet.
    Aber diesmal wollte er es dir nicht zumuten. Das ist alles. Gary hatte sein ganzes Leben mit Leigh verbringen wollen. Das konnte und wollte er dir nicht anvertrauen, weil du für immer hättest schweigen müssen, und diese Bürde ist einfach zu schwer. Gary hätte sich gefühlt, als ob er dich förmlich in sein Geheimnis hineinzwingt. Ursprünglich hatten wir vor, euch zu erzählen, dass ich plötzlich in ihre Nähe auf eine Farm gezogen bin, die ich von einem Verwandten geerbt hatte. Ich hätte behauptet, dass mir die Gegend gut gefallen hat und dass ich deshalb geblieben bin. Aber dann stellte sich heraus, dass ich dir nicht unbedingt über den Weg laufen wollte, wenn du sie besuchst, und Gary hat sich entschlossen, dir die Wahrheit zu sagen.“
    Brad nickte und richtete seinen Blick auf die Scheune, die direkt neben dem Haus stand. „Ich hätte dich niemals angerührt, wenn ich die Wahrheit gekannt hätte.“
    „Da bist du nicht der
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