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Catullus - Der Tote im Ghetto - Eine Science Fiction Serie 1 (German Edition)

Catullus - Der Tote im Ghetto - Eine Science Fiction Serie 1 (German Edition)

Titel: Catullus - Der Tote im Ghetto - Eine Science Fiction Serie 1 (German Edition)
Autoren: Renée Corrilla
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mehr an sie denkt, daran, sie zu berühren, zu küssen, sie zu nehmen, er, der alte Sack, sie das junge Ding.
    - Und? Raus damit, was sagt unser Paralleluniversumgänger, hat ihn auf dieser Welt zur Strecke gebracht?
    - Sein Vater.
    - Sein Vater?
    - Er weiß es nicht sicher, aber ...
    Beer lacht. Michaela versucht sich an dem Satz noch einmal.
    - Er weiß es nicht sicher, aber er ist sich zu 99 Prozent sicher.
    - Und Hong engagiert daraufhin für eine Mördersumme zwei Bullen, um den Tod aufzuklären, anstatt er das Geld verwendet, um den Mord zu vertuschen?
    - Sie müssen mir glauben, Herr Beer. Ich kann Kontakt mit ihm aufnehmen. Keiner von uns stirbt für immer. Keiner von uns ist jemals tot. Wir leben. Wir leben jetzt und morgen und für alle Zeit.
    - Na, dann in Ewigkeit und Amen.
    Die nächste Schwebebahn kommt an, die Lichtschranke öffnet sich, aber Beer zögert.
    - Warum sollte er das tun, Michaela? Warum sollte Hong seinen Sohn ermorden? Nur weil er im Ghetto mit euch Losern rumhing? Nur weil er nichts von den Plänen seines Vaters hielt? Ich habe Hong getroffen, der tickt nicht so. Das ist keiner, der so ein Verbrechen begeht.
    - Qian Hong ist krank. Todkrank. Alex sagte, er hätte große Angst vor dem Tod.
    - Todkrank? Der wirkte nicht mal so, als hätte er nen kleinen Schnupfen! Durchtrainiert, topfit, so wirkte der auf mich.
    - Hong hat MSD.
    - In einem Paralleluniversum vielleicht. In unserem wurde MSD ausgerottet.
    - Ja und nein. Die alte Form ist ausgerottet worden, aber es existiert noch ein ähnlicher Virenstamm, einer, der nicht länger ansteckend ist. Und bei Hong wurde der Virus nachgewiesen.
    Beer sieht, wie die Bahn davonfährt, er fühlt einen starken Schmerz hinter seinem rechten Auge, einen Schmerz, so stark, dass er die Augen schließt und ihm übel wird.
    - Ist dir nicht gut?
    Beer reißt die Augen auf, sieht Michaela vor sich, so nah, so lebendig, und er weiß doch, dass sie nicht da ist. Die Illusion ist so perfekt, so trügerisch, aber nur der Schmerz ist wirklich. Er beendet die Verbindung zu Michaela, er friert bei den Erinnerungen an seine Krankheit, an diese Hölle, die er zu überstehen hatte. Und ihn friert bei dem Gedanken, dass Hong vielleicht seinen eigenen Sohn losgeschickt hat, um an Catullus ranzukommen ... Catullus, der einzige Mensch, von dem man weiß, dass er MSD-Kranke, auch im Endstadium, geheilt hat.
     
    ***
    Doris liegt wach in der Nacht in einem Stockwerk, knapp über dem Dach, sie hört Pacs Leute unten lärmen, sie machen Party mit den Frauen, die mit ihr gekniet waren, als Pac zur Inspektion gekommen war. Warum sie verschont wird, versteht sie nicht. Doris träumt davon, dass eine Spezialeinheit den Laden hochnimmt, dass Pacs Leute getötet werden, nur Pac soll überleben, denn Pac gehört ihr, sie würde die Mädchen und Frauen rächen, die vergewaltigt werden in diesem Hochhaus. Über ihr hört sie ebenfalls Leute, wahrscheinlich Wachposten, die den Block sichern sollen. Sie hört Schritte, auch das Laden von uralten Waffen, die sie hier so lieben, die sie sammeln, die für furchtbare Verletzungen im Ghetto verantwortlich sind. Sie weiß, dass ein Sturm auf Pacs Block so gut wie ausgeschlossen ist. Sie überlegt sich, ob sie ihren letzten Trumpf ausspielen und Pac sagen soll, dass sie Polizistin ist und dass, sollte ihr was geschehen, die Jagd auf ihn eröffnet werde. Würde er das glauben? Es gilt immer noch das Friedensabkommen zwischen den Warlords und der Regierung, dieser Pseudoregierung, die scheinbar die Macht hat, wenn doch die wahren Entscheidungen die Großkonzerne und Superreichen unter sich aushandeln. Viele Dinge gehen Doris durch den Kopf, manchmal sogar gleichzeitig, sie bekam etwas gegen die Schmerzen, eine Droge schätzt sie, sie musste sie löffeln, das Zeug war heiß und schmeckte eigenartig salzig. Doris denkt an Nadine, an ihre Freundinnen, an ihre Mutter, die nie eine wirklich Mutter war, an ihren Vater, der sie mit Geschenken überhäufte, aber nie Zeit hatte für sie. Sie denkt an ihre Oma, die vor einem Jahr verstorben war, und viel eher den Titel Mutter verdient hätte als ihre leibliche Mutter. Sie ist es nicht gewohnt, so hilflos zu sein. So machtlos. Ihr Aufstieg zu einer Polizisten des Ranges R war so rasant, so mühelos, dass es schwer für sie war zu kapieren, dass sie nun in der Falle saß und auf Gedeih und Verderb Pac ausgeliefert war. Oder war sie viel eher Beer ausgeliefert? Wenn der will, kann er sie befreien, da ist sie
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