Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Carlotta, Band 4: Carlotta - Internat und Prinzenball (German Edition)

Carlotta, Band 4: Carlotta - Internat und Prinzenball (German Edition)

Titel: Carlotta, Band 4: Carlotta - Internat und Prinzenball (German Edition)
Autoren: Dagmar Hoßfeld
Vom Netzwerk:
rümpft wortlos die Nase.
    „Mr Brentley ist entzückt, dass wir ihm Gesellschaft leisten wollen“, wendet Manu sich an Carlotta und Sofie, als sich die Schlange langsam weiterschiebt.
    „Wer?“ Carlotta nimmt eine Schale Tomatensuppe in Empfang.
    „Brentley. So heißt der kleine Lord mit Nachnamen“, klärt Manu sie auf.
    Sofie ist entzückt. „Julian Brentley. Das ist so ein wunderschöner Name, n’est-ce pas?“
    Carlotta findet zwar, dass sich der Name wie eine englische Automarke anhört, aber sie spricht es nicht aus. „Wunderschön“, bestätigt sie stattdessen.
    „Ich bekomme bestimmt keinen Bissen herunter, wenn ich neben ihm sitze!“ Sofie stellt ihr Tablett ab, zieht einen kleinen Klappspiegel aus ihrem Handtäschchen und überprüft ihr Make-up.
    Carlotta lächelt. Wenn jemand in diesem Raum perfekt aussieht, dann Sofie.
    „Habt ihr gesehen, wie gerade der sitzt?“, mischt Manu sich ein. „Steif wie ein Stock, sag ich euch!“
    „Vermutlich ist er gut verzogen.“ Sofie klappt den Spiegel energisch zu. „Ganz im Gegensatz zu dir!“
    „Du meinst bestimmt erzogen, nicht verzogen“, kichert Carlotta.
    „Ist das nicht dasselbe?“, fragt Sofie erstaunt.
    „Nicht ganz.“
    Sofie lässt sich eine winzige Portion Salat geben, während Manu beschließt nicht nur den hausgemachten Nudelsalat, sondern auch die Bratkartoffeln zu probieren. Carlotta legt ein Baguettebrötchen und zwei Käsespieße neben ihren Suppenteller und balanciert das Tablett anschließend durch das Gedränge.
    Als sie vor dem Fenstertisch steht, an dem gerade noch Julian gesessen hat, stutzt sie. Der Tisch ist leer. Alle Stühle sind ordentlich zusammengeschoben. Die Oberfläche des Tisches glänzt wie frisch abgewischt. Keine Spur mehr von dem Neuen.
    „Upps!“, macht Manu, als sie es sieht. „Entweder holt Mr Brentley sich eine zweite Portion oder er hat die Flucht ergriffen.“
    „Ich tippe auf das Zweite.“ Carlotta setzt sich hin und pickt einen Käsewürfel von einem der Spieße.
    Sofie funkelt Manu vorwurfsvoll an. „Bestimmt hast du ihn vergrault! Was hast du zu ihm gesagt?“
    „Ich? Ich hab überhaupt nichts gesagt! Ich hab ihn nur gefragt, ob hier noch drei Plätze frei sind. Ich war total lieb und nett zu ihm, ob du’s glaubst oder nicht!“
    „Kriegt euch wieder ein“, bittet Carlotta die beiden. „Die anderen gucken schon.“
    „Mir doch egal“, blubbert Manu.
    „Mir auch“, schließt Sofie sich an.
    „Hey, Carlotta, falls du deine Ruhe haben willst, komm einfach rüber!“, ruft ein Junge vom Nachbartisch. Seine Freunde lachen.
    Brendan – auch das noch!
    „Danke. Vielleicht komme ich darauf zurück.“ Carlotta zwingt sich zu einem Lächeln und winkt Brendan zu. Dann zischt sie in Manus und Sofies Richtung: „Setzt euch endlich hin und haltet eure Klappen. Ihr benehmt euch echt peinlich!“
    Das anschließende Abendessen verläuft äußerst schweigsam. Carlotta löffelt ihre Suppe. Manu schiebt sich abwechselnd eine Gabel Nudelsalat und eine Portion Bratkartoffeln in den Mund. Das einzige Geräusch, das von ihr kommt, ist leises, behagliches Schmatzen.
    Sofie hat sich hinter den Vorhang ihrer seidigen Haare zurückgezogen und zupft an ihrem Salat herum. Ab und zu lugt sie unter ihren Ponyfransen in den Saal, um nachzusehen, ob Julian vielleicht doch noch in der Nähe ist, aber das Objekt ihrer Begierde ist und bleibt wie vom Erdboden verschluckt.
    „Vielleicht muss er noch auspacken“, versucht Carlotta die Stimmung zu retten. „Oder sein Zimmer einrichten.“
    Sofie wirft ihr einen dankbaren Blick zu, während sie versucht mit einer Gabelzinke ein Salatblatt aufzuspießen.
    Manu rülpst leise.
    „Oder er ist wieder abgereist, weil ihm das Ambiente nicht zusagt“, mümmelt sie und schiebt sich unbekümmert eine weitere Ladung Nudeln zwischen die Zähne. „Kann doch sein, oder?“
    Sofie schnappt nach Luft und will etwas erwidern, aber dann schüttelt sie nur den Kopf und seufzt.
    „Spätestens morgen früh siehst du ihn wieder“, sagt Carlotta tröstend. „Bis dahin musst du eben von ihm träumen.“
    „Na, das wird garantiert ein Albtraum!“, flachst Manu.
    Sofie bringt sie mit einem frostigen Blick zum Schweigen.

Am nächsten Morgen steht Sofie eine Viertelstunde früher auf als sonst.
    Bestimmt will sie sich in Ruhe für ihren Schwarm herausputzen, überlegt Carlotta im Halbschlaf.
    Sie hört Sofie im Zimmer hin und her huschen und ihre Sachen zusammensuchen. Als sie einen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher