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Canard Saigon (German Edition)

Canard Saigon (German Edition)

Titel: Canard Saigon (German Edition)
Autoren: Harald Friesenhahn
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mit starken Ästen. Obwohl er den Drang hatte, einfach loszusprinten, zwang er sich zu Zurückhaltung. Schritt für Schritt überwand er die wenigen Meter. Plötzlich erstarrte er. Auf der kleinen Lichtung rund um die ausladende Eiche spielte sich ein grausiges Szenario ab. Schemenhaft erkannte er, dass das Mädchen vornüber gebeugt dastand. Ihre Hände waren am Rücken gefesselt und nach oben gezogen. Er wusste, dass es ein Seil war, das über einem starken Ast hing, sehen konnte er es in der Dunkelheit nicht.
    Die Prostituierte wimmerte. Sie lebte also noch, war aber offensichtlich geknebelt. Der Mann aus der Botschaft stand hinter ihr und machte sich an ihr zu schaffen. Er schätzte die Entfernung zu den beiden ab. Etwa fünf Meter trennten ihn von dem Mann. Lautlos holte er sein Messer aus dem Stiefelschaft. Ganz langsam bewegte er sich drei Schritte schräg nach vor. Das Mädchen wand sich in seinen Fesseln und stöhnte.
    Augenblicklich entschied er, zu handeln. Er schnellte aus seiner Deckung hervor. Mit drei blitzschnellen Schritten war er bei der dunklen Gestalt. Der Mann zuckte halb herum, aber er konnte den Angriff nicht abwehren. Brutal hämmerte der stählerne Knauf des Messers auf den Kopf des Gewalttäters. Wie vom Blitz getroffen stürzte der Mann zu Boden. Er riss den am Boden Liegenden herum und drehte ihn in Bauchlage. Blitzschnell drückte er ihm sein linkes Knie in den Rücken und fixierte ihn am Boden. Mit der linken Hand riss er ihm den Kopf in den Nacken. Der Mann ächzte laut auf.
    „Was, zum Teufel ...“, krächzte der Mann mit einer tiefen Reibeisenstimme.
    „Halt dein verdammtes Maul, du Drecksau“, unterbrach er ihn zornbebend. Er zog den Kopf des Liegenden noch weiter zurück. Mit einer blitzschnellen Bewegung setzte er dem Mann das Messer an die Kehle.
    „Schöne Grüße von Dao Anh. Fahr zur Hölle, Horst“, sagte er eiskalt und durchtrennte mit einem kräftigen Ruck die Kehle des Mörders. Erst genoss er Horst Mulers würgenden Todeskampf mit hasserfüllter Genugtuung. Aber nach wenigen Sekunden widerte ihn der Sterbende an. Er stieg von seinem Rücken und blickte auf das Mädchen. Sie hing im Seil, mit dem Rücken zu ihm. Von dem Kampf hinter ihr hatte sie nichts mitbekommen. Er schnitt das Seil durch. Das Mädchen fiel auf den kalten Boden. Weiter half er ihr nicht. Sie würde einige Minuten brauchen, um sich von den Fesseln zu befreien. Das gab ihm die nötige Zeit, um zu verschwinden.
    Als er am Montagnachmittag den Zug nach Wien bestieg, kaufte er sich die Abendausgabe des Figaro . Auf Seite fünf fand er eine kleine Notiz. „Toter im Park“ lautete die Überschrift. Darunter stand: „Ein hoher Sicherheitsoffizier der nordvietnamesischen Botschaft wurde in der Nacht von Sonntag auf Montag im Bois de Boulogne tot aufgefunden. Die Umstände seines Todes sind völlig unklar. Weder die französischen Behörden noch die nordvietnamesische Botschaft waren zu einer Stellungnahme bereit.“
    Er lächelte und dachte an seine Dao Anh.

Dank
    Ohne die unerschütterliche Unterstützung meiner Liebsten, besonders meiner Frau Renate, meines Sohnes Martin und meiner Tochter Eva samt Familie, wäre dieses Buch nie geschrieben worden.
    Dank schulde ich auch Daniela Horwath und vor allem meiner Lektorin, Dr. Rosemarie Konrad.
    Ich bedanke mich für das unglaubliche Vertrauen, das mir Verlagsleiter Dr. Wolfgang Hölzl und sein gesamtes Team entgegengebracht haben.

Der überwiegende Teil der Schauplätze dieses Thrillers entspricht realen Gegebenheiten. Sämtliche Personen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder realen Begebenheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.
    Als besonders hilfreich für die Recherche, betreffend die Fremdenlegion in der Zeit von 1946 bis 1954, erwiesen sich die folgenden Websites:
    http://www.zeit.de/1952/36/bei-den-deutschen-in-der-fremdenlegion
    http://www.more-majorum.de/einheiten/index.html
    http://www.newsatelier.de/html/fremdenlegion.html
    © by Leykam Buchverlagsgesellschaft m.b.H. Nfg. & Co. KG, Graz 2012
    Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
    Cover: Peter Eberl, Gleisdorf; www.hai.cc
    Bilddaten Cover: © fotolia.de
    E-Book: Hannes Strobl, Satz∙Grafik∙Design, Neunkirchen
    Gesamtherstellung:
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