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BY706 - Im Magoon-Club saß mein Henker

BY706 - Im Magoon-Club saß mein Henker

Titel: BY706 - Im Magoon-Club saß mein Henker
Autoren: Im Magoon-Club saß mein Henker
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verabredet am Astoria Park, Ecke Ditmars Boulevard.
    Er war noch sehr jung und ging seit drei Monaten die Astoria-Streife. Er war aufgeregt. Es war sein erster großer Fall, bei dem er mitwirken durfte.
    Ich ließ ihn hinten einsteigen. »Nun berichten Sie mal der Reihe nach«, sagte ich. »Und vergessen Sie nicht, jede Einzelheit kann wichtig sein.«
    »Jawohl, Sir. Aber ich glaube, ein Irrtum ist ausgeschlossen. Solche Typen sieht man nicht oft.«
    »Typen?« fragte Phil.
    »Ja, Sir, zwei große Männer und ein Zwerg. Zuerst dachte ich, es wäre ein Junge. Bis ich dann sein Gesicht sah. Es war ausgesprochen hübsch. Nur der Kopf! Und die Augen, Sir! Ich habe noch niemals so harte Augen gesehen.«
    »Weiter«, sagte ich. Es bestand für mich kein Zweifel, daß es Coco war. »Was machten die Leute, und wie sahen die beiden anderen aus?«
    »Wie richtige Kleiderschränke. Ich würde sagen, Ganoven in piekfeiner Schale. Man bekommt einen Blick dafür, Sir.«
    »Und wo sind sie jetzt? Sie hätten Sie nicht aus den Augen lassen dürfen.« Er warf sich stolz in die Brust. »Säe sind ganz in der Nähe, Sir. In einem Gartengrundstück in der 19. Straße, Hausnummer 44. Es gehört einer Mrs. Mildred Haven. Ich ging zu einer öffentlichen Telefonzelle und habe das Revier angerufen und einen Kollegen angefordert. Er bewacht das Haus. Dann erst habe ich das FBI verständigt.«
    Ich merkte, daß er ein Lob erwartete. Ich tat ihm den Gefallen. Er strahlte über das ganze Gesicht, als ich ihm sagte, daß ich seiner Dienststelle von seinem umsichtigen Verhalten Meldung machen würde.
    »Die Leute haben das Grundstück bestimmt noch nicht verlassen?« vergewisserte ich mich nochmals. »Wie steht’s mit der Rückseite?«
    »Wird ebenfalls bewacht, Sir. Das hat Sergeant Myers übernommen. Wir wissen…«
    »Kennen Sie diese Mrs. Haven?«
    »Kennen ist zuviel gesagt, Sir. Ich habe sie schon ein paarmal gesehen. Sie ist ungefähr Fünfzig, mittelgroß und lebt zurückgezogen.«
    »Sonst wohnt niemand darin?«
    »Nein, niemand.«
    Ich glaubte dem jungen Streifenpolizisten aufs Wort. Trotzdem, wir hatten schon Flöhe husten hören, und ich wollte absolut sichergehen. Warum sollte es in den Staaten nicht einen zweiten Coco geben?
    Ich hatte mir von Mr. High vorsorglich einen Haussuchungsbefehl durch den zuständigen Richter ausstellen lassen, um gewappnet zu sein. Dann führte ich noch ein Gespräch mit unserer Zentrale. Nichts durfte übersehen werden. Deshalb bat ich, die zuständige Telefongesellschaft zu veranlassen, den Anschluß von Mrs. Mildred Haven für die nächste halbe Stunde außer Betrieb zu setzen.
    Ich wollte nicht, daß sich die Gangster im letzten Augenblick mit ihren Komplicen in Verbindung setzen konnten.
    »Beobachten Sie die Vorderseite! Sollte etwas Unvorhergesehenes passieren, rufen Sie von meinem Apparat im Wagen LE 5-7700 an.«
    Er war ganz blaß vor Begeisterung und Eifer. Ich bin selbst noch nicht alt und hatte Verständnis für ihn.
    »Also steigen wir aus«, sagte ich zu Phil. »Es sind ja nur ein paar Schritte.«
    Den Rest gingen wir zu Fuß. Der Streifenpolizist blieb im Jaguar.
    ***
    Das Haus Nummer 44 machte einen soliden und ruhigen Eindruck. Der Vorgarten war mit Blumen bepflanzt, und neben dem Eingang standen zwei Magnolienbäume.
    Da die Vorgärten ohne Zaun miteinander in Verbindung standen, schwenkten wir bereits beim Haus Nummer 50 ein und liefen an der Mauer bis zum Grundstück .der Mrs. Haven. Wir vermieden dadurch, daß uns etwaige Beobachter vorzeitig erkannten.
    Dann standen wir vor der Haustür.
    Phil hielt seine Automatic in der Manteltasche umklammert.
    Ich drückte auf die Klingel. Es rührte sich nichts.
    Ich versuchte es nochmals, diesmal länger. Gleich darauf hörte ich eine Frauenstimme.
    »Was ist denn? Ich komme ja schon.«
    Schritte näherten sich der Tür, die sich kurz danach einen Spaltbreit öffnete.
    Eine Frau in mittleren Jahren, mit Hochgeschlossenem Kleid und einem Spitzenkragen, blickte uns erstaunt an. Was mir auffiel, war ihre Nase. Sie war lang und breit wie bei einem Boxer, dem sie in langen Ringschlachten zerklopft worden war.
    »Sie wünschen?« fragte sie mit tiefer Stimme, die so gar nicht zu ihrer äußeren Erscheinung paßte.
    Phil versuchte, über ihre Schulter in den Flur zu sehen. Er schien leer zu sein.
    Ich folgte einer plötzlichen Eingebung und ließ den Haussuchungsbefehl in der Tasche.
    »Wir kommen von der Longues-Telefongesellschaft. Mit Ihrem
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