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BY706 - Im Magoon-Club saß mein Henker

BY706 - Im Magoon-Club saß mein Henker

Titel: BY706 - Im Magoon-Club saß mein Henker
Autoren: Im Magoon-Club saß mein Henker
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nicht — berühren — Sprengtrupp — benachrichtigen.«
    Jetzt hatte auch Jim begriffen, woher die Morsezeichen kamen. Und er verstand auch, was sie bedeuteten.
    »Oben ist das Telefon«, sagte Phil. »Rufen Sie das FBI an. Sie sollen sofort einen Sprengstoffsachverständigen herschicken und…«
    Jim hörte schon nicht mehr zu. Er jagte den Kellergang entlang, raste die Treppe hoch und stürzte zum Telefon.
    Ich hatte unerträgliche Schmerzen. In meinem Kopf hämmerte es, als ob ein Schlagwerk eingebaut wäre. Die mangelnde Sauerstoffzufuhr machte sich bemerkbar.
    Aber nun war Phil da. Und Jim. Sie standen vor meinem Gefängnis, und wenn nicht noch etwas Unvorhergesehenes passierte, würde ich bald frei sein.
    Mein rechtes Handgelenk, das etwas lockerer als das linke durch die Stahlfessel an das Holz gepreßt wurde, war fast gefühllos. Nur nach längeren Pausen konnte ich die Klopfzeichen mit dem rechten Daumennagel fortsetzen. Ich hörte die Stimme meines Freundes, der die Morsezeichen laut wiederholte.
    »Jerry, alter Junge, es dauert nicht mehr lange«, sprach er mich direkt an, »wir holen dich ’raus. Jim muß gleich zurück sein. Er telefoniert gerade. Wie geht es dir?«
    Ich morste zurück: »Wie — neugeboren — nur — Luft — ist — knapp.«
    Ich weiß nicht mehr, was mir Phil noch alles erzählte, um mir die Zeit zu vertreiben. Vielleicht war ich auch für kurze Zeit bewußtlos. Klar denken konnte ich erst wieder, als ich mehrere Stimmen hörte. Phil war am lautesten.
    »Sie sind da«, sagte er. »Sie sind da, mein Alter. Halt dich schön ruhig, es ist gleich vorbei.«
    Diesen Eindruck hatte ich allerdings nicht. Die Sekunden und Minuten dehnten sich zu Ewigkeiten. Immer noch konnte etwas schieflaufen. Die kleinste falsche Berührung, ein falscher Kontakt, und wir flogen alle in die Luft. Nein, schön war es nicht.
    Und dann hörte ich ein Gebrüll. »Geschafft! Geschafft!«
    Gleich darauf wurde der Deckel über mir angehoben. Phil beugte sich über mich und grinste mich an. »Sie haben dich ja schön verpackt. Eigentlich sollte ich dich fotografieren, um diesen Anblick für die Nachwelt festzuhalten.«
    Ich konnte ihm keine passende Antwort geben, denn der Knebel steckte noch immer in meinem Mund und mußte erst vorsichtig aus der Verdrahtung gelöst werden.
    Dann war ich endlich frei.
    Phil und Jim hoben mich heraus und stellten mich auf die Beine. Als sie mich loslassen wollten, sackte ich wie eine haltlose Gliederpuppe zusammen.
    Mir wurde schwarz vor den Augen. Ich spürte einen Einstich in meinem Arm. Zuerst wurde mir ganz heiß. Dann fühlte ich das Blut in meinem Arm pulsieren. Ich schlug die Augen auf.
    Der Arzt neben mir packte seine Spritze ein. »Sie brauchen ein paar Tage absolute Ruhe, Mr. Cotton«, sagte er ernst »Ich werde Sie in unser Hospital einweisen.«
    Ich grinste, Phil auch. Dann sagte ich: »Sehr freundlich, Doc, aber daraus wird nichts. Schätze, daß wir in einer Stunde auf dem Weg nach New York sein werden.«
    »Das ist ausgeschlossen.«
    Ich richtete mich langsam auf. Neben Phil erkannte ich Mr. Ray Collins, den Leiter des Washingtoner Büros. Audi er lächelte, denn er kannte mich. Er wußte, daß wir niemals aufgaben, bevor ein Fall gelöst war. Da gab es auch keine Pause, es sei denn, man trug den Kopf bereits unter dem Arm.
    »Wann geht die nächste Maschine nach New York?« fragte ich ihn.
    »Wir haben noch genügend Zeit, Jerry«, antwortete Collins. »Sie können uns also in Ruhe berichten, was für Ihre Kollegen in Washington zu tun übrig bleibt.«
    »Muß es unbedingt hier sein?« fragte ich und blickte mich um.
    ***
    Mr. High war unterrichtet. Er holte uns persönlich am Flugplatz ab.
    »Sie sehen sehr blaß aus, Jerry«, sagte er zur Begrüßung. »Und eitel scheinen Sie auch geworden zu sein. Seit wann tragen Männer Halsketten?«
    Er deutete auf den entzündeten Ring um meinen Hals. Eine Erinnerung an die Drahtschlinge.
    Ich muß es gestehen: Ich war tatsächlich noch ein bißdien wackelig auf den Beinen. Der Doc hatte es mir prophezeit Das waren die Nachwirkungen des Sauerstoffmangels. Wenn es nach dem Doc gegangen wäre, hätte man mit mir eine kleine Blutwäsche unternommen. Doch dafür war keine Zeit.
    »Ich werde mir ein Hemd mit einem höheren Kragen kaufen, Chef«, gab ich lächelnd zurück »Doch vorher haben wir Wichtigeres zu erledigen. Ist Edward Wade gefunden worden?«
    Wir gingen durch die Sperre. Draußen wartete der Wagen des
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